Kleines Habichtskraut

Kleines Habichtskraut
Kleines Habichtskraut
Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)

Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)

Systematik
Euasteriden II
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Cichorioideae
Gattung: Habichtskräuter (Hieracium)
Art: Kleines Habichtskraut
Wissenschaftlicher Name
Hieracium pilosella
L.

Das Kleine Habichtskraut (Hieracium pilosella, Syn.: Pilosella officinarum) ist eine Art aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Es wird auch als Mausohr-Habichtskraut bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Der blattlose, graufilzige Stängel der ausdauernden, krautigen Pflanze erreicht Wuchshöhen zwischen 5 und 30 Zentimeter. Die schmal-eiförmigen[1], ganzrandigen[1] Blätter bilden eine Grundrosette, von der bis zu 30 Zentimeter lange[2], oberirdische Ausläufer mit Tochterrosetten ausgehen. Sie sind an der Oberseite mit langen Haaren bedeckt, unterseitig graufilzig.[3] Bei Trockenheit werden die Blätter eingerollt, wobei die helle, Licht reflektierende Unterseite nach außen weist, um die Erwärmung zu verringern.[2]

Als Blüten werden einzeln stehende[3] Körbchen aus bis zu 64[2] hellgelben Zungenblüten gebildet, die einen Durchmesser von 2 bis 3 Zentimeter erreichen. Außen stehende Einzelblüten sind häufig rot gestreift. Die linealisch geformten Hüllblätter sind 1 bis 2 Millimeter breit und graufilzig. Die Blütezeit ist von Mai bis Oktober.[1]

Als Früchte werden ungeschnäbelte Achänen mit Pappus gebildet, die durch den Wind vertragen werden oder am nassen Fell von Tieren haften bleiben. Die Fruchtreife ist von Juli bis September.[2]

Verbreitung und Standortansprüche

Das Kleine Habichtskraut ist in ganz Europa verbreitet, außerdem in Asien im Kaukasus und in Westsibirien. In Neuseeland, den Vereinigten Staaten und Kanada wurde sie eingeführt.[4] Die Art ist eine Lichtpflanze[2], die stickstoffsalzarme Böden bevorzugt. Man findet sie häufig auf Trockenrasen, in Heiden, an Wegen und Rainen, in lichten Wäldern und in Felsspalten.[3]

Ökologie

Die Art vermehrt sich sowohl vegetativ als auch durch Bestäubung. Hauptbestäuber sind Vertreter der Gattung der Zottelbienen (Panurgus), die die Pollen mit den ganzen Beinen auskämmen. Die Randbereiche der Blüten reflektieren das UV-Licht, was die Blüten für Bestäuber im Gegensatz zum sonst ähnlichen Wald-Habichtskraut (Hieracium murorum) zweifärbig erscheinen lässt. Die Blüten sind bei Sonne von 8:00 bis 15:00 Uhr geöffnet. Spontane Selbstbestäubung ist erfolgreich, jedoch entstehen die Samen meist apomiktisch.[2]

Systematik

Das Kleine Habichtskraut gehört zur Gattung der Habichtskräuter (Hieracium) und wird dort in die Untergattung der Mausohr-Habichtskräuter (Hieracium subg. Pilosella) gestellt.[2]

Verwendung

Das Kleine Habichtskraut wird als Wildgartenpflanze für sonnige Mauern und andere trockene Standorte verwendet. Es neigt jedoch zu einer starken Ausbreitung.[2]

Nachweise

Literatur

  • Dietmar Aichele, Marianne Golte-Bechtle: Was blüht denn da?. 57. Auflage. Kosmos, Stuttgart 2005, ISBN 978-3-440-10212-1, S. 200.
  • Thomas Schauer, Claus Caspari: Der BLV Pflanzenführer für unterwegs. 2., durchgesehene Auflage. BLV, München 2008, ISBN 978-3-8354-0354-3, S. 190.
  • Düll, Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands. 6. Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2005, ISBN 3-494-01397-7, S. 235-236.

Einzelnachweise

  1. a b c Schauer, Caspari: Der BLV Pflanzenführer für unterwegs
  2. a b c d e f g h Düll, Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands
  3. a b c Aichele, Golte-Bechtle: Was blüht denn da?
  4. Hieracium pilosella. Germplasm Resources Information Network (GRIN), abgerufen am 10. Jänner 2010 (englisch).

Weblinks

 Commons: Kleines Habichtskraut – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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