- Karl-Heinz Hansen
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Karl-Heinz Hansen (* 17. Mai 1927 in Linderhofe) ist ein ehemaliges Mitglied des Deutschen Bundestages für die SPD, das 1981 aufgrund seiner Kritik an der Regierungspolitik aus der SPD ausgeschlossen wurde.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Hansen wurde 1969 erstmals (als Düsseldorfer Direktkandidat) in den Bundestag gewählt. Er war einer der wenigen Abgeordneten im Bundestag, die sich für die Freigabe der in deutschen Archiven liegenden Akten zu NS-Verbrechen, gegen Berufsverbote oder den NATO-Doppelbeschluss engagierten und auch bei Abstimmungen entsprechend stimmten.
Nach einer Veranstaltung der Düsseldorfer Jungsozialisten im Sommer 1981, bei der Hansen die Bundesregierung kritisierte, entzog ihm der SPD-Bezirksvorstand Niederrhein seine Parteiämter und leitete ein Parteiordnungsverfahren gegen ihn ein. Am 20. Juli 1981 beschloss eine Schiedskommission des SPD-Bezirks Niederrhein, Hansen aus der SPD auszuschließen, womit seine Parteikarriere beendet wurde. Zusammen mit dem Bundestagsabgeordneten Manfred Coppik, der die SPD in Solidarität mit Hansen verließ, gründete er 1982 die Demokratischen Sozialisten (DS) – eine neue linke Partei. Im Juni 1982 störten beide als Abgeordnete die Rede des damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan vor dem Deutschen Bundestag.
Wenig später, 1984, engagierte sich Hansen in der Friedensliste, die jedoch politisch weitgehend erfolglos blieb. 1994 engagierte er sich erneut politisch, diesmal für die PDS.[1] Zu seinem 70. Geburtstag wollte ihn 1997 der Ortsverein Düsseldorf-Oberbilk 16 Jahre nach seinem Rauswurf wieder in die SPD aufnehmen. In einem SPIEGEL-Interview sagte Hansen seinerzeit, er habe das Angebot angenommen: „Mein Chefankläger Hans Otto Bäumer, der damalige Vorsitzende des Bezirks Niederrhein, und mein ‚Verteidiger‘ aus dem Unterbezirk Düsseldorf, der bis zuletzt gegen meinen Ausschluss war, haben mich angeworben. Das heißt, ich gebe der Partei die Ehre auch auf die Gefahr hin, dass sie wieder Krach mit mir anfängt.“[2] Heute dementiert er allerdings vehement, damals wieder in die SPD eingetreten zu sein.[3] Vor der Bundestagswahl 2005 sprach sich Hansen in einem Aufruf für ein Zusammengehen von WASG und PDS aus: „Die Linke darf bei der Bundestagswahl nicht scheitern!“
Literatur
- Rudolf Vierhaus und Ludolf Herbst (Hrsg.): Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages 1949–2002. Band 1, A–M, Saur, München 2002, ISBN 3-598-23781-2, S. 305
Weblinks
- Literatur von und über Karl-Heinz Hansen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Karl-Heinz Hansens Homepage: FÜNFTE KOLUMNE
- Karl-Heinz Hansen: Fortschritt. Ossietzky 18/2003
- Karl-Heinz Hansen: Rassenkampf. Ossietzky 3/2004
- Karl-Heinz Hansen: Wem die geheimen Dienste dienen. Ossietzky 1/2006
- Pascal Beucker: Zu den SPD-Akten. In: junge Welt, 13. Dezember 1996
Einzelnachweise
- ↑ Pascal Beucker: Zu den SPD-Akten. In: junge Welt, 13. Dezember 1996
- ↑ Der Partei die Ehre. In: Der Spiegel. Nr. 23, 1997, S. 20 (online).
- ↑ Interview mit konkret 9/2008, S. 3.
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