Karl Waller

Karl Waller

Karl Waller (* 8. März 1892; † 15. Mai 1963) war ein deutscher Heimat- und Vorgeschichtsforscher des Elbe-Weser-Raumes.

Bis zum Ende seiner Lehrerausbildung hielt er sich in Stade auf, wo sich die ersten Kontakte mit vorgeschichtlichen Funden ergaben. 1912 trat Waller eine Stelle als Landlehrer in Hetzwege bei Scheeßel an, 1917 folgte die Versetzung an die Volksschule in Cuxhaven-Döse, an der er bis zu seiner Pensionierung im März 1957 wirkte.

Inhaltsverzeichnis

Ausgrabungen im Raum Cuxhaven

Im Sommer 1921 begann seine rund 40 Jahre andauernde Forschungstätigkeit, die ihren Niederschlag in mehr als 100 Arbeiten und Veröffentlichungen fand. Im Mai 1924 wurde Waller zum ehrenamtlichen Kulturpfleger für die Stadt Cuxhaven, 1938 auch für den Landkreis Hadeln (Kreiskulturpfleger) bestellt. Unter seiner Leitung fanden zahlreiche Ausgrabungen und Notbergungen statt, unter anderem in Duhnen, Sahlenburg, Stickenbüttel, Berensch, Altenwalde, Holte-Spangen, Oxstedt[1] und Gudendorf. Dabei wurden wichtige Gräberfelder und Siedlungsplätze vor allem der Chauken und Sachsen erschlossen.[2] [3]Waller rief später die Sachsenforschung ins Leben, aus der 1949 die „Internationale Arbeitsgemeinschaft für Sachsenforschung“« hervorgeging.

Ehrungen für Verdienste um Sachsenforschung

In Anerkennung seiner wissenschaftlichen Arbeit sowie als Verfasser zahlreicher Schriften und Aufsätze zur Frühgeschichte im Raum Cuxhaven[4] wurde Waller 1955 korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts. 1957 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen, 1961 erhielt er den Hermann-Allmers-Preis für Heimatforschung.

Von der Historischen Kommission für Niedersachsen zum Mitglied gewählt, wurde er vom Heimatbund der „Männer vom Morgenstern“ zum Ehrenmitglied ernannt. Nach seinem Tod im Jahre 1963 erhielt das Cuxhavener Museum für Vor- und Frühgeschichte 1964 den Namen „Karl-Waller-Museum für Vor- und Frühgeschichte“. Mit Wirkung vom 1. Januar 1976 wurde der frühere Galgenbergsweg zwischen Stickenbüttel und Sahlenburg in Karl-Waller-Weg umbenannt.

Literatur

  • Peter Bussler: Historisches Stadtlexikon für Cuxhaven. Heimatbund der Männer vom Morgenstern, Bremerhaven 2002, ISBN 3-931771-36-9 (Sonderveröffentlichungen des Heimatbundes der Männer vom Morgenstern. NR 36).
  • Andreas Wendowski-Schünemann: Karl Waller (1892–1963), Leben und Wirken des Pioniers der Vorgeschichtsforschung in unserer Heimat. Verlags-Gesellschaft Cuxhaven, Cuxhaven 1989, ISBN 3-920709-26-8.
  • Werner Haarnagel: Karl Waller zum Gedenken. In: Jahrbuch. Männer vom Morgenstern. Bd.45, 1964, ISSN 0931-8313, S. 447f.

Weblinks

Quellen

  1. http://www.urgeschichte.de/artikel/cuxhaven/cuxhaven1.htm
  2. http://www.landschaftsverband-stade.de/faltblatt25.html
  3. http://www.landschaftsverband-stade.de/html/10_jahre_forderung_in_cuxhaven.html
  4. darunter: Ein elbgermanischer Fibelfund aus der Oxstedter Heide bei Cuxhaven in Die Kunde Heft 1, 2, 3 - 1944

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