Kerlingarfjöll

Kerlingarfjöll
Kerlingarfjöll
Kerlingarfjöll

Kerlingarfjöll

Höhe 1.477 m
Lage Island
Gebirge Kerlingarfjöll
Geographische Lage 64° 38′ 36″ N, 19° 13′ 38″ W64.643333333333-19.2272222222221477Koordinaten: 64° 38′ 36″ N, 19° 13′ 38″ W
Kerlingarfjöll (Island)
Kerlingarfjöll
Typ Tafelvulkan
Gestein vorwiegend Rhyolith
Letzte Eruption (aktiv)
Hochtemperaturgebiet Hveradalir

Hochtemperaturgebiet Hveradalir

Gipfel der Kerlingarfjöll
Kerlingarfjöll
Einige der Hütten
Kerlingarfjöll von der Kjölur aus gesehen, im Vordergrund Frühblühender Thymian

Die Kerlingarfjöll sind ein vulkanischer Gebirgszug in Island und erreichen mit dem Snækollur eine Höhe von 1.477 m.

Sie liegen im isländischen Hochland ca. 25 östlich der Kjölur-Route.

Vermutlich waren sie einmal Teil des Gletscherschildes Hofsjökull.

Inhaltsverzeichnis

Zur Geologie des Vulkansystems

Das Vulkansystem der Kerlingarfjöll umfasst ca. 100 km2.

Allerdings findet man auch Literatur, die das System dem des Hofsjökull zurechnet.[1]

Tafelvulkane aus Rhyolith-Gestein

Beim Gebirge der Kerlingarfjöll handelt es sich neueren Forschungen zufolge um Tafelvulkane aus Rhyolith-Gestein, die bei Eruptionen unter Gletschern geformt wurden. Nur zuoberst sind sie bedeckt von Basaltschichten. Ungleich Tafelvulkanen aus Basalt wie etwa der Herðubreið, war Wasser nur in der Anfangsphase der Eruption im Spiel. Der Übergang von der explosiven zur effusiven Eruptionsphase geschah auf dem Trockenen.[2]

Geologen der Universität Harvard verglichen die Systeme der Kerlingarfjöll und des Prestahnjúkur mit Rhyolith-Bergen der Sierra La Primavera, Mexiko. Bei den subglazialen Eruptionen der Kerlingarfjöll wurden zunächst feinkörnige Ascheschichten gebildet, spätere Eruptionsphasen produzierten Lapilli-Tuff-Schichten mittels pyroklastischer Ströme. [3]

Mögliche Gletscherläufe während der Eiszeit

Der Geologe Bergur Einarsson geht davon aus, dass, als die Kerlingarfjöll noch unter Eis lagen, von ihnen vermutlich bei hydromagmatischen Eruptionen Gletscherläufe ausgegangen seien. [4] Dem widersprechen mehrere Forscher der Universität Harvard. Die Eruptionen hatten ihnen zufolge kein großes Ausmaß. Sie gehen nicht von Gletscherläufen aus. Der Einfluss des Eises scheint ihrer Meinung nach mehr im hydromagmatischen Effekt, dem Zerreißen des Magmas, gelegen zu haben. [5]

Hochtemperaturgebiet Hveradalir

Heute befindet sich ein Hochtemperaturgebiet in den sog. Hveradalir mit zahlreichen heißen Quellen, Schlammtöpfen, Fumarolen und dampfenden Bächen.

Ehemaliges Sommerskigebiet

Im Gebiet der Kerlingarfjöll, an den Hängen des Loðmundur, befand sich von den 60er Jahren bis zum Jahre 2000 ein Sommerskigebiet. Die Klimaveränderungen machen Skifahren im Sommer dort unmöglich. Im Winter hingegen ist das Gebiet schwer zugänglich.

Wandern in den und bei den Kerlingarfjöll

Heute dienen die Hütten im Sommer Touristen und Wanderern als Unterkunft.

Die Hochtäler Hveradalir sind mit Wanderwegen gut erschlossen, die teilweise allerdings Schwindelfreiheit erfordern.

Die Berge Snækollur und Loðmundur können beide von der Nordseite her bestiegen werden. [6]

Zudem führt eine Dreitagestour von Hütte zu Hütte um die Kerlingarfjöll herum. Der Trekkingweg ist 50 km lang. Es wird empfohlen ihn gegen den Uhrzeigersinn zu begehen. Die erste Tagesetappe führt zunächst nach Südwesten zum Felsen Kerling und von dort zur Hütte am Klakkur. Dabei stehen zwei Wegmöglichkeiten vom Kerling zur Hütte zur Auswahl. Die zweite Etappe führt zur Hütte Kisubotn und vorbei an den Bergen Klakkur, Grákollur und der Schlucht Kisugljúfur. Die Hütte liegt im Tal Kisubotn, der Verlängerung der Schlucht Kisugljúfur. Die dritte Etappe führt von dort zur Nordseite des Loðmundur und zurück zu den Hütten bei den Kerlingarfjöll.[7]

Siehe auch

Weblinks

Kerlingarfjöll
Hveradalir

Kerlingarfjöll im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution (englisch)

Photos

 Commons: Kerlingarfjöll – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wiss. Artikel

andere

Einzelnachweise

  1. vgl. Kerlingarfjöll im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution (englisch), abgerufen am 29. Oktober 2010
  2. nach: Dave McGarvie: Volcanic eruptions into Iceland's Glaciers, Open University (Craven & Pendle Geological Society, Program 2006/2007)http://www.kabrna.com/cpgs/programme/events_06_07.htm#iceland
  3. A. Stephensen o.a.: Subglacial Silicic Eruptions. Wet Cavities and Moist Cavities. American Geophysical Union, Spring Meeting 2007, abstract. http://adsabs.harvard.edu/abs/2007AGUSM.V33B..04S
  4. Bergur Einarsson: Jökulhlaups in Skaftá. A study of jökulhlaup from the Western Skaftá cauldron in Vatnajökull icecap, Iceland. Univ. of Iceland, 2009, S. 22 (-englisch, PDF-Datei)
  5. A. Stephensen o.a.: Subglacial Silicic Eruptions. Wet Cavities and Moist Cavities. American Geophysical Union, Spring Meeting 2007, abstract. http://adsabs.harvard.edu/abs/2007AGUSM.V33B..04S
  6. vgl. z.B. Ari Trausti Guðmundsson, Pétur Þorsteinsson: Íslensk fjöll. Gönguleiðir à 151 tind. Reykjavík 2004, S. 252 bzw. 196
  7. http://pressan.is/ferdapressan/Lesa_Utivist/ny-gonguleid-hringinn-i-kringum-kerlingarfjoll-a-thremur-dogum, abgerufen am 3. Oktober 2010

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