- Klatskintumor
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Klatskintumor in der ERC. Der Patient liegt schräg auf dem Bauch, so dass die linke Bildseite der linken Patientenseite entspricht. Im linken und im rechten Gallenwegssystem ist jeweils ein Draht platziert, der für die folgende Einlage von Stents zum Galleabfluss benötigt wird. Beide Anteile rechts und links wurden nacheinander über eine Sonde mit Kontrastmittel angespritzt. Man erkennt deutlich die fehlende Kontrastierung im Bereich des Zusammenflusses, dort, wo die Dräht wieder parallel laufen.
Ein Klatskintumor ist eine Sonderform des Gallengangskarzinoms (Syn. Klatskin-Tumor, Cholangiozelluläres Karzinom, Cholangiokarzinom), histologisch meistens ein Adenokarzinom, im Kindesalter ein embryonales Rhabdomyosarkom.
Inhaltsverzeichnis
Klassifizierung und Lage
Der Klatskintumor befindet sich meist an der Hepatikusgabel und wird nach Bismuth in 4 Typen eingeteilt:
- Typ I: Karzinom betrifft Ductus hepaticus communis ohne Hepatikusgabel
- Typ II: Karzinom beteiligt auch Hepatikusgabel
- Typ III: Der Tumor reicht auf einer Seite (Typ IIIa rechts, Typ IIIb links) bis an die Segmentabgänge heran
- Typ IV: Die sekundären Zusammenflüsse rechts und links sind betroffen. Eine kurative Resektion ist in diesem Falle nicht möglich.
Symptome
- kleine leere Gallenblase mit Stauungsikterus, Juckreiz (Pruritus) und Gewichtsverlust
- kein Courvoisier-Zeichen (vergleiche Gallengangskarzinom)
- Müdigkeit
- Inappetenz
- Anstieg von Bilirubin, Alkalischer Phosphatase (AP) und γ-GT.
ERC: Einlage von je einem Stent in das linke und rechte Gallenwegsystem. Rechts ist das zuvor gegebene Kontrastmittel bereits gut abgeflossen und dafür eine deutliche Aerobilie erkennbar.Diagnostik
- Blutabnahme
- Computertomographie
- Magnetresonanztomographie (MRT)
- Endoskopische retrograde Cholangiographie (ERC)
Therapie
Wenn möglich, wird der Tumor chirurgisch entfernt. Anschließend erfolgt eine Chemotherapie. Zur Sicherung des Gallenabfluss werden in nicht mehr operablen Fällen Stents verwendet.
Quellen
- Leitlinie Extrahepatisches Gallengangskarzinom einschließlich Klatskin-Tumoren der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. In: AWMF online (Stand Oktober 2003)
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