Kastor (Engelskirchen)

Kastor (Engelskirchen)
Kastor
Gemeinde Engelskirchen
Koordinaten: 50° 59′ N, 7° 21′ O50.9802777777787.3452777777778Koordinaten: 50° 58′ 49″ N, 7° 20′ 43″ O
Postleitzahl: 51766
Vorwahl: 02263
Karte

Lage von Kastor in Engelskirchen

Kastor war früher eine Ortschaft in Engelskirchen im Oberbergischen Kreis im Regierungsbezirk Köln in Nordrhein-Westfalen (Deutschland) und ist heute ein Teil des Ortsteils Loope.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Beschreibung

Der Ort liegt ca. 5,2 km vom Hauptort Engelskirchen entfernt.

Geschichte

Erstnennung

Industriearchäologische Funde erstrecken sich vor allem auf die Räume Kastor, Loope und Kaltenbach. Hier hatte sich über die mittelalterlichen Hammerwerke eine beachtliche bergbauliche Tätigkeit entwickelt.

Grube Kastor "Castor"

Kastor war bis 31. Dezember 1974 ein Teil der ehemaligen Gemeinde Hohkeppel und gelangte im 19. Jahrhundert als Grube Castor zu größerer Bedeutung. Die Grube muss schon sehr früh genutzt worden sein wie die archäologischen Spuren beweisen. Immer wieder wurde die Grube zeitweise betrieben und dann stillgelegt. So ruhte die Grube seit 1806, bis 1853 ihre Blütezeit durch die Möglichkeit der Gewinnung von Zink aus Blende möglich wurde.

1857 wurde neben dem Betrieb des alten Stollen ein neuer Stollen bis 40 Meter Tiefe gesetzt, von da aus wurde die Ausrichtung der Gänge vorgenommen. Von 1853 bis 1883 förderte die Grube Kastor 260593 Zentner Blende (Zinkerz), 701769 Zentner Bleierz und 304 Zentner Kupfererz und stellte damit für die Gemeinde Hohkeppel und die Grubenarbeiter eine hohe Arbeits- und Verdienstmöglichkeit dar. Die Grube beschäftigte zeitweise in dieser Zeit 480-500 Mitarbeiter.

Bis auf die Wäsche (Flotation) wurde 1895 der Betrieb wieder eingestellt. 1903 nahm die Grube im beschränktem Umfang den Betrieb wieder auf, 1904 zählte die Grube 116 Mitarbeiter bis 1906 der Betrieb erneut völlig zum erliegen kam. Nach 1926 wurde die Wäscherei wieder aufgenommen, zu diesem Zweck eine neue Seilbahn gebaut um Erze zu waschen. Die Seilbahn wurde 1930 wieder beseitigt, nachdem die Erzvorräte dem Besitzer nur für wenige Monate ausgereicht hatten. Im Jahr 1932 wurden die letzten Maschinenhäuser abgebrochen.

Da die Erze mit Loren auf die andere Seite der Agger gebracht werden musste, erbaute man zwischen 1860 und 1870 eine hölzerne Schwungbrücke oder Hängebrücke. Der Eigentümer der Grundstücke hatte eine feste Holzbrücke nicht erlaubt, so wurden die Loren mit größter Vorsicht über die Brücke gefahren. Die Brücke wurde mehrmals erneuert und weckt noch Erinnerungen an die Bleiförderung der Grube Kastor.

Weblinks

Quelle

Anton Jux, Josef Külheim: Heimatbuch Hohkeppel 1958.


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