Karl M. Sibelius

Sibelius singt zu Saxophonbegleitung beim Fest „20 Jahre HOSI Linz“ am 15. März 2003

Karl M. Sibelius (* 18. Juli 1969 in Bregenz) ist ein österreichischer Schauspieler, Sänger und Regisseur. Mit der Spielzeit 2012/2013 wird Sibelius Intendant am Theater an der Rott im niederbayrischen Eggenfelden.

Der in Kärnten aufgewachsene Künstler besuchte dort das Musikgymnasium und studierte anschließend Schauspiel und Gesang in Wien und Berlin. Seit 1992 ist er fest am Linzer Landestheater engagiert, gastierte zwischendurch aber immer wieder auf Bühnen in Wien (Serapionstheater, Schauspielhaus, Theater in der Josefstadt) und Deutschland (Münchner Volkstheater, Staatstheater Kassel, Bonn, Augsburg, Stadttheater Konstanz). Überregional bekannt wurde er durch seinen Sieg in einer Sendung der ORF-Talentshow „Die große Chance“.

Am Landestheater Linz ist Sibelius seit Jahren in verschiedenen Sparten präsent. Er trat sowohl in klassischen Schauspielrollen (Hamlet, Tellheim in Minna von Barnhelm) auf, in Johann Nestroys Höllenangst als „Wendelin“, aber auch in Musicals und Operetten (unter anderem als „Frankn'Furter“ in The Rocky Horror Show) und Opern.^[1] Daneben gab er erfolgreich Liederabende („Ich find Schlager toll“, „Schiff der Träume“, „Struwwelpeter“). Die von ihm geschaffene Kunstfigur „Rose“ gilt als Kult. Seine Inszenierungen, dazu zählen die Linzer Produktionen Männer, Großherzogin von Gerolstein, La Cage aux Folles, gehörten zu den bestbesuchten Stücken am Landestheater. Im Juli 2007 gab Sibelius in Klosterneuburg mit Beethovens Fidelio sein Debüt als Opernregisseur. In Linz stand er in der Spielzeit 2007/08 als „Adam Schaf“ in Georg Kreislers biografischen Liederabend und als Oberkellner „Leopold“ in der Operette Im weißen Rößl auf der Bühne.

Im Juni und Juli 2008 stand er bei den Bad Leonfeldner Sommerfestspielen im Musical Cabaret neben Maresa Hörbiger als Conferencier unter der Intendanz von Thomas Kerbl auf der Bühne. Seit 27. September ist in seiner Regie und Übersetzung Stephen Sondheims Musical Thriller "Sweeney Todd" am Landestheater Linz zu sehen.

Karl M. Sibelius ist außerdem akademischer Kulturmanager und war im Stadtkulturbeirat Linz tätig. In der Tageszeitung Österreich erschien zwei Jahre lang wöchentlich montags die Kolumne, „Alltag Kultur“. An der Anton Brucker Privatuniversität ist Sibelius als Dozent an der "Opernschule" tätig. Sibelius übersetzte das Musical "Sweeney Todd" von Stephen Sondheim neu ins Deutsche (Musikverlag Weinberger Wien). Diese Fassung ist mit großem Erfolg am Landestheater Linz in seiner Inszenierung zu sehen. Für das Kulturhauptstadtjahr Linz09 hat Sibelius die Eröffnungsfeierlichkeiten moderiert und war als Shen Te/Shui Ta in der gefeierten Inszenierung von Ong Keng Sen in "Der gute Mensch von Sezuan" zu sehen. Zuletzt inszenierte Sibelius die österreichische Erstaufführung von "Song and Dance" im Posthof Linz, brachte "Matchgirl Opera" zur Uraufführung und ist auch Regisseur der Kinderoper "Das Traumfresserchen" am Landestheater Linz, das wegen des großen Erfolges in die nächste Spielzeit übernommen wird.

Sibelius engagiert sich auch sehr für die Aids-Hilfe Oberösterreich. Nach seiner Benefizgala „Let´s POP!!!“ zugunsten dieser Organisation im Jahre 2007 erhielt Sibelius gemeinsam mit Nationalratspräsidentin Barbara Prammer vom Präsidenten das Ehrenkreuz „Fidei et Merito“ („Der Treue und dem Verdienste“) verliehen. In den Jahren 2005 bis 2007 war Sibelius für den Gay And Lesbian Award (G.A.L.A.) der HOSI Linz nominiert und wurde anlässlich der Preisverleihung 2007 für seine Zivilcourage mit dem Ehrenzeichen der HOSI Linz ausgezeichnet. Zusammen mit seinem Lebensgefährten, dem Universitätsdozenten und HOSI-Aktivisten Rainer Bartel zieht er seit 2005 eine Adoptivtochter groß und seit Jänner 2010 ein weiteres Pflegekind.

Veröffentlichungen

• 1995: Wenn ich mir was wünschen dürfte (Marlene Dietrich-Lieder)
• 2002: Männer
• 2007: Struwwelpeter

Auszeichnungen

• 2007 Ehrenkreuz „Fidei et Merito“
• 2007 Ehrenzeichen der HOSI Linz

Einzelnachweise

1. ↑ Landestheater Linz

Weblinks

• Barbara Eidenberger: Ein Leben für das Theater, OÖN, 25. September 2006