- Keimfarben (Unternehmen)
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Keimfarben GmbH & Co. KG Rechtsform GmbH & Co. KG Gründung 1878 Sitz Kommanditgesellschaft: 86420 Diedorf; Komplementärin: 80337 München Leitung vertretungsberechtigte Geschäftsführer: Hermann Schläffer, Rüdiger Lugert Mitarbeiter ca. 380 weltweit Branche Baustoffindustrie Website www.keimfarben.de Die Keimfarben GmbH & Co. KG ist ein mittelständisches Unternehmen mit Sitz in Diedorf bei Augsburg. Es gehört zur Unternehmensgruppe der Leonhard Moll AG und ist der weltweit führende Hersteller von Silikatfarben.[1]
Firmengründer Adolf Wilhelm Keim gilt als Erfinder der Silikatfarben (Mineralfarben), die Ende des 19. Jahrhunderts das Bau- und Malerhandwerk revolutionierten.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Während der Herrschaft König Ludwigs I. von Bayern begann eine intensive Forschungstätigkeit zum Wasserglas. Der Monarch zeigte sich begeistert von den farbenprächtigen Kalkfresken Norditaliens und wollte diese für Kalkfarben typische Farbenpracht auch im heimischen Bayern genießen können. Das raue deutsche Wetter war allerdings nicht für die in Italien angewandte Technik geeignet.
Dem Handwerker und Forscher Adolf Wilhelm Keim gelang es schließlich, durch die entsprechende Mischung von flüssigem Wasserglas (Kaliumsilikat) und mineralischen Farbpigmenten eine Farbe zu schaffen, die den Anforderungen des Klimas nördlich der Alpen gewachsen war und gleichzeitig über eine Farbbrillanz verfügte. Der Grund für die Beständigkeit der Farbe liegt in der chemischen Verbindung des Bindemittels mit dem Untergrund (Verkieselung). 1878 ließ sich Keim seine Mineralfarben patentieren und legte damit den Grundstein für die heutige Keimfarben GmbH & Co. KG. Die erste Produktionsstätte befand sich in der Nähe des Kalksteinbruchs in Offenstetten (heute zu Abensberg gehörend) in Niederbayern.
Das Unternehmen lieferte unter anderem bereits Farbe für den Fassadenanstrich des Weißen Hauses in Washington und des Bolschoi-Theaters in Moskau.
Konzernstruktur
Keimfarben besitzt zwei deutsche Standorte in Diedorf (Stammsitz) und Alteno/Luckau und ist mit insgesamt elf Auslandstochtergesellschaften in Europa (Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich, Spanien, Niederlande, Großbritannien, Skandinavien, Polen, Tschechien) und den Vereinigten Staaten aktiv. In den Ländern, in denen Keimfarben nicht mit einer eigenen Tochtergesellschaft vertreten ist, übernehmen autorisierte Händler den Vertrieb (in Australien, Kanada, China, Singapur, Malaysia und Russland).
Produktpalette
Den Grundstein für den Erfolg von Keimfarben legte Keim 1878 mit KEIM Purkristalat, einer zweikomponentigen reinen Silikatfarbe. 1962 folgte die zweite Generation der KEIM-Farben mit KEIM Granital, der ersten Dispersionssilikatfarbe, die im Gegensatz zu Purkristalat einkomponentig und daher einfacher zu verarbeiten ist. 2002 dann brachte Keimfarben mit KEIM Soldalit eine Sol-Silikatfarbe bzw. Kieselsol-Silikatfarbe (Bindemittel Kieselsol und Wasserglas) auf den Markt, die die Verwendung von Silikatfarben noch universeller und einfacher macht.
Keimfarben produziert Farbsysteme für den Außenbereich und Innenbereich, mineralische Putze und Spachtelmassen, Naturstein-Instandsetzungssysteme, Wärmedämm-Verbundsysteme sowie Betoninstandsetzung und -Oberflächenschutz.
Weblinks
Quellen
- Marion Wohlleben, Brigitt Sigel (Red.): Mineralfarben: Beiträge zur Geschichte und Restaurierung von Fassadenmalereien und Anstrichen. Festschrift zum 120 jährigen Bestehen der Firma KEIMFARBEN. (Institut für Denkmalpflege, 19) Zürich: vdf Hochschul-Verl. AG an der ETH, 1998, ISBN 3-7281-2651-9
- Kurt Schönburg: Beschichtungstechniken heute Huss Medien GmbH, Berlin, 2005, ISBN 3-345-00831-9 (S. 149 ff)
- Kurt Schönburg: Historische Beschichtungstechniken Bauwesen, Berlin, 2002, ISBN 3-345-00796-7 (S. 191 ff)
- www.colour-europe.de: Online-Magazin und -Portal für Farbe des Verlags Phänomen Farbe
Einzelnachweise
- ↑ Florian Langenscheidt, Bernd Venohr (Hrsg.): Lexikon der deutschen Weltmarktführer. Die Königsklasse deutscher Unternehmen in Wort und Bild. Deutsche Standards Editionen, Köln 2010, ISBN 978-3-86936-221-2.
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