- Kagraner Pfarrkirche
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Die Kagraner Pfarrkirche (St. Georg) ist eine römisch-katholische Pfarrkirche im Stadtteil Kagran im 22. Wiener Gemeindebezirk Donaustadt. Sie gilt als das älteste, jenseits der Donau gelegene Gebäude Wiens.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Kirche wurde vermutlich im 12. Jahrhundert errichtet und war ursprünglich dem hl. Wendelin geweiht. Als 1438 (manche Quellen nennen ein früheres Datum) die benachbarte Ortschaft Stadlau und deren Kirche St. Georg durch eine Überschwemmung zerstört wurde, übernahm Kagran die Stadlauer Pfarrrechte sowie das Patrozinium des hl. Georg.[1]
Mitte des 15. Jahrhunderts war Kagran die Großpfarre für die umliegenden Dörfer Eipeldau, Strebersdorf, Gerasdorf, Deutsch-Wagram, Jedlesee und Jedlersdorf, die jedoch mit der Zeit ihre eigenen Pfarren erhielten oder woanders eingepfarrt wurden. Die letzten beiden ausgepfarrten Gemeinden waren Stadlau (1934) und Hirschstetten (1953).[2]
1672 wurde das Langhaus erweitert. Im Zuge der Zweiten Wiener Türkenbelagerung 1683 wurde die Kirche verwüstet, auch durch zwei Brände im 18. Jahrhundert wurde sie schwer beschädigt. Der die Kirche umgebende Friedhof bekam 1737 eine Erweiterung, die eingefriedet wurde. Ein Eisstoß beschädigte 1830 die Kirche und zerstörte die 1811 errichtete Leichenkammer des Friedhofs. Der Kirchhof wurde 1887 im Zuge der Errichtung des nahegelegenen Kagraner Friedhofs geschlossen, aber erst 1902 aufgelassen und in einen Vorplatz umgewandelt.
In den 1960er und 1970er Jahren wurden aus dem Kagraner Pfarrgebiet die Pfarren Auferstehung Christi, Kagraner Anger, Neukagran und St. Christoph am Rennbahnweg herausgelöst. Am 17. Juli 1990 stürzte die baufällige Orgelempore ein, nachdem zuvor noch die Orgel abgetragen werden konnte. Danach wurde die Kirche generalsaniert, 1991 wurde eine neue Empore errichtet. Am 21. November 1992 konnte die Kirche feierlich wiedereröffnet werden. Aktueller Pfarrer ist seit 1989 Georg Pauser.[3]
Die Kagraner Pfarrkirche befindet sich in der Nähe des Verkehrsknotens Kagraner Platz und der gleichnamigen U-Bahn-Station. Der Kagraner Friedhof liegt etwa 700 Meter nordöstlich der Kirche.
Einzelnachweise
- ↑ Pfarre Stadlau – Eine Überschwemmung vernichtet das Dorf
- ↑ Pfarre Stadlau – Die neue Großpfarre St. Georg, Kagran
- ↑ Pfarrer Dr. Georg Pauser – Über mich
Literatur
- Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs: Wien. X. bis XIX. und XXI. bis XXIII Bezirk. XXII. Bezirk. Kagraner Pfarrkirche Hl. Georg. Bundesdenkmalamt (Hrsg.), Verlag Anton Schroll & Co, Wien 1996, ISBN 3-7031-0693-X, Seiten 657f.
Weblinks
Röm.-kath. Pfarrkirchen: Aspern | Auferstehung Christi (Saikogasse) | Breitenlee | Essling | Hirschstetten | Kagran | Kagraner Anger | Kaisermühlen | Neukagran | St. Christoph am Rennbahnweg | St. Claret-Ziegelhof | Stadlau | Süßenbrunn
Sonstige Sakralbauten: Bekenntniskirche | Donaucitykirche | Filialkirche Maria, Hilfe der Christen (Stadlau) | Klosterkirche der Schwestern vom armen Kinde Jesu (Stadlau) | Koptische Kirche der Heiligen Jungfrau von Zeitoun | Koptische Markuskirche | Schlosskapelle Hirschstetten
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