- Karl Gandorfer
-
Karl Gandorfer (* 23. Februar 1875 in Pfaffenberg; † 21. August 1932 in München) war ein deutscher Politiker (BBB).
Leben und Wirken
Gandorfer wurde als Sohn eines selbständigen Bauern im niederbayerischen Pfaffenberg geboren. Von 1881 bis 1888 besuchte er die Volksschule. Anschließend lebte er als selbständiger Bauer in Pfaffenberg. 1911 wurde er dort Bürgermeister.
Von 1913 bis 1918 war Gandorfer Landtagsabgeordneter. Als Führer des linken Flügels des Bayerischen Bauernbundes (BBB) betrieb Gandorfer im Herbst 1918 zusammen mit seinem Bruder Ludwig die revolutionäre Radikalisierung der Landbevölkerung in Niederbayern. Während der Novemberrevolution 1918 unterstützte Gandorfer als Galionsfigur der niederbayerischen Radikalen den Umsturz in München. In den folgenden drei Monaten amtierte Gandorfer als Vorsitzender des Zentralbauernrates in der bayerischen Revolutionsregierung Eisner.[1] Im Januar 1919 wurde Gandorfer als Kandidat des Bayerischen Bauernbundes (BBB) für den Wahlkreis 25 (Niederbayern-Oberpfalz) in die Weimarer Nationalversammlung gewählt. Im April 1919 zogen die Bauernräte und die Anhänger des Bauernbundes ihre Unterstützung für Gandorfer zurück. Um sich der Verhaftung zu entziehen floh Gandorfer.[2]
In den Jahren 1919 bis 1924 war Gandorfer erneut Abgeordneter des Bayerischen Landtages. Im Mai 1928 wurde Gandorfer als Kandidat der Deutschen Bauernpartei (DBP) für den Wahlkreis 25 (Niederbayern) in den Reichstag gewählt, dem er in der Folge bis zu seinem Tod im August 1932 angehörte. Daneben war Gandorfer zeitweise Vorsitzender des Bayerischen Bauernrates.
Einzelnachweise
- ↑ Historischer Verein für Niederbayern: Verhandlungen des historischen Vereins für Niederbayern, 2003, S. 215.
- ↑ Kurt Riezler/ Karl Dietrich Erdmann: Tagebücher, Aufsätze, Dokumente, S. 734.
Weblinks
- Karl Gandorfer in der Parlamentsdatenbank beim Haus der Bayerischen Geschichte
- Karl Gandorfer in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Zur Rolle der Gebrüder Gandofer während der Novemberrevolution 1918/19 in Bayern (Abschnitt in einem Artikel zum Bayrischen Bauernbund auf den Webseiten des historischen Lexikons Bayern)
Wikimedia Foundation.