- Münzstätte Buchholz
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Die 1505 unter Kurfürst Friedrich III. (1486–1525) errichtete Münzstätte Buchholz befand sich bis zur Wittenberger Kapitulation 1547 auf ernestinischem Boden in der erzgebirgischen Bergstadt Buchholz. Im Jahre 1553 wurde die Münze unter Kurfürst Moritz (1541–1553), Kurfürst seit 1547) mit der weitaus bedeutenderen Münzstätte Annaberg vereinigt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Herzog Georg der Bärtige (1500–1539) münzte nach Antritt der Regierung anfangs in Gemeinschaft mit seinen Vettern, Kurfürst Friedrich III. und Herzog Johann, in Freiberg, Leipzig, Schneeberg, Annaberg und Buchholz (auch St. Katharinenberg in Buchholz genannt), das im Jahre 1501 von Friedrich III. gegründet wurde und zum ernestinischen Teil Sachsens gehörte.
Die ersten sächsischen Großsilbermünzen, die Guldengroschen, später als Klappmützentaler bezeichnet, wurden von 1500 bis 1525 geprägt. In Buchholz wurden sie seit Bestehen der Münzstätte 1505 in gemeinschaftlicher Prägung unter Friedrich III., Georg und Johann (1500–1507) und mit geänderter Namensreihenfolge unter Friedrich III. Johann und Georg (1507–1525) geschlagen.
Infolge Meinungsverschiedenheiten kam es 1530 bis Ende 1533 zur Trennung zwischen dem ernestinischen und dem albertinischen Münzherren Johann dem Beständigen und Georg dem Bärtigen, zur sogenannten sächsischen Münztrennung. Die Münzstätte Buchholz wurde von 1530 bis 1533 geschlossen und die 1530 vorübergehend wiedereröffnete Zwickauer Münze prägte ab dieser Zeit für den Kurfürsten Johann (1525–1532) nach leichterem Münzfuß, während Herzog Georg in den Münzstätten Freiberg, Leipzig und Annaberg NACH DEM ALTEN SCHROT UND KORN (Gütebezeichnung auf der Rückseite der Münzen Georgs) prägen ließ. Im Jahre 1534 trat die frühere Münzgemeinschaft nunmehr unter Kurfürst Johann Friedrich [1532–1547–(1554)] wieder bis 1547 in Kraft.
Buchholz kam 1547, als die Ernestiner die Kurwürde an die Albertiner verloren hatten, an den neuen Kurfürsten Moritz, der 1553 die Buchholzer Münze mit der Münzstätte Annaberg vereinigte. Die Münzstätte Buchholzer, die vom Friedrich III. wahrscheinlich auch aus Prestigegründen errichtet worden war, produzierte wahrscheinlich nur geschätzte 10 %[1]der Annaberger Münzstätte.
Münzmeister der Münzstätte Buchholz
Münzmeister von bis Münzmeisterzeichen Bemerkung Andreas Funke 1505 1529 T Sebastian Funke 1529 1551 T BVCH zur Kennzeichnung der Münzstätte 1529/30 1533/34 geschlossen 1553 nach Annaberg verlegt Das Münzmeisterzeichen T wurde bis 1551 in Buchholz und 1535 bis 1569 jedoch ebenfalls in Schneeberg verwendet, was zu Verwechselung der Münzstätte führen kann.
Literatur
- Walter Haupt: Sächsische Münzkunde. Dt. Verl. d. Wiss., Berlin 1974.
- Paul Arnold: Walter Haupt und seine "Sächsische Münzkunde". In Numismatische Hefte. Nr. 20, Dresden 1986.
- Julius und Albert Erbstein: Erörterungen auf dem Gebiete der sächsischen Münz- und Medaillen-Geschichte bei Verzeichnung der Hofrath Engelhardt´schen Sammlung. Dresden 1888.
- Heinz Fengler, Gerd Gierow, Willy Unger: transpress Lexikon Numismatik. transpress, Berlin 1976.
- Tristan Weber: Die sächsische Münzprägung von 1500 bis 1571. H. Gietl, Regenstauf 2010, ISBN 978-3-86646-827-6.
- Claus Keilitz: Die sächsischen Münzen 1500–1547. H. Gietl, Regenstauf 2010, ISBN 978-3-86646-528-2.
Weblinks
- Zeittafel zur Geschichte des sächsischen Bergbaus, nach Bachmann/Marx/Wächtler: Der silberne Boden, Leipzig, Stuttgart, 1990
- Stadt und Bergbaugeschichte von Annaberg-Buchholz, Kurzübersicht. Quelle: Günter Meier, Freiberg, Zur Entstehung des Besucherbergwerkes "Im Gößner" in Annaberg-Buchholz, Sächs. Heimatblätter 3/95, Bernd Lahl, Chemnitz, Die Geschichte des Annaberger Bergbaus, Lapis, Nr. 12/92
Einzelnachweise
- ↑ Tristan Weber: Die sächsischen Münzprägungen von 1500 bis 1571: Eine quantitative Studie, H. Gietel Verlag 2010, S. 22
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