- Andreas Crappius
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Andreas Crappius, auch Krapp, Crappe (* 1542 in Lüneburg; † 8. Januar 1623 in Hannover) war ein deutscher Musiklehrer und Kirchenliedkomponist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Als Sohn des aus Wittenberg stammenden Johannes Krapp, immatrikulierte er sich 1565 an der Universität Wittenberg, wo einst sein Onkel Philipp Melanchthon die Universität geleitet hatte. Hier besucht er die philosophische Fakultät, wo er in den artistischen Fächern der Sieben freien Künste weitergebildet wurde.
Nachdem er sein Studium 1567 ohne akademischen Abschluss[1] beendet hatte, kam er am 28. März 1568 nach Hannover, wo er bis 1616 eine Stelle an der Lateinschule besetzte. Diese war dem Kantorat der Marktkirche verbunden, an der Krapp als Kantor wirkte. Krapp unterrichtete unter anderem Melchior Schildt und sorgte als Komponist dafür, dass der Stil der Jahre der Reformation, in der Prägung der evangelischen Kirchenmusik bewahrt wurde. Dabei schuf er Kompositionen für die häusliche Andacht, die durch den Druck Verbreitung fanden. Neben Chor- und Kirchenmusik schrieb er auch drei Messen. Mit seiner Tätigkeit als Komponist, Chorleiter und Pädagoge bestimmte Crappius das hannoversche Musikleben maßgeblich, erlangte damit Ansehen und wurde 1616 ehrenvoll aus dem Dienstverhältnis verabschiedet.
Ehrungen
1922 wurde der Komponist mit der Namensgebung der Crappiusstraße in Hannover-Kleefeld geehrt.
Werke (Auswahl)
- Lieder
- Hochzeitsgesänge zu Ehren Johann Schneidewein’s, Wittenb. 1568
- Cantiones sacrae 4 et 6 voc., Magdeburg 1581, 1584; desgleichen 5 et 6 voc., nebst einer Messe über: Schaffe in mir Gott ein reines Herz, ebd. 1582
- Neue geistliche Lieder und Psalmen, Helmstädt 1594
- Allein zu dir, Herr Jesu Christ
- Da pacem, Domine,
- Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort, Verleih uns Frieden gnädiglich
- Nun ist es Zeit, zu singen hell, 1594
- Helft mir Gotts Güte preisen, 1594
- Schriften
- Musicae artis elementa (Elementarwerk, 1599, 2. Auflage 1609), Halle.
Literatur
- Deutsche Biographische Enzyklopädie, Bd. 2, S. 394
- Musik in Geschichte und Gegenwart, Bd. 15, Sp. 1535f. (mit Werk- und Literaturverzeichnis)
- The New Grove, 1st Edition, Vol. 5, p. 24
- H. Sievers, in: Staatliche Hochschule für Musik und Theater Hannover. Hg. v. R. Jakoby, 1973, S. 26f.
- Hugo Thielen, in: Stadtlexikon Hannover, S. 119
- Th. W. Werner: Andreas Crappius. Ein Beitrag zur hannoverschen Kantorengeschichte in Archiv für Musikwissenschaft, 5. Jg., H. 3. (Jul., 1923), S. 223–256
- Hermann Zenck: Das Erbe deutscher Musik. Landschaftsdenkmale Niedersachsen, Wolfenbüttel; Berlin Kallmeyer, 1937–1942 (Bd. 2: Andreas Crappius: Ausgewählte Werke)
- Arrey von Dommer: Crappius, Andreas. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 566.
- Crappius, Andreas. In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 6, Leipzig 1733, Spalte 1535.
- Georg von Dadelsen: Crappius, Andreas. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, S. 401 f.
Weblinks
Einzelnachweise
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