Klein Döbbern

Klein Döbbern
Klein Döbbern
Koordinaten: 51° 40′ N, 14° 21′ O51.667514.34555555555692Koordinaten: 51° 40′ 3″ N, 14° 20′ 44″ O
Höhe: 92 m ü. NN
Einwohner: 347 (31. Dez. 2005)
Eingemeindung: 19. Sep. 2004
Postleitzahl: 03508
Wappen

Klein Döbbern (niedersorb. Małe Dobrynje) ist ein Ortsteil der Gemeinde Neuhausen/Spree im Landkreis Spree-Neiße des Bundeslandes Brandenburg.

Inhaltsverzeichnis

Geografische Lage

Klein Döbbern liegt in der Niederlausitz 9 km südlich von Cottbus und 3 km westlich der Talsperre Spremberg. Der Ort ist von Cottbus aus über eine Landstraße zu erreichen, die kurz nach Groß Oßnig von der Bundesstraße 97 abzweigt und nach Groß Döbbern führt.

Der Ort steht teilweise auf Braunkohle. Zu DDR-Zeiten bestand ein Baustopp wegen einer möglichen Abbaggerung.

Wappen

Ursprünglich soll der Ort auf der Flur Hobrysch am Roschitzer Berg gelegen haben. Um sich vor den Überfällen der Raubritter zu Beginn des 15. Jahrhunderts zu schützen, hatten sich der Sage nach die Bewohner in das sumpfige Tal zurückgezogen.

Die Farben Rot und Silber sowie der Adlerflug sind dem brandenburgischen Wappen entlehnt. Die Morgensterne stehen als Symbol für die Raubritter und der Fisch deutet auf die nahe gelegene und zum Teil zur Gemeinde gehörende Talsperre Spremberg.

Eingemeindung

Am 19. September 2004 bildete Klein Döbbern zusammen mit etlichen Gemeinden des aufgelösten Amtes Neuhausen/Spree die neue Gemeinde.[1]

Einwohnerentwicklung

1933 lebten hier 309 Einwohner und 1939 waren es 316. Durch den Baustopp wegen der Braunkohle ging die Einwohnerzahl zurück, da viele jüngere Bewohner wegzogen. Nach dessen Aufhebung sind es aktuell 354.

Klein Döbbern war bis ins 20. Jahrhundert hinein weitgehend sorbisch/wendisch geprägt. Eine offizielle Untersuchung im Auftrag des Lübbener Konsistoriums besagte im Jahre 1812, dass „die wendische Sprache in allen Dörfern“ der Gemeinde „vorherrschend“ sei und dass es in der gesamten Parochie nur 12 Familien gäbe, bei denen Deutsch gesprochen würde.[2]

Sehenswürdigkeiten

Dorfkirche
  • Dorfkirche
  • Schlosspark südlich der Kirche
  • Gastwirtschaft (um 1975 durch Brand zerstört, danach wiedererrichtet)
  • Kriegerdenkmal
  • Friedhof
  • Eiskeller neben der Kirche
  • Talsperre Spremberg 3 km östlich vom Dorf

Der Kern der Dorfkirche stammt aus dem späten 13. und 15. Jahrhundert. Um 1680 wurde der Bau nach Osten erweitert. Der Turm wurde 1794/95 zerstört. In den letzten Kriegstagen wurde die Kirche 1945 bis auf die Umfassungsmauern zerstört. In den Jahren 1950/51 wurde die Kirche wieder aufgebaut und in den letzten Jahren außen und innen restauriert. Im Inneren befinden sich noch einzelne Ausstattungsstücke aus dem 17. Jahrhundert. Westlich der Kirche weist der Straßenname Dorfanger auf den Anger hin.

Von dem bei einem Bombenangriff beschädigte Gutsschloss, das 1945 abgetragen wurde, sind keine Reste erhalten. Es zeugt nur noch ein kleiner Teich am Standort und ein Park mit altem Baumbestand davon. In den 1970er Jahren wurde am nördlichen Parkrand eine Grundschule errichtet.

Einzelnachweise

  1. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2004
  2. Peter Kunze: Die preußische Sorbenpolitik 1815-1847, Schriftenreihe des Instituts für sorbische Volksforschung Nr. 52, VEB Domowina-Verlag, Bautzen 1978, S. 31

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Döbbern — steht für Ortsteile der Gemeinde Neuhausen/Spree im Landkreis Spree Neiße Groß Döbbern Klein Döbbern Siehe auch Döbern Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Untersche …   Deutsch Wikipedia

  • Groß Döbbern — Gemeinde Neuhausen/Spree Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Frauendorf (Spree) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Baudenkmäler in Neuhausen/Spree — In der Liste der Baudenkmäler in Neuhausen/Spree sind alle Baudenkmäler der brandenburgischen Gemeinde Neuhausen/Spree und ihrer Ortsteile aufgelistet. Grundlage ist die Veröffentlichung der Landesdenkmalliste mit dem Stand vom 31. Dezember 2007 …   Deutsch Wikipedia

  • Neuhausen/Spree — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsch-Niedersorbische Ortsnamensliste — In dieser Liste werden Orten im aktuellen oder historischen sorbischen Siedlungsgebiet die ursprünglichen niedersorbischen und die heute überwiegend gebrauchten deutschen Bezeichnungen zugeordnet. Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O… …   Deutsch Wikipedia

  • Haasow — Gemeinde Neuhausen/Spree Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Ortsteile in Brandenburg — Wappen des Bundesland Brandenburg Die Liste enthält alle Ortsteile in Brandenburg gemäß § 45 Kommunalverfassung des Landes Brandenburg. In der Liste sind 1.763 Ortsteile aufgeführt. Die Daten basieren auf dem Online Portal des Landes Brandenburg… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Orte im Landkreis Spree-Neiße — Wappen des Kreises Diese Liste enthält Siedlungen und Orte des Landkreises Spree Neiße in Brandenburg. Zusätzlich angegeben sind – falls vorhanden – der sorbische Name, die Art der Gemeinde sowie die Gemeindezugehörigkeit. Durch Klicken auf das… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl von Bärensprung — Karl Sigmund Emil von Bärensprung (* 8. August 1811 in Frankfurt (Oder); † 16. Februar 1879 in Klein Döbbern) war Jurist, Rittergutsbesitzer und Mitglied des deutschen Reichstags. Leben Bärensprung war Staatsanwalt und Rittergutsbesitzer auf… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”