Jutta von Oesede

Jutta von Oesede

Jutta von Oesede war von 1324 bis 1333 die Äbtissin des freien weltlichen Stiftes von Gernrode und Frose. Vor ihrer Wahl zur Nachfolgerin der Äbtissin Gertrud II., war sie die Pröpstin des Stiftes.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Siegel der Äbtissin Jutta von Osede

Jutta von Oesede, stammte aus der Familie der Edlen von Oesede in Niedersachsen. Diese waren die Stifter des Klosters in Oesede. Eine Oda von Oesede war bereits 1299 als Kanonisse in Gernrode. Möglicherweise haben die verwandtschaftlichen Beziehungen zu den Edlen von Büren den Eintritt in das Stift von Gernrode gefördert, da es sehr weit vom Stammsitz der Familie entfernt liegt.[1]

Bei ihrer Ernennung zur Pröpstin unter Äbtissin Irmingard II. von Ummendorf scheint es zu Problemen gekommen zu sein, denn das ganze Kapitel wurde am 11. August 1299 durch den Abt Johannes des Klosters von Ballenstedt exkommuniziert, weil dieser sich weigerte, sie als Pröpstin anzuerkennen. Wie das ganze beigelegt wurde ist nicht belegt, allerdings wurde Jutta von Oesede im Jahre 1324 zur Äbtissin gewählt. Die Bestätigung ihrer Wahl zur Äbtissin durch Papst Johannes XXII. erfolgte am 28. Januar 1325.[2]

Am 7. Januar 1330 stiftete Jutta von Oesede zusammen mit anderen Personen eine Kalandsbrüderschaft, deren Mitglieder aus Klerikern und Kanonissen des Stiftes bestand, welche sich viermal im Jahr in Gernrode zu gemeinsamer Andacht versammeln sollten.[2]

Die letzte von ihr bekannte Urkunde, stammt aus dem September 1333 und ist ein Vergleich zwischen dem Stift und dem Bischof Albrecht II. von Halberstadt über das von diesem beanspruchte Visitationsrecht in den zum Stift gehörenden Pfarreien. Sie setzte dabei die Bestätigung der durch sie und den Konvent ernannten Pfarrer durch.[2]

Jutta starb wahrscheinlich Ende des Jahres 1333 oder in den ersten Wochen des Jahres 1334, da ihre Nachfolgerin Gertrud III. von Everstein laut einem päpstlichen Schreiben vom 3. August 1334 die Päpstliche Konfirmation erhalten hat. Auf Grund dieses Schreibens kann eine bei Popperod in den Annales Gernrodensis genannte Äbtissin Hildeburg sowie ihre Nachfolgerin eine Herrin von Wunstorf, können ausgeschlossen werden. Bei Otto von Heinemann wurden die beiden Personen dann zur Äbtissin Hildeburg von Wunstorf zusammengezogen.[1]

Literatur

  • Andreas Popperodt: Historia Ecclesiae Gerenrodenses 1560, erste Fassung bei Johann Christoph Beckmann in Accesiones Historia Anhaltinae 1716 als Annales Gernrodensis.
  • Otto von Heinemann: Geschichte der Abtei und Beschreibung der Stiftskirche zu Gernrode. H. C. Huch, Quedlinburg 1877.
  • Hans Hartung: Zur Vergangenheit von Gernrode. Carl Mittag, Gernrode 1912.
  • Hans K. Schulze: Das Stift Gernrode. Unter Verwendung eines Manuskriptes von Reinhold Specht. Mit einem kunstgeschichtlichen Beitrag von Günther W. Vorbrodt. (Mitteldeutsche Forschungen Bd. 38), Böhlau, Köln 1965.

Einzelnachweise

  1. a b Hans K. Schulze: Das Stift Gernrode (...), Böhlau, Köln 1965, S. 47.
  2. a b c Otto von Heinemann: Geschichte der Abtei und Beschreibung der Stiftskirche zu Gernrode, H. C. Huch, Quedlinburg 1877, S. 21.

Weblinks

 Commons: Äbtissinnen von Gernrode – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Oesede — ist der Name folgender Personen Jutta von Oesede, im 14. Jahrhundert Äbtissin des Stiftes von Gernrode und Frose Siehe auch Oesede (Georgsmarienhütte), Stadtteil der niedersächsischen Stadt Georgsmarienhütte Kloster Oesede, ehemaliges Kloster in… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Äbtissinnen von Gernrode — Westfront der Stiftskirche St. Cyriakus Die Äbtissinnen von Gernrode regierten das Frauenstift Gernrode von 959 bis zu seiner Säkularisierung im Jahre 1614[1]. Das Stift wurde 959 vom Markgrafen der sächsischen Ostmark …   Deutsch Wikipedia

  • Gertrud III. von Everstein — († 9. März 1344 in Gernrode) war von 1334 bis 1344 die Äbtissin des freien weltlichen Stiftes von Gernrode und Frose. Vor der Wahl zur Nachfolgerin der Äbtissin Jutta von Oesede, war sie die Pröpstin des Stiftes. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2… …   Deutsch Wikipedia

  • Irmingard II. von Ummendorf — war von 1298 bis 1307 die Äbtissin des freien weltlichen Stiftes von Gernrode und Frose. Sie ist die Nachfolgerin der Äbtissin Mechthild I. von Braunschweig Lüneburg. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Einzelnachweise …   Deutsch Wikipedia

  • Adelheid I. von Quedlinburg — Adelheid I., eine Tochter Kaiser Ottos II. und Theophanu, war die zweite Äbtissin des Stift Quedlinburg. Sie wurde von ihrer Tante Mathilde, Tochter Ottos des Großen, der ersten Äbtissin von Quedlinburg erzogen. Nach deren Tod am 7. Februar 999… …   Deutsch Wikipedia

  • Scholastika von Anhalt — Äbtissin Scholastica von Anhalt – Stich nach einem Gemälde von 1710 Scholastica von Anhalt (* 1451; † 31. August 1504 in Gernrode) aus dem Geschlecht der Askanier war von 1469 bis 1504 die 27. Äbtissin des freien weltlichen Stiftes Gernrode und… …   Deutsch Wikipedia

  • Richenza von Gernrode — Richenza oder Rikinza war mindestens von 1205 bis 1206 die Äbtissin der vereinigten Stifte von Gernrode und Frose. Sie ist nach dem Tod der Äbtissin Hedwig III. im Jahr 1150 die erste Äbtissin, von der wieder schriftliche Quellen vorhanden sind.… …   Deutsch Wikipedia

  • Gertrud II. von Boventhen — († 8. Juli 1324 in Gernrode) war von 1317 bis 1324 die Äbtissin des freien weltlichen Stiftes von Gernrode und Frose. Sie ist die Nachfolgerin der Äbtissin Hedwig IV. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Widekind I. von Schwalenberg — († 11. Juni 1136/37) (auch Widukind genannt) war ab 1127 Graf von Schwalenberg. Er ist der Stammvater der Grafen und Fürsten von Waldeck. Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Ehe und Nachkommen 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Ju — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”