- Kalkbergstadion
-
Das Kalkbergstadion ist eine Freilichtbühne im Zentrum von Bad Segeberg, auf der seit 1952 alljährlich Karl-May-Spiele stattfinden.
Die Voraussetzungen für die Schaffung dieses für eine Kleinstadt wie Bad Segeberg überdimensionierten Amphitheaters waren gegeben durch die Grube, die durch den jahrhundertelangen Gipsabbau am Segeberger Kalkberg entstanden war. In den 60er und 70er Jahren des 19. Jahrhunderts war mehrfach versucht worden, die unter dem Anhydrit des Gipsberges lagernden Salzmassen zu erschließen. Bohrungen waren fündig geworden, aber die Schächte, die zum Zweck des Abbaus hinabgetrieben wurden, liefen immer wieder voll Wasser, dessen man auch mit Hilfe großer Dampfpumpen nicht Herr wurde.
1931 wurde der Gipsabbau beendet.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde die unschöne Tagebaugrube zu einem Platz für Massenversammlungen umgestaltet und zunächst für nationalsozialistische Thingspiele genutzt. Nach Plänen des Architekten Fritz Schaller (damals Berlin), der Pläne des Garten- und Landschaftsgestalters Wilhelm Heintz von 1927 aufgriff, errichteten Bautrupps des Reichsarbeitsdienstes von 1934 bis 1937 das Kalkbergstadion. Die Salzschächte sowie Höhlungen wurden verfüllt und, da der wasserlösliche Anhydrit des Bergs sich für Verbauung nicht eignete, über tausend Tonnen optisch ähnlichen schlesischen Granits verarbeitet. Das Stadion erhielt den Namen "Feierstätte der Nordmark" und wurde 1937 von Joseph Goebbels und mit der Aufführung des Stücks "Die Schlacht der weißen Schiffe" von Henrik Herse feierlich eröffnet. Das Kalkbergstadion ist einer von den vielen Thingplätzen, welche für das Thingspiel bzw. die Thingbewegung errichtet wurden (darunter auch die Berliner Waldbühne).
Nach dem Krieg gastierte im Kalkbergrund z.B. der Zirkus Brumbach. Die Stadt war unsicher, was mit dieser Hinterlassenschaft aus der Zeit des Nationalsozialismus anzufangen sei, bis dann 1952 mit den Karl-May-Spielen eine Lösung gefunden wurde, die sich bewährte. Aber auch Open-Air-Konzerte finden dort statt.
Weblinks
- Seite der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte, Artikel "Kalkbergstadion" aufschlagen
53.93548611111110.317722222222Koordinaten: 53° 56′ 8″ N, 10° 19′ 4″ OKategorien:- Bauwerk im Kreis Segeberg
- Freilichtbühne
- Thingbewegung
- Erbaut im 20. Jahrhundert
- Kultur (Schleswig-Holstein)
- Bad Segeberg
Wikimedia Foundation.