Karl Jaeckel

Karl Jaeckel

Karl Friedrich Wilhelm Jaeckel (* 11. Oktober 1908 in Käntchen, Landkreis Schweidnitz, Niederschlesien; † 1984) war ein deutscher Ingenieur, Mathematiker und Hochschullehrer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Jaeckel schloss sein Studium 1934 in Breslau (Niederschlesien) als Diplom-Ingenieur ab und arbeitete anschließend bis 1939 als Assistent am Lehrstuhl für Höhere Mathematik an der Technischen Hochschule Breslau. Dort wurde er 1936 zum Dr.-Ing. promoviert mit einer funktionalanalytischen Arbeit Über die Bestimmung maximaler Eigenwerte bei gewissen Randwertaufgaben. Sein Doktorvater war Werner Schmeidler. 1938 wurde er zum Dr.-Ing. habil. ernannt und November 1939 zum Dozenten berufen wurde.

In den Jahren 1940 bis 1946 lehrte er mit Unterbrechung durch den Wehrdienst an der Technischen Hochschule Berlin. Von 1946 bis 1949 war er bei der Luftfahrtforschungsanstalt in Braunschweig-Völkenrode tätig, an der er bereits während des Krieges abkommandiert war, wo er sich u.a. mit Strömungen um rotierende Tragflügelprofile beschäftigte.

Am 7. März 1949 habilitierte sich Jaeckel für das Lehrgebiet Mathematik und ging an die Technische Hochschule Hannover, wo er 1951 Dozent war und am 2. Oktober 1952 zum außerplanmäßigen Professor im Bereich Angewandte Mathematik und Funktionalanalysis berufen wurde.

Im Jahr 1958 kehrte Jaeckel als Wissenschaftlicher Rat zur Technischen Universität Berlin zurück, wo er 1962 zum ordentlichen Professor für einen Lehrstuhl für Mathematik berufen wurde. 1964 wurde er Wolfgang Haacks Nachfolger als Direktor des Recheninstituts, das 1974, im Jahr seiner Emeritierung, ins Zentrale Rechenzentrum (ZRZ) der TU aufging.

Schriften

Seine Habilitationsschrift Über die Kräfte auf beschleunigt bewegte veränderliche Tragflügelprofile erschien 1938 in Würzburg im Ingenieur-Archiv, Bd. 9, H. 5.

Jaeckel veröffentlichte darüber hinaus über 30 Fachaufsätze, hauptsächlich in Luftfahrtforschung (1938–1942) und in der Zeitschrift für Angewandte Mathematik und Mechanik (1950–1957).[1]

Mit Walter Just schrieb er die Abhandlung Aerodynamik der Hub- und Tragschrauber, 2 Bde., Deutsche Studiengemeinschaft Hubschrauber, Stuttgart 1954.

Literatur

  • Willibald Reichertz: Ostdeutsche als Dozenten an der Technischen Hochschule Hannover (1831–1956). In: Ostdeutsche Familienkunde. XVIII (55. Jahrgang), Nr. 3, Degener & Co, Insingen 2007, S. 109–120.
  • Ernst Heinrich Hirschel, Horst Prem, Gero Madelung: Luftfahrtforschung in Deutschland, Verlag Bernhard u. Gräfe, 2001
  • Jaeckel, Karl Friedrich Wilhelm. In: Catalogus Professorum 1831–1981. Festschrift zum 150jährigen Bestehen der Universität Hannover. Band 2. W. Kohlhammer, Stuttgart; Berlin; Köln; Mainz 1981, ISBN 3-17-007321-4, S. 127 und 413 (Die Festschrift aus dem Jahr 2006 zum 175-jährigen Bestehen der Universität enthält die gleichen Angaben)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kürschners Deutscher Gelehrtenkalender (1966)

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