Kazimierz Kutz

Kazimierz Kutz
Kazimierz Kutz

Kazimierz Julian Kutz (* 16. Februar 1929 in Katowice-Szopienice) ist ein polnischer Schauspieler, Filmregisseur und Politiker und 2001-2005 Vize-Marschall des polnischen Senats.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Kutz wurde am 16. Februar 1929 in Katowice in einer Arbeiterfamilie geboren. Sein Vater war Eisenbahner und nahm auf Seiten der propolnischen Schlesier an den Volksaufständen 1919–1921 teil. Kazimierz Kutz studierte von 1949 bis 1954 an der Regie-Fakultät der Film- und Theaterhochschule in Łódź.

Seine Arbeit in der Filmbranche begann er als Assistent von Andrzej Wajda bei der Dreharbeiten von "Pokolenia" (Generationen) 1954. Sein Regiedebüt stellt 1959 der Film "Krzyż walecznych" dar. Anschließend hat er über 20 Spielfilme, darunter sechs zum Thema Oberschlesien, gedreht. Daneben hat er 20 Theaterstücke vorbereitet, zuletzt im Teatr Narodowy w Warszawie (Nationaltheater in Warschau) und Teatr Stary w Krakowie (Altes Theater in Krakau) sowie zahlreichen TV-Theatern.

In den 1970er Jahren gründete er die Zespół Filmowy (Filmgruppe) "Silesia" in Katowice. Er war der erste Vorsitzende von Śląskie Towarzystwo Filmowe (Schlesische Filmgesellschaft). Kutz hielt Vorlesungen an der Radio- und TV-Fakultät an der Schlesische Universität und organisierte den I. Kongress der Polnischen Kultur in Warschau mit. 1981 wurde er (während des Kriegsrechts in Polen) interniert. 19891991 war er Direktor von TV Krakau. Bei der Abstimmung der Zeitung Gazeta Wyborcza wurde er für seine Leistungen zum dritt-bedeutendsten Schlesier des 20. Jahrhunderts nach Wojciech Korfanty und dem ehemaligen Woiwoden Jerzy Ziętek gewählt.

Kutz im Jahr 2006

1997 wurde er Doktor Honoris Causa der Universität Oppeln. Er wirkt auch als Schriftsteller, Drehbuchautor und Publizist. Charakteristisch für ihn ist seine Meinungsunabhängigkeit und tiefe Verwurzelung in schlesischen Themen, er versucht das schlesische Bürgerbewusstsein zu vertiefen. Seine Verbundenheit mit Schlesien betont er, indem er die Schirmherrschaft von zahlreichen Institutionen und Initiativen übernimmt (z.B. Festival der Regiekunst "Interpretacje", Festival der Kultfilme, Kulturkongress Oberschlesien, Gründung des Kulturrats der Woiwodschaft Schlesien, Gründung der unabhängigen Kunstakademie in Katowice, Führung des Komitees zum Wiederaufbau des am 8. September 1939 durch die Nazis zerstörten Schlesischen Museums, Organisation zur Unterstützung von jungen Filmtalenten – "Fabryka Silesia" u.v.m.).

Für seine Leistungen erhielt er mehrere Preise und Ehrungen. Er ist Mitglied in der Gesellschaft der Polnischen Filmschaffenden und der Autorenvereinigung ZAiKS. Er ist verheiratet, hat zwei Söhne und zwei Töchter (Söhne: Gabriel und Tymoteusz, Töchter: Wiktoria und Kamila)

Politische Tätigkeit

Kazimierz Kutz wurde erstmals 1997 als unabhängiger Kandidat auf der Liste der Freiheitsunion in den Senat gewählt. 2001 und 2005 wurde er wiedergewählt, das zweite Mal auf der Liste der Platforma Obywatelska. 2005 war er Mitglied des Wahlkomitees Włodzimierz Cimoszewicz bei der Präsidentenwahl in Polen. Bei den Parlamentswahlen in Polen 2007 kandidierte er für die Platforma Obywatelska für den Sejm und wurde im Wahlkreis Katowice gewählt. 2010 verließ er die Platforma Obywatelska wieder und kandidierte 2011 erneut als unabhängiger Kandidat für den Senat, in den er wiederum im Wahlkreis Katowice gewählt wurde.

Filmographie

  • 1954 Pokolenie (Eine Generation), Regieassistent und Schauspiel,
  • 1956 Cień (Der Schatten), Regieassistent,
  • 1956 Kanał (Der Kanal), 2. Regie
  • 1958 Krzyż Walecznych (Tapferkeitskreuz), Regie
  • 1959 Zamach (Attentat), Co-Regie
  • 1960 Nikt nie woła (Niemand ruft), Regie,
  • 1961 Ludzie z pociągu (Menschen im Zug), Regie,
  • 1961 Tarpany (Tarpanen), Regie, Drehbuch,
  • 1963 Milczenie (Das Schweigen), Regie, Drehbuch,
  • 1964 Upał (Hitze), Regie,
  • 1966 Ktokolwiek wie ... (Irgendeiner weiß es ...), Regie,
  • 1967 Skok (Sprung), Regie, Drehbuch,
  • 1969 Sól ziemi czarnej (Das Salz der schwarzen Erde), Regie, Drehbuch
  • 1971 Perła w koronie (Eine Perle in der Krone), Regie, Drehbuch Dialoge,
  • 1972 Opis Obyczajów (Sittenbeschreibung), artistische Betreuung,
  • 1974 Linia (Das Seil), Regie, Drehbuch,
  • 1975 Znikąd donikąd (Von Nirgendwo ins Nirgendwo), Regie,
  • 1976 Honor dziecka (Kindeswürde), artistische Leitung,
  • 1977 Okrągły Tydzień (Runde Woche), Dialoge,
  • 1979 Paciorki jednego różańca (Wie Perlen im Rosenkranz), Regie, Drehbuch Dialoge,
  • 1983 Na Straży swej stać będę (Das Losungswort), Regie, Drehbuch Dialoge,
  • 1985 Wkrótcw nadejdą bracia (Die Brüder kommen bald), Regie, Drehbuch
  • 1987 O rany, nic się nie stąło !!! (Meine Güte, es ist doch nichts passiert!!!), künstlerische Betreuung,
  • 1993 Straszny sen Dzidziusia Górkiewicza (Der fürchterliche Traum von Baby Górkiewicz), Regie,
  • 1994 Śmierć jak kromka chleba (Der Tod ist wie eine Scheibe Brot), Regie, Drehbuch Dialoge,
  • 1994 Zawrócony (Ein Wendehals), Regie, Drehbuch Dialoge,
  • 1995 Pułkownik Kwiatkowski (Oberst Kwiatkowski), Regie,
  • 1997 Sława i Chwała (Ruhm und Ehre), Regie.

Weblinks


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