Klappmützentaler

Klappmützentaler
A/: Friedrich d. Weise; R/: Johann und Georg.

Klappmützentaler ist die volkstümliche Bezeichnung für sächsische Guldengroschen, die während des Zeitraumes von 1500 bis ca. 1520/1522 zuerst unter Kurfürst Friedrich dem Weisen und den Herzögen Johann und Albrecht geprägt worden sind. Nach Albrechts Tod (12. Sept. 1500) wurden die Prägungen mit den Brustbildern der Herzöge Johann und Georg fortgesetzt.

Ihren Namen erhielten die Klappmützentaler von den Kopfbedeckungen der beiden auf der Rückseite abgebildeten Herzöge.

Die Klappmützentaler gehören zu den ersten Talerprägungen in Deutschland, die am Geldumlauf maßgeblich beteiligt waren.

Der K. hat ein Sollgewicht von 29,23 g (8 Stück aus der kölnischen Mark von 233,855 g). Sein Feingewicht beträgt 27,20 g.

Von den Klappmützentalern wurden auch doppelte und dreifache Taler (Guldengroschen) geprägt, die heute sehr selten sind. Ein dreifacher Guldengroschen wurde Ende April 2011 von der Münzhandlung Dr. Busso Peus Nachf. für 92.500 Euro (Hammerpreis) versteigert. Er stammt aus der Sammlung Vogel (Nr. 5887), die 1929 versteigert wurde.

Das Silber für die Prägung der Klappmützentaler stammte aus erzgebirgischen Gruben. Klappmützentaler wurden in Annaberg, Buchholz und kurze Zeit (Mai 1518/Juli 1519) auch in der Münzstätte Leipzig geprägt. Der Prägeort der ersten Klappmützentaler (1500) ist Annaberg und evtl. Wittenberg.

Die Klappmützentaler waren direkte Vorbilder für die böhmischen Joachimstaler.


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