- Andreas Kisser
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Andreas Rudolf Kisser (* 24. August 1968 in São Bernardo do Campo, Brasilien) ist Lead-Gitarrist, Backgroundsänger und Songschreiber bei Sepultura. Darüber hinaus ist er als Gitarrist und Komponist an weiteren Projekten, unter anderem im Filmbereich, beteiligt.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Musik
Andreas Kisser hat einen brasilianischen Vater und eine slowenische Mutter, aber auch deutschstämmige Vorfahren. Er studierte klassische Gitarre und wurde Mitte der 1980er Gitarrenroadie von Sepulturas Leadsänger und Rhythmusgitarrist Max Cavalera. 1987 ersetzte er den Leadgitarristen Jairo Guedz, als dieser die Band verließ. Durch Kisser kam ein progressiveres Element in die Band, dies ist unter anderem auf dem Album Schizophrenia aus demselben Jahr zu hören.[1]
Kisser war in der Zeit bis zum Chaos A.D.-Album neben Max Cavalera Songwriter von Sepultura und ist zudem neben Paulo jr. eines der beiden verbliebenen Mitglieder dieser „klassischen“ Formation. So schrieb er mit Max Cavalera die Texte auf Schizophrenia, Beneath the Remains und Arise etwa zur Hälfte, auf Chaos A.D. die Texte von Territory und Nomad. Nach Max Cavaleras Ausstieg avancierte er mit Igor Cavalera zum Hauptsongwriter in der Band: Auf Against, Nation und Roorback hat er an den meisten Songs mitgearbeitet. Auf dem Dante XXI-Album, einem Konzeptalbum über Dantes Göttliche Komödie, übernahm er mit Sänger Derrick Green die Kompositionstätigkeit.[2]
Seine melodiösen Soli und der charakteristische Gitarrenklang, nicht zuletzt die vielen schnell gespielten Passagen, wurden zu einem Erkennungszeichen für den Thrash-Sound der Alben, die Sepultura im Metal-Bereich bekannt machten.[3] Anfangs verwendete er hierfür hauptsächlich Charvel- und Jackson-Gitarren. Aktuell ist er Endorser für Fender-Gitarren und verwendet hauptsächlich ein Stratocaster-Modell.
Im Jahr 1992 spielte er für Metallica vor, um zwischenzeitlich die Position des Rhythmusgitarristen James Hetfield zu übernehmen, da sich dieser während einer Live-Show Verbrennungen an der Hand zugezogen hatte. Allerdings bekam er diese Position nicht. Von 1993 bis 2001 lebte er unter anderem in den USA, seitdem wieder in Brasilien.
Im Juni 2009 erschien Kissers Doppel-Soloalbum Hubris I & II, in Europa bei Mascot Records.
Nebenprojekte
Neben seinem Hauptjob bei Sepultura war Kisser kompositorisch an einigen brasilianischen Film-Soundtracks beteiligt, dies sind unter anderem No Coração dos Deuses (1999, unter anderem zusammen mit Igor Cavalera und Mike Patton) und Bellini e a Esfinge (2001, englisch: Bellini and the Sphynx). Ebenfalls beteiligte er sich an dem Projekt Roadrunner United und der Projektband Asesino (gegründet von Dino Cazares, dessen Pseudonym bei Brujeria „Asesino“ war), mit der er 2006 das Album Cristo Satanico einspielte.
Ein weiteres Nebenprojekt war seit 1987 das Quarteto da Pinga gemeinsam mit Rob Flynn von Machine Head, Jason Newsted (damals Metallica) und Tom Hunting von Exodus.[4] Er wirkte 1994 auch am Album Point Blank von Max Cavaleras Projekt Nailbomb sowie 1995 beim einzigen Live-Auftritt des Projekts mit.[5] Außerdem hat er einen Gastauftritt auf dem Album Uncivilization von Biohazard (gemeinsam mit Derrick Green).
Als Gastmusiker ist er in brasilianischen Popbands tätig und arbeitet als Produzent verschiedener Bands und Projekte. Er tritt mit weiteren Musikern unter dem Namen Andreas Kisser Trio auf und ist mit den Projekten Embromation Society, Brazil Rock Stars sowie Gitarrenworkshops beschäftigt. 2008 spielte er zusammen mit den Scorpions und anderen brasilianischen Gastmusikern auf einer Tour durch Brasilien und Mexiko. Er ist seit langem ein Fan der Scorpions und hat früher oft Songs der Band nachgespielt.
Im Juli 2011 half Andreas Kisser bei Anthrax aus, da Scott Ians Frau ein Kind erwartete. Unter anderem spielte er auch bei dem Big-4-Konzert in der Veltins-Arena in Gelsenkirchen.[6] Dabei spielten Anthrax mit Kisser auch Refuse/Resist von Chaos A.D. an.
Kisser ist mit Patricia Perissinotto verheiratet, er hat drei Kinder mit den Namen Giulia, Yohan und Enzo.
Diskografie
- 2009 - Hubris I & II (Mascot Records)
Weblinks
- Andreas Kisser in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Einzelnachweise
- ↑ Allmusic.com
- ↑ Interview Skipmag.com, 29. März 2006, eingesehen 19. Oktober 2007.
- ↑ RockHard-Review Arise
- ↑ Biographie in der IMDb
- ↑ Review Point Blank bei Allmusic.com
- ↑ www.metalsucks.net: Andreas Kisser Is Playing Eight Shows With Anthrax, abgerufen 3. Juli 2011
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