Kleinziegenfelder Tal

Kleinziegenfelder Tal
Kleinziegenfelder Tal (Bayern)
Kleinziegenfelder Tal
Kleinziegenfelder Tal
Lage des Kleinziegenfelder Tals in Bayern.

Das Kleinziegenfelder Tal ist ein etwa zwölf Kilometer langes Tal in Oberfranken.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Das Tal verläuft in Nord-Süd-Richtung zwischen den Orten Weismain und Kleinziegenfeld im oberfränkischen Landkreis Lichtenfels. Von Bamberg aus liegt es 24 km entfernt nordöstlich. Durch das Tal fließt die Weismain. Die Seiten des Tales werden von hoch aufragenden Kalksteinfelsen gebildet, die von Kletterern eifrig benutzt werden. Das Tal steht unter Naturschutz. In ihm liegen die zur Stadt Weismain gehörenden Orte Kleinziegenfeld, Großziegenfeld, Arnstein, Wallersberg, Schammendorf und Weismain. Die bekanntesten Felsen im Tal sind die Rote Wand, der Rolandsfelsen, der Versteinerte Riese, der Steinerne Mönch und sein Pendant, die Betende Nonne.

Flora

Das Kleinziegenfelder Tal wird von Laub- und Mischwäldern dominiert. Bei Kleinziegenfeld befindet sich ein großer Wacholderhang. Im Tal wächst eine Vielzahl von verschiedenen Blumen, Gräsern und Farnen, dazu gehören[1]: Akelei, Bergaster, Eibe, Gefranster Enzian, Frühlingsenzian, Großblütiger Fingerhut, Geißbart, Golddistel, Küchenschelle, Ausdauernder Lein, Leberblümchen, Maiglöckchen, verschiedene Orchideen, Pfingstnelke, Salomonsiegel, Schlüsselblume, Seidelbast, Straußenfarn, Türkenbund, Tausendgüldenkraut, weißes und rotes Waldvögklein, Waldanemone, Weißzüngel und Weidenalant. Einige der Pflanzen sind selten, gefährdet und deshalb geschützt.

Sehenswürdigkeiten

Ein Flusstal als Naturparadies, felsige Anhöhen, Burgen, romantische Fachwerkdörfer und zahlreiche Mühlen sind die Sehenswürdigkeiten dieses Tales. Hier ist das letzte fränkische Vorkommen des Apollofalters. Es ist untrennbar mit offenen, unverbuschten Kalkfelsen verknüpft. Die Raupen des Falters sind auf die Weiße Fetthenne (= Sedum album) als einzige Futterpflanze angewiesen, die nur dort wächst.[2] Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der Wacholderhang bei Kleinziegenfeld, wo eine Radfahrerstatue gut sichtbar auf einem Felsen oberhalb des Dorfes angebracht ist.

Radfahrerstatue Claudius

Radfahrerstatue Claudius

Die erste Radfahrerstatue wurde 1905 von zwei Kleinziegenfelder Brüdern errichtet, mit der Absicht, ein Wahrzeichen zu schaffen. Aus Sägespänen und Holz fertigten sie eine lebensgroße Figur, kleideten sie in Frack und Zylinder, setzten sie auf ein Hochrad und befestigten sie auf dem Felsen. Dort stand die Figur einige Jahre, bis sie bei einem starken Sturm weggeweht wurde. 1933 stellte man eine neue Radfahrerstatue auf. Da sie eine Hakenkreuzfahne hielt, wurde die Statue im Zweiten Weltkrieg abmontiert, um nicht die Aufmerksamkeit der Alliierten auf das Dorf zu lenken. 1952 wurde eine dritte Statue aufgestellt, die noch steht und eine weiß-blaue Fahne hält. Sie erinnert an die Zeiten, als das Kleinziegenfelder Tal vor allem von Radfahrern besucht wurde.[3]

Einzelnachweise

  1. Alois Dechant, Gerhard W. Peetz: Wanderführer Weismain. Marie Link Verlag (Kronach), 2010.
  2. Informationen des LPV (= Landschaftspflegeverband Landkreis Lichtenfels e.V.)
  3. Burgkunstadt, Altenkunstadt, Weismain. Kunst und Kultur. Wissenswertes und Interessantes Gestern und Heute. Vereins die Kultur-Macher e. V., Altenkunstadt 2000.

Weblinks

Literatur

  • Eine Mühlen-Radwanderung durch das Kleinziegenfelder Tal. Umweltstation Weismain, Weismain 2000.
  • Josef Urban: Von der Kümmernis ins Kleinziegenfelder Tal. Kleinziegenfeld 1998.
  • Jutta Böhm: Mühlen-Radwanderung. Landkreis Lichtenfels, Lichtenfels 2000.
50.01990555555611.202177777778

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