- Kanton Fricktal
-
Der Kanton Fricktal war ein Kanton der Helvetischen Republik. Er wurde aus damals österreichischen Gebieten gebildet und bestand aus den heutigen aargauischen Bezirken Rheinfelden und Laufenburg. Der Kanton bestand von 1802 bis 1803.
Am Ende des 18. Jahrhunderts war der Breisgau noch ein Teil der habsburgischen Provinz Vorderösterreich. Auch das südlich des Rheins gelegene Fricktal gehörte dazu. 1799, ein Jahr nach der Ausrufung der Helvetischen Republik, marschierten die französischen Truppen auch ins Fricktal ein. Die Brüder Karl Fahrländer und Sebastian Fahrländer aus Ettenheim sowie einige Mitstreiter konnten dank guter Beziehungen zu führenden französischen und schweizerischen Politikern die Schaffung eines eigenständigen Kantons Fricktal durchsetzen. Sie beriefen sich dabei auf die Friedensverträge von Campo Formio (1797) und Lunéville (1801), die genau dies vorsahen.
Im Dezember 1801 wurde im Pfarrhaus von Eiken eine Verfassung geschrieben. Am 20. Februar 1802 wurde schliesslich der neue Kanton ausgerufen. Als Hauptstadt bestimmte man Laufenburg. Das ungestüme Vorgehen des Statthalters Sebastian Fahrländer stiess jedoch auf Kritik. Sein Gegner Johann Baptist Jehle rief im September 1802 in einem Gasthaus in Frick die Gemeindevertreter zusammen und erklärte den Statthalter für abgesetzt. Die Hauptstadt wurde daraufhin nach Rheinfelden verlegt.
Trotz intensiver diplomatischer Bemühungen der Fricktaler hörte der Kanton am 19. Februar 1803 auf zu existieren, also genau nach einem Jahr. Napoléon Bonaparte verfügte am 19. März in der Mediationsakte die Verschmelzung mit den Kantonen Aargau und Baden.
Literatur
- Patrick Bircher: Der Kanton Fricktal – Bauern, Bürger und Revolutionäre an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert. Forum Fricktal, Laufenburg 2002, ISBN 3-9522417-0-9.
Weblinks
Wikimedia Foundation.