- Chalandamarz
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Der Chalandamarz ist ein Brauch des romanischsprachigen Teils des Schweizer Kantons Graubünden, der am 1. März jedes Jahres gefeiert wird (chalanda = erster Tag des Monats, vgl. Kalenden). Er stammt noch aus der Zeit, als das damalige Rätien Provinz des Römischen Reiches war. Damals markierte Chalandamarz den Anfang des Jahres und diente dazu, die bösen Geister zu vertreiben. Später wurden an diesem Tag die im Februar gewählten Gemeindepräsidenten, Schreiber und Säckelmeister (Schatzmeister) in ihre Ämter eingesetzt.
Chalandamarz wird jedoch nicht im ganzen rätoromanischen Sprachgebiet gefeiert. Neben dem Engadin und dem Val Müstair wird der Brauch auch im Oberhalbstein und im Albulatal gefeiert (hier Calondamars genannt), jedoch nicht in der Sut- und Surselva.
Heute zieht die Schuljugend an diesem Tag singend und schellend durchs Dorf, um den Winter zu vertreiben. Die genaue Durchführung der Festivitäten unterliegt von Dorf zu Dorf merklichen Unterschieden. Dazu gehören Peitschenknallen, Kuhglockengeläute, Dorfbrunnenumrundung und vieles mehr.
Eine prominente Darstellung des Brauchs machte der Künstler Alois Carigiet im Bilderbuch Schellenursli.
Im Jahr 2003 erschien von Swissmint, der offiziellen Münzprägestätte der Schweizerischen Eidgenossenschaft, eine Gedenkmünze zu diesem Thema.
Weblinks
- Fotos vom Chalandamarzfest
- Schellenursli lebt – der Chalandamarz in Zuoz (schweizerdeutsch) am 8. März 2008 bei Schweizer Radio DRS
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