Justizvollzugsanstalt Ueckermünde

Justizvollzugsanstalt Ueckermünde

Die Justizvollzugsanstalt Ueckermünde war eine Justizvollzugsanstalt im Ortsteil Berndshof der Hafenstadt Ueckermünde im Osten Mecklenburg-Vorpommerns. Die Anstalt wurde in der DDR auf dem Gelände einer Ziegelei direkt am Stettiner Haff als Arbeitslager errichtet.

Geschichte

Im Jahr 1953 wurde die Anstalt in Betrieb genommen und entwickelte sich vom „Haftarbeitslager“ in den 1950er Jahren, über ein von den Behörden der DDR so genanntes „Arbeitserziehungskommando“ (in den 1960er Jahren) zu einem „Strafvollzugskommando“ (1974 mit 735 Strafgefangenen) in den 1960er und 70er Jahren und dem "Strafvollzug" in den 1980er Jahren. Nach 1990 wurde das Gefängnis zur ersten Anstalt des offenen Vollzuges in Mecklenburg-Vorpommern. Bis 2003 war die JVA Ueckermünde sogar die einzige Anstalt im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern, die ausschließlich offenen Vollzug praktizierte.

Im Jahr 2003 wurden zusätzliche 40 Haftplätze im geschlossenen Vollzug zur Verfügung gestellt. Die Kapazität der in der Ziegeleistr. 1, 17373 Ueckermünde gelegenen Anstalt betrug damit insgesamt 140 Haftplätze. Die Unterbringung erfolgte in Einzel- und Gemeinschaftshafträumen mit maximal fünf Strafgefangenen. Nach dem allgemeinen Vollstreckungsplan des Landes Mecklenburg-Vorpommern war die JVA Ueckermünde zuständig für erwachsene männliche Verurteilte, mit Haftstrafen bis zu drei Jahren im geschlossenen Vollzug. Nach Prüfung und Eignung erfolgte eine Verlegung in den offenen Vollzug.

Zum 1. Mai 2009 wurde die JVA Ueckermünde aufgelöst, nachdem zuletzt wegen sinkender Belegungszahlen nur noch 23 Gefangene im offenen Vollzug untergebracht waren und für einen Weiterbetrieb umfangreiche Renovierungsmaßnahmen erforderlich gewesen wären.[1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Pressemeldung der Stadt Ueckermünde vom 28. April 2009 zur Auflösung der Anstalt

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