Karl Storz Endoskope

Karl Storz Endoskope
KARL STORZ GmbH & Co. KG
Karl Storz-Logo
Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1945
Sitz Tuttlingen
Leitung Sybill Storz
Mitarbeiter 5.300
Umsatz 900 Millionen EUR
Branche Medizintechnik
Produkte Endoskope, medizinische Geräte
Website www.karlstorz.de

Das Unternehmen KARL STORZ GmbH & Co. KG aus dem baden-württembergischen Tuttlingen ist ein 1945 gegründetes Familienunternehmen, das medizinische Instrumente und Geräte produziert und vertreibt. Bei Humanmedizin-Instrumenten für die minimalinvasive Chirurgie sowie bei starren Endoskopen für die Untersuchung von Körperhöhlen ist der Medizintechnikhersteller Weltmarktführer und gehört im Geschäftsfeld Industrie-Endoskopie zu den führenden Herstellern.[1] Das Unternehmen wird seit 1996, nach dem Tod des Gründers Karl Storz von dessen Tochter, Sybill Storz geführt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Chirurgiemechaniker Karl Storz gründete sein Unternehmen 1945 in Tuttlingen und stellte zunächst hauptsächlich Instrumente und Lampen für den Bereich der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde her. Nach beständigem Wachstum des Unternehmens wurde 1971 die erste Niederlassung in den USA, die KARL STORZ Endoscopy-America, Inc. gegründet. 1987 markierte die erste laparoskopische Entfernung einer Gallenblase den Beginn der sogenannten minimal-invasiven Chirurgie, zu deren Verbreitung die Instrumente des Unternehmens Storz einerseits einen großen Beitrag leisteten, die andererseits aber auch einen großen Beitrag für die Weiterentwicklung des Unternehmens Storz brachte. Mit dem Tod des Gründers Karl Storz 1996 übernahm dessen Tochter Sybill die Unternehmensführung und trieb die Expansion des Unternehmens voran. Über 100 neue Patente seit ihrer Amtsübernahme und jährliche Umsatzzuwachsraten zwischen 15 und 20 Prozent belegen das unternehmerische Geschick von Sybill Storz.[2] 1998 präsentierte Karl Storz den vernetzten Operationssaal OR1, 1999 wurde ein Logistik- und Schulungszentrum in Tuttlingen eröffnet. 2000 führte das Unternehmen das erste mobile Dokumentationssystem für die technische Nutzung der Endoskopie ein. In den Jahren nach 2000 erhielt die Geschäftsführerin Sybill Storz eine Reihe von Auszeichnungen für ihre unternehmerischen Leistungen und ihr soziales Engagement.

Produkte

Karl Storz Endoskope stellt Produkte für die Humanmedizin (seit 1945), die Veterinärmedizin (seit 1989) und die industrielle Nutzung (seit 1976) her. Die Produktpalette umfasst dabei mehr als 8000 verschiedene Geräte, vom einfachen starren Endoskop über Zubehör wie Lichtquellen, Lichtleiter und Kameras bis hin zum komplett vernetzten Operationssaal OR1. Durch die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Endoskopie kommen Geräte des Unternehmens Storz heute in fast allen medizinischen sowie vielen technischen Disziplinen zum Einsatz.

Standorte

Produktionsgebäude von Karl Storz Endoskope in Tuttlingen

Neben dem Stammsitz in Tuttlingen ist das Unternehmen in insgesamt 26 Ländern mit 40 Standorten vertreten.

Produktion

In Deutschland produziert Karl Storz außer in Tuttlingen noch in München. Weitere Produktionsstandorte sind Tallinn (Estland), Dundee (Großbritannien), Schaffhausen und Widnau (Schweiz) sowie die beiden US-amerikanischen Standorte Charlton und Goleta.

Marketing- und Vertriebsgesellschaften

Karl Storz betreibt Marketing- und Vertriebsgesellschaften auf vier Kontinenten in insgesamt 26 Ländern.

Unternehmensdaten

Weltweit werden 5300 Mitarbeiter beschäftigt, über 2200 davon am Stammsitz in Tuttlingen. In zwölf Berufen werden bis zu 150 Auszubildende beschäftigt.[3] Der Gesamtumsatz des Unternehmens lag dabei im Jahr 2008 bei annähernd 900 Millionen Euro.[4] Aufgrund der Frankenstärke zum Euro musste Karl Storz Medical Schweiz die Arbeitszeit ihrer Mitarbeiter im September 2011 um 2 Stunden pro Woche verlängern und den Lohn um 10 Prozent kürzen. [5]

Soziales Engagement

Neben der Unterstützung lokaler Sportveranstaltungen[6] nimmt das Unternehmen an der UN-Initiative Global Compact teil. Im Rahmen der von Kofi Annan ins Leben gerufenen Aktion beteiligt sich das Unternehmen an der Entwicklung von sechs Gesundheitszentren in Indien, in denen dortige Ärzte im Bereich der minimal-invasiven Chirurgie weitergebildet werden sollen.

Quellen

Einzelnachweise

  1. Florian Langenscheidt, Bernd Venohr (Hrsg.): Lexikon der deutschen Weltmarktführer. Die Königsklasse deutscher Unternehmen in Wort und Bild. Deutsche Standards Editionen, Köln 2010, ISBN 978-3-86936-221-2.
  2. Lebenslauf auf der Website der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
  3. Angabe auf www.karlstorz.de
  4. www.biz-awards.de
  5. [1]
  6. www.karlstorz.de

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