Klaus F. Zimmermann

Klaus F. Zimmermann

Klaus F. Zimmermann (* 2. Dezember 1952 in Göppingen) ist Professor für Wirtschaftliche Staatswissenschaften an der Universität Bonn und Honorarprofessor der Freien Universität Berlin sowie der Renmin University of China[1]. Er ist Direktor des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) in Bonn. Bis Februar 2011 war er Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Zimmermann studierte von 1973 bis 1978 Volkswirtschaftslehre und Statistik an der Universität Mannheim. Er wurde 1984 promoviert. Seine Habilitationsschrift schloss Zimmermann 1987 ab.

1987 bis 1989 war er zunächst Privatdozent an der Universität Mannheim. Nachfolgend war Zimmermann als Lehrstuhlvertreter an der Universität Dortmund (1989) und der Ludwig-Maximilians-Universität München (1989) tätig, wo er im Juni 1989 Professor für Volkswirtschaftslehre (Schwerpunkt Wirtschaftstheorie) wurde. 1998 nahm er einen Ruf an die Universität Bonn an, wo er das Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) gründete. Zimmermann ist seit 2001 Honorarprofessor für Volkswirtschaftslehre der Freien Universität Berlin und seit 2006 Honorarprofessor an der Renmin-Universität in Peking[1].

Zimmermann war 1986 Begründer der European Society for Population Economics (ESPE) und bis 1992 deren Secretary. Zimmermann ist außerdem seit 2005 Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft deutscher wirtschaftswissenschaftlicher Forschungsinstitute e. V. (ARGE), seit 2008 ist er Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen.

Im Handelsblatt-Ökonomen-Ranking VWL, das die Publikationen in international renommierten Fachzeitschriften zählt, rangierte Zimmermann 2008 auf Platz 30 der 100 forschungsstärksten Volkswirte Deutschlands, was das Lebenswerk betrifft,[2] tauchte jedoch nicht im Ranking hinsichtlich der Publikation seit 2004 auf.[3]

Dem DIW war vom Rechnungshof Berlin die Verschwendung von Fördergeldern in eine Höhe von ca. fünf Millionen Euro vorgeworfen worden; Zimmermann selbst wurde kritisiert für eine aufgrund seiner umfangreichen Verpflichtungen geringe Anwesenheitszeit.[4] Vom Kuratorium des DIW war Zimmermann für einen „autokratischen Führungsstil“ kritisiert worden.[5]

Zimmermann ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Neben seinen Tätigkeiten in Forschung und Wirtschaft ist er seit April 2011 in den Sachgebieten Ökonomie und Europa als Beirat von Fair Observer engagiert, einem Online-Magazin, das globale Fragen aus einer Vielzahl von Perspektiven und Meinungen beleuchtet.[6]

Wirtschaftspolitische Positionen

Zimmermanns wissenschaftliche Arbeiten entstammen mehrheitlich den Bereichen Arbeitsökonomie, Bevölkerungsökonomie und Migration.[1]

Er kritisierte die Einführung von Mindestlöhnen in der Zeitarbeitsbranche und einen schleppenden Subventionsabbau.[7] In Kritik geriet Zimmermann durch angebliche Zensur und Verfälschung von DIW-Papieren, die nicht im Einklang mit seiner Position zum Fachkräftemangel standen.[8]

Publikationen (Auswahl)

Zimmermann ist bzw. war (verantwortlicher) Herausgeber der Fachzeitschriften

  • Economic Bulletin (2000-2007),
  • DIW-Wochenbericht (seit 2000),
  • DIW-Vierteljahrshefte (seit 2002),
  • Journal of Population Economics (1988–1995),
  • Economic Policy (1995–1998),
  • Applied Economics Quarterly (seit 2008) und
  • Journal of Population Economics (seit 1996)

Des Weiteren war Zimmermann Mitherausgeber weiterer Fachzeitschriften und Sammelbände.

Weblinks

Fußnoten

  1. a b c iza.org: Lebenslauf Klaus F. Zimmermann (pdf), abgerufen am 28. November 2010
  2. Handelsblatt: Handelsblatt Ökonomen-Ranking VWL 2008: Top-200 Lebenswerk
  3. Handelsblatt: Handelsblatt Ökonomen-Ranking VWL 2008: Top 100 seit 2004
  4. vgl. Nach negativen Schlagzeilen – Umstrittener DIW-Chef Zimmermann räumt Posten bei tagesschau.de, 1. Februar 2011
  5. Der Spiegel: Führungskrise beim DIW spitzt sich zu, 29. Januar 2011
  6. [1] Beiratsliste von Fair Observer
  7. Spiegel Online: Harsche Kritik: DIW-Chef kanzelt Regierung ab. 22. August 2006
  8. Spiegel Online: Was nicht passt, wird passend gemacht, abgerufen am 28. November 2010

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