Kaliště u Humpolce

Kaliště u Humpolce
Kaliště
Wappen von Kaliště
Kaliště u Humpolce (Tschechien)
Paris plan pointer b jms.svg
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Kraj Vysočina
Bezirk: Pelhřimov
Fläche: 1241 ha
Geographische Lage: 49° 36′ N, 15° 18′ O49.59888888888915.306944444444601Koordinaten: 49° 35′ 56″ N, 15° 18′ 25″ O
Höhe: 601 m n.m.
Einwohner: 341 (1. Jan. 2011) [1]
Postleitzahl: 393 01 - 396 01
Kfz-Kennzeichen: J
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 5
Verwaltung
Bürgermeister: Pavel Kutiš (Stand: 2007)
Adresse: Kaliště 92
394 51 Kaliště
Gemeindenummer: 548090
Website: www.obeckaliste.cz

Kaliště (deutsch Kalischt) ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt sieben Kilometer nordwestlich von Humpolec in der Böhmisch-Mährischen Höhe und gehört zum Okres Pelhřimov.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Kaliště befindet sich an der Verbindungsstraße von Humpolec nach Ledeč nad Sázavou auf einer Hochfläche an der Wasserscheide zwischen den Flüssen Želivka und Sázava. Nachbarorte sind Horní Paseka und Rejčkov im Norden, Staré Hutě und Proseč im Nordosten, Horní Rápotice im Südosten, Háj und Holušice im Süden, Lohenice und Koberovice im Südwesten, Bělice, Bučí und Hojanovice im Westen sowie Podivice und Hory im Nordwesten.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung von Kaliště erfolgte 1318 in einem Besitzverzeichnis des Kapitels Vyšehrad. Nach der Zerstörung des Vyšehrad durch die Hussiten im Jahre 1420 wurde Kaiser Sigismund Besitzer des Ortes, der ihn 1436 an Nikolaus Trčka von Lípa verpfändete. Kaliště wurde Teil der Herrschaft Lipnice und gelangte 1561 durch Verkauf an die Herrschaft Světlá. 1698 erwarb Johann Joachim von Harrach den Ort von Johann Bartolomäus von Vernier. Dadurch wurde Kaliště aus der Herrschaft Světlá herausgelöst und bildete eine eigene Gutsherrschaft, als deren Sitz Harrach ein Schloss errichten ließ. 1707 kaufte Johann Leopold Donatus von Trautson und Falkenstein Kalischt zusammen mit Sachradka und Ober Paseka und schlug die Dörfer seiner Herrschaft Unterkralowitz zu. 1787 wurde das Pfarramt eingerichtet und im selben Jahre nahm auch die einklassige Dorfschule, die in einem eigenen Gebäude neben der Kirche untergebracht war, den Unterricht auf. 1880 wurde die Weinbrennerei auf dem Gutshof, zu deren früheren Besitzern auch der Großvater von Gustav Mahler, Šimon Mahler, gehört hatte, stillgelegt und zu einer Spiritusbrennerei umgebaut.

Im Laufe des 18. Jahrhunderts war das Schloss Sitz der Gutverwaltung und verfiel zunehmend, so dass es 1801 aufgegeben wurde. Nach der Ablösung der Patrimonialherrschaften wurde Kalischt 1850 zur selbstständigen Gemeinde und einschließlich der zugehörigen Einschichten U Málků, Německo und Staré Hutě Teil des politischen Bezirkes Gumpolds. Seit dieser Zeit wechselten die Gutsbesitzer mehrfach und 1948 wurde der Besitz von Kristýna Filípková, die das Gut 1937 erworben hatte, verstaatlicht.

1928 wurde Kaliště zum Musterdorf des Okres Humpolec umgestaltet und dabei die gesamte Bebauung des Dorfplatzes abgerissen und neu angelegt. In den 1930er Jahren brannte das am Ortsrand gelegene Geburtshaus Gustav Mahlers ab. 1957 erfolgte die Gründung einer landwirtschaftlichen Genossenschaft, die in den Folgejahren die alten Gebäude des Gutshofes einschließlich der barocken Schlosskapelle abreißen ließ. 1986 schloss die Schule wegen zu geringer Schülerzahl. 1993 löste sich die Genossenschaft wieder auf.

Kalischt (rechts außen) und Umgebung ca. 1890 (Spezialkarte 1:75.000 der 3. Landesaufnahme)

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Kaliště gehören die Ortsteile Háj, Holušice (Holuschitz), Podivice (Podiewitz) und Staré Hutě (Althütten).

Sehenswürdigkeiten

  • Kirche Johannes des Täufers am Dorfplatz

Söhne und Töchter der Gemeinde

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)
 Commons: Kaliště (Pelhřimov District) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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