- Stadttheater Konstanz
-
Das Stadttheater Konstanz ist das Theater der Stadt Konstanz am Bodensee, dessen Geschichte bis ins Jahr 1607 zurückreicht.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Stadttheater wurde vor 400 Jahren als Gymnasium des Konstanzer Jesuitenklosters erbaut und ist die älteste dauerhaft bespielte Bühne Deutschlands. Den Beginn des Theaters in Konstanz stellte dabei eine Inszenierung von Jesuitenschülern anlässlich einer Kirchweihe dar. In den 1930er Jahren wurde das Gebäude umgebaut, der Bühnenturm und die heutige Gestalt des Zuschauersaals entstanden.[1][2] Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte die Neugründung zur Spielzeit 1948/1949. Im April 1989 wurde der Beschluss gefasst, eine Kinder- und Jugendtheatersparte im Stadttheater einzurichten, im Mai 1990 konnte diese Einrichtung dann vollzogen werden.[3]
Spielstätten
Neben dem eigentlichen Stadttheatergebäude mit 400 Zuschauerplätzen nutzt das Theater Konstanz auch noch die sogenannte „Spiegelhalle“, eine ehemalige Güterhalle am Konstanzer Hafen, für seine Produktionen, insbesondere für experimentelles und junges Theater. Vor dem Umzug in die Spiegelhalle fanden die Aufführungen des Jungen Theaters in einem alten Lokschuppen statt.[3] Im Verwaltungs- und Werkstattgebäude des Theaters gibt es außerdem eine kleine Studiobühne.[1] Diese Werkstattbühne bietet bis zu 120 Personen Platz, die Spiegelhalle ist für bis zu 200 Zuschauer ausgelegt.[2] Nach dem Ende der jeweiligen Spielsaison im Juli gastiert das Ensemble mit seinem Sommertheater regelmäßig am anderen Ufer des Bodensees in Überlingen (früher in Meersburg).[4] Auf der Werkstattbühne wird zur Spielzeit 2009/2010 ein Figuren- und Puppentheater mit bis zu sieben Inszenierungen pro Saison eingeführt.[5]
Besucherzahlen
Zwischen Ende der 1990er Jahre und den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts wies die Bühne einen jährlichen Besucherschnitt von 86.000 Zuschauern auf. In der Jubiläumsspielzeit 2006–2007, als das Theater Ausrichter der Baden-Württembergischen Theatertage war, wurde mit über 112.000 Zuschauern ein Besucherrekord erzielt.[6] 27.000 Zuschauer entfielen dabei auf die 170 Vorstellungen des Jungen Theaters.[3]
Personen und Fakten
Intendant des Stadttheaters Konstanz ist seit 2006 Christoph Nix. Der Etat des Theaters lag 2008 bei rund sechs Millionen Euro, 4,7 Millionen Euro Zuschüsse erhielt die Bühne. Rund eine Million dieser Zuschüsse stammen aus der vom Land Baden-Württemberg der Stadt Konstanz zugewiesenen Spielbankabgabe[7]. Das Einspielergebnis betrug 12,5 % des Etats. Das Theater beschäftigt 95 Personen, darunter 22 festangestellte Schauspieler. Hinzu kommen noch eine große Zahl an Gastspielern.[6]
Persönlichkeiten
Bekannte Personen, die mit dem Konstanzer Theater in Verbindung stehen sind:
- David Allers (Schauspieler, zwischen 1997 und 2002)
- Adriana Altaras (Schauspielerin, nach 1970)
- Hans-Ruedi Binswanger (Schauspieler, nach 1970)
- Bert Böhlitz (Schauspieler, nach 1997)
- Anne Breitfeld (Schauspielerin, 2006–2008)
- Ursula Cantieni (Schauspielerin, 1980er Jahre)
- Georgette Dee (Schauspieler, 1997)
- Karl Ludwig Diehl (Schauspieler, um 1950)
- Anuk Ens (Schauspielerin, um 1995)
- Beate Fassnacht (Bühnen- und Kostümbildnerin, um 1990)
- Eberhard Fechner (Schauspieler und Regisseur, nach 1963)
- Eberhard Feik (Schauspieler und Regisseur, 1970er Jahre)
- Ilse Fürstenberg (Schauspielerin, 1927)
- Erwin Hartung (Schauspieler, um 1923)
- Michael Helming (Schriftsteller, zwei seiner Stücke wurden 2007 und 2008 in Konstanz uraufgeführt)
- Hans Werner Henze (musikalischer Mitarbeiter, um 1949)
- Heinz Hilpert (Regisseur, 1948–1949)
- Kraft-Alexander zu Hohenlohe-Oehringen (Intendant 1963–1968)
- Lukas Holliger (Schriftsteller, dessen Werk „Menschliches Versagen“ 2009 in Konstanz uraufgeführt wurde)
- Walter Hoor (Schauspieler, nach 1950)
- Ulrich Khuon (Dramaturg, 1980–1988, Intendant 1988–1993)
- Willy A. Kleinau (Schauspieler, nach 1932)
- Roland Koch (Schauspieler, um 1990)
- Ernest Lenart (Schauspieler, um 1930)
- Barbara Levinger (Schauspielerin und Dramaturgin, 1920er Jahre)
- Siegfried Lowitz (Schauspieler, 1948–1949)
- Mike Maas (Schauspieler, 1990er Jahre)
- Wolfram Mehring (Regisseur, 2006)
- Christine Merthan (Schauspielerin, 1960)
- Michael Paul Milow (Schauspieler, 1996–1998)
- Elisabeth Müller (Schauspielerin, 1948–1949)
- Markwart Müller-Elmau (Schauspieler, nach 1960)
- Christoph Nix (Intendant, seit 2006)
- Elias Perrig (Regisseur, vor 1999)
- Verena Plangger (Schauspielerin, 2004)
- Judith von Radetzky (Schauspielerin, 1989–1992)
- Silvia Reize (Schauspielerin, nach 1970)
- Angela Salloker (Schauspielerin, um 1940)
- Melanie von Sass (Schauspielerin, 2004–2006)
- Dagmar Schlingmann (Intendantin, 2001–2006)
- Karl M. Sibelius (Schauspieler, 1990er Jahre)
- Dietz-Werner Steck (Schauspieler, 2008)
- Markus Steinwender (Schauspieler, 2001–2004)
- Bernhard Stengele (Schauspieler, 1992–1996 und Regisseur 2001–2004)
- Felix Strasser (Regisseur, seit 2006)
- Otz Tollen (Schauspieler, ab 1906)
- Konstantin Tsakalidis (Choreograf, 1990er Jahre)
- Gert Voss (Schauspieler, um 1970)
- Meinhard Zanger (Schauspieler, nach 1980)
- Hans Helmut Straub (Schauspieler, 1985-2006)
Einzelnachweise
- ↑ a b Theater Konstanz: Spielstätten
- ↑ a b Ein Blick hinter die Kulissen: Stadttheater Konstanz
- ↑ a b c Südkurier Konstanz, 31. Dezember 2008: Das junge Theater
- ↑ Stadttheater Konstanz bei land-am-rheinfall.ch
- ↑ Christel Voith: Unruhige Zeiten in Konstanz. In: Schwäbische Zeitung, 24. März 2009
- ↑ a b ZDF-Theaterkanal
- ↑ Südkurier Konstanz, 18. Dezember 2008: Geschmückt mit fremden Federn
Weblink
Kategorien:- Theater (Baden-Württemberg)
- Schauspielhaus
- Kultur (Konstanz)
Wikimedia Foundation.