Karl Lehmann-Hartleben

Karl Lehmann-Hartleben

Karl Lehmann-Hartleben, geboren als Karl Lehmann (* 27. September 1894 in Rostock; † 17. Dezember 1960 in Basel) war ein deutscher Klassischer Archäologe.

Sein Vater Karl Lehmann war Juraprofessor in Rostock und ab 1911 in Göttingen. Seine Mutter war die Künstlerin Henni Lehmann. Lehmanns Archäologiestudium in Tübingen, Göttingen und München endete in Berlin bei F. Noack. Während des Ersten Weltkrieges war er Übersetzer beim türkischen Marinekommando. Er interessierte sich auch stark für moderne Kunst und Literatur. Lehmann, der sich ab 1944 nach seiner Frau Elwine Hartleben Lehmann-Hartleben nannte, lehrte zunächst als Dozent in Heidelberg, als Professor seit 1929 in Münster. Er wurde 1933 als Jude entlassen,[1] als er gerade zu einer Grabung in Pompeji war. Über Italien emigrierte er in die USA, wo er 1935 Professor am Institute of Fine Arts an der New York University wurde.

Seine Forschungen richteten sich in den 1920-er Jahren zunächst auf die Trajanssäule in Rom, wo er Assistent des Deutschen Archäologischen Instituts war. Zusammen mit dem Bildhauer Kurt Kluge publizierte das epochale Werk Die antiken Großbronzen. Weiter interessierte ihn die antike Stadtgestaltung. 1938 begannen seine Ausgrabungen von Samothrake, wo er das Kabirenheiligtum erforschte.

Inhaltsverzeichnis

Schriften (Auswahl)

  • Die antiken Hafenanlagen des Mittelmeers. Dissertation 1922.
  • Die Trajanssäule. Ein römisches Kunstwerk zu Beginn der Spätantike. De Gruyter, Berlin u. a. 1926 (Habilitationsschrift)
  • mit Kurt Kluge: Die antiken Großbronzen. 1927.

Literatur

  • 100 jüdische Persönlichkeiten aus Mecklenburg-Vorpommern, Schriften aus dem Max-Samuel-Haus 4, Rostock 2003, S. 108 f.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „... Rassejude ... Er ist Hauptvertreter einer liberalistischen und allen Grundgedanken des neuen Staates diametral gegenüberstehenden Weltanschauung.“ (Aus den Entlassungsakten der Universität Münster von 1933).

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