Kleinziegenfelder Dolomit

Kleinziegenfelder Dolomit
Residenz München aus Kleinziegenfelder Dolomit
Der Turm (Bildmitte) des Gebäudes der TU München besteht aus Kleinziegenfelder Dolomit

Der Kleinziegenfelder Dolomit, auch Frankendolomit genannt, kommt südlich von Burgkunstadt in der Nördlichen Frankenalb in Oberfranken in der Nähe des kleinen Ortes Kleinziegenfeld zwischen Burgkunstadt und Hollfeld vor. Zu den Frankendolomiten zählt auch der Wachenzeller Dolomit. Er stammt aus dem Jura im Malm Delta.

Inhaltsverzeichnis

Gesteinsbeschreibung

Es handelt sich um einen graubraunen wolkenartigen strukturierten Dolomit. Dieses Dolomitgestein besteht zu 100 Prozent aus dem Mineral Dolomit. Es hat ein dichtes Gefüge und zeigt selten Fossilien. Die Kristallgröße liegt bei 0,1 bis 0,2 Millimetern. Frühere Risse oder Hohlräume sind mit eisen- und tonhaltiger Substanz verfüllt. Die Vorkommen, die heute abgebaut werden, sind tafelige Schwammrasenkalke.

Im Steinbruch werden zwei unterschiedliche Farbsorten unterschieden. Es gibt die unifarbene Sorte mit einer gelbgrauen Einfärbung und geringer Wolkung, die Uni genannt wird und die geblümte Sorte in einem helleren Farbton und grauen, bräunlichen und grünlichen Wolkungen, der geblümte Typ.[1]

Verwendung

Dieses Gestein eignet sich für Boden- und Fassadenplatten, Treppen, Kamine, Staturen, Grabmäler und Fensterbänke. Es ist verwitterungsresistent und bleicht im Außenbereich leicht nach. Der Dolomit kann poliert werden und wird in einem Steinbruch gewonnen.

Verbaut wurde der Kleinziegenfelder Dolomit am Verwaltungsgebäude des VW Werks in Wolfsburg, der Stahlwerke Hösch in Dortmund, am Gebäude der ehemaligen Girozentrale in Koblenz, der WestLB in Düsseldorf, der TU, der Residenz und am Karlstor in München.

Literatur

  • Karlfriedrich Fuchs: Natursteine aus aller Welt. Entdecken, bestimmen, anwenden. Callwey, München 1997, ISBN 3-7667-1267-5, S. 179.
  • Wolf-Dieter Grimm: Bildatlas wichtiger Denkmalgesteine der Bundesrepublik Deutschland. Hrsg. vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, Lipp-Verlag, München 1990, ISBN 3-87490-535-7, Gestein Nr. 184.
  • Friedrich Müller: Internationale Natursteinkartei (INSK). 10. Bde., 3. Aufl. 1993, Ebner Verlag, Ulm 1993.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Friedrich Müller: Internationale Natursteinkartei, Blatt 8.2.10 (siehe Literatur)
50.02296111.196871

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