Kassenanweisung

Kassenanweisung

Kassenanweisungen, Kassenscheine, Kassenbillets, Tresorscheine, Bankscheine bzw. Bank-Noten waren eine häufige Bezeichnung der „staatlichen“ Banknoten deutscher Länder und auch der vom Staat privilegierten, zugelassenen Privatbanknoten vor allem im 19.Jahrhundert. Ab 1874 wurden die Kassenanweisungen von den rein staatlichen Reichskassenscheinen abgelöst. Die Kassenanweisungen hatten folgende Stückelung und waren meist unverzinslich:

1, 2, 4, 5, 8, 10, 20, 25, 35, 50, 70, 100, 250 und 500 Taler bzw. Gulden, auch Mark Courant oder Pfund Banco.

Diese Banknoten wurden zum einen von „Staatsbanken“ emittiert, die jedoch häufig privatrechtlich als Aktiengesellschaften, ähnlich der späteren Reichsbank, organisiert waren. Deren Aktienmehrheiten befanden sich dann auch häufig in direkter Staatshand, im Privatdepot der regierenden Fürsten sowie maßgeblich in Händen der Großbourgeoisie. Ein Umtausch in Silber-Kurantmünzen, die damalige Silberstandard-Währung, war gewöhnlich jederzeit möglich und musste auf den in Taler oder Gulden lautenden Betrag vollständig auf Verlangen des Publikums erfolgen.

Außerdem gab es noch „reine“ Privatnotenbanken, die ebenfalls als Aktiengesellschaften organisiert waren. Deren Aktienanteile befanden sich mehrheitlich bei der Großbourgeoisie jedoch auch häufig in den Privatdepots der jeweiligen regierenden Fürstenhäuser. Diese Privatbanken wurden als Zettelbanken bezeichnet. Sie wurden vom Publikum misstrauischer beurteilt, da sie bei Insolvenz keiner Staatsgarantie unterlagen. Deshalb war ihr Banknotenumlauf häufig auch in den anderen deutschen Ländern gesetzlich stark eingeschränkt. Die Privatnotenbanken mussten wie die Staatsbanken auch ihre Kassenscheine auf Verlangen in bankhinterlegte Silber-Kurantmünzen in ihren Hauptkassen umwechseln.

Beispiel für eine „Staatsbank“ als Aktiengesellschaft: Preußische Bank (später Reichsbank).

Beispiel für eine „reine“ Privatbank: Sächsische Bank zu Dresden.

Siehe auch

Literatur

  • Heinz Fengler Geschichte der Deutschen Notenbanken vor Einführung der Mark-Währung, Heinrich Gietl Verlag Regenstauf 1992, ISBN 3-924861-05-6
  • Heinz Fengler u. Autoren Lexikon Numismatik. transpress Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1988, ISBN 3-344-00220-1

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kassenanweisung — Kạs|sen|an|wei|sung, die: Anweisung für den Kassierer einer Bank, Sparkasse o. Ä., eine bestimmte Summe auszuzahlen. * * * Kạs|sen|an|wei|sung, die: Anweisung für den Kassierer einer Bank, Sparkasse o. Ä., eine bestimmte Summe auszuzahlen …   Universal-Lexikon

  • K.-Anw. — Kassenanweisung EN voucher for payment, pay voucher; cash payment order …   Abkürzungen und Akronyme in der deutschsprachigen Presse Gebrauchtwagen

  • KAnw. — Kassenanweisung EN voucher for payment, pay voucher; cash payment order …   Abkürzungen und Akronyme in der deutschsprachigen Presse Gebrauchtwagen

  • Banknoten — Euroscheine Eine Banknote ist ein Geldschein, der von der nach dem Währungsgesetz des Landes berechtigten Bank ausgegeben worden ist und auf einen runden Betrag von Währungseinheiten lautet. Die Banknote ist ein Zahlungsmittel. Weil nach dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Geldnote — Euroscheine Eine Banknote ist ein Geldschein, der von der nach dem Währungsgesetz des Landes berechtigten Bank ausgegeben worden ist und auf einen runden Betrag von Währungseinheiten lautet. Die Banknote ist ein Zahlungsmittel. Weil nach dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Geldschein — Euroscheine Eine Banknote ist ein Geldschein, der von der nach dem Währungsgesetz des Landes berechtigten Bank ausgegeben worden ist und auf einen runden Betrag von Währungseinheiten lautet. Die Banknote ist ein Zahlungsmittel. Weil nach dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Notenschein — Euroscheine Eine Banknote ist ein Geldschein, der von der nach dem Währungsgesetz des Landes berechtigten Bank ausgegeben worden ist und auf einen runden Betrag von Währungseinheiten lautet. Die Banknote ist ein Zahlungsmittel. Weil nach dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Papiergeld — Euroscheine Eine Banknote ist ein Geldschein, der von der nach dem Währungsgesetz des Landes berechtigten Bank ausgegeben worden ist und auf einen runden Betrag von Währungseinheiten lautet. Die Banknote ist ein Zahlungsmittel. Weil nach dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Banknote — Euroscheine Eine Banknote ist ein meist rechteckiges, beidseitig bedrucktes Papier, das von der nach dem Währungsgesetz des jeweiligen Staates berechtigten Bank ausgegeben worden ist und auf einen runden Betrag von Währungseinheiten lautet. Die… …   Deutsch Wikipedia

  • Darlehenskassenschein — Darleh(e)nskassenscheine wurden zwischen 1914 und 1922 im Deutschen Kaiserreich von der Reichsschuldenverwaltung gemäß Darlehnskassengesetz vom 4. August 1914 (RGBL S. 340) in Anlehnung an eine vormalige preußische Banknotenart ausgegeben.… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”