KZ-Außenlager Rennersdorf

KZ-Außenlager Rennersdorf

Das KZ-Außenlager Rennersdorf war eine Außenstelle des Konzentrationslagers Groß Rosen in Rennersdorf/O.L. und existierte vom 23. Februar bis zum 10. März 1945. Die größtenteils jüdischen Häftlinge kamen in einem Todesmarsch aus dem KZ-Außenlager Görlitz.

Inhaltsverzeichnis

Unterbringung

Die Gefangenen wurden nahe dem Berg Eichler im Gut Oberrennersdorf, das 1937 an die Wehrmacht verkauft worden war, untergebracht.[1] Während die Wachmannschaften im Gutshof bzw. in der Schmidt-Mühle Quartier bezogen, wurden die Häftlinge in einem Pferdestall – ca. 70 m außerhalb des Gutes – eingesperrt. Das Lager als solches hatte einen provisorischen Charakter. Es war weder von Stacheldraht eingezäunt, noch durch Wachtürme gesichert.

Todesopfer

Während des fünfzehntägigen Aufenthalts starben nachweislich zwölf Juden durch Erschießung, Hunger oder Krankheit. Elf der Opfer wurden nach dem Krieg auf dem Rennersdorfer Friedhof beigesetzt, woran ein 1950 errichteter Gedenkstein mit Davidstern erinnert. Der zwölfte Tote wurde vermutlich auf dem Jüdischen Friedhof in Görlitz begraben.

Auflösung

Die Häftlinge mussten nach Auflösung des Rennersdorfer Lagers wieder nach Görlitz zurückkehren, um dort Befestigungsanlagen für die Verteidigung der Stadt zu errichten.

Literatur

  • Niels Seidel: Die KZ-Außenlager Görlitz und Rennersdorf 1944/45 – Ein Beitrag zur Aufarbeitung der Geschehnisse im KZ Groß Rosen, Neiße Verlag, 2008, 256 Seiten.
  • Kurt Wolf: Das KZ-Außenlager Görlitz Biesnitzer Grund, Stadtverwaltung Görlitz, 2005.
  • Shlomo Graber: Schlajme. Von Ungarn durch Auschwitz-Birkenau, Fünfteichen und Görlitz nach Israel. Jüdische Familiengeschichte 1859-2001. HARTUNG-GORRE Verlag, 2002, 160 Seiten.
  • Wolfgang Benz / Barbara Distel (Hrgs.): Orte des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 6 Natzweiler Groß-Rosen Stutthof. Verlag C. H. Beck, München 2007.
  • Gräfe, Karl-Heinz/ Töpfer Hans- Jürgen: Ausgesondert und fast vergessen. KZ-Außenlager auf dem Territorium des heutigen Sachsen, Dresden 1996.

Einzelnachweise

  1. Die KZ-Außenlager Görlitz und Rennersdorf 1944/45 – Ein Beitrag zur Aufarbeitung der Geschehnisse im KZ Groß Rosen. Niels Seidel, Neiße Verlag 2008
51.0171714.789336

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