- Klemens Maria Hofbauer
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Klemens Maria Hofbauer (* 26. Dezember 1751 in Taßwitz, Südmähren; † 15. März 1820 in Wien) war ein österreichischer Prediger und Mitglied des Ordens der Redemptoristen. Er wird in der katholischen Kirche als Heiliger verehrt und ist Stadtpatron von Wien. Bis 1945 war er auch Schutzpatron Südmährens.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Hofbauer wurde als eines von zwölf Kindern des böhmischen Viehzüchters und Fleischers Pavel Dvořák und der deutschstämmigen Mutter Maria (geborene Steer, bäuerlicher Herkunft) geboren und auf den Namen Johannes getauft. Der nach Südmähren zugewanderte Vater änderte anlässlich der Hochzeit seinen Namen in einen deutschsprachigen, wobei Hofbauer das Äquivalent von Dvořák ist. Dies wäre aber auch Hofmann oder Hoffmann. Mit sechs Jahren verlor Klemens Maria Hofbauer seinen Vater.
Als Kind war er Ministrant in der örtlichen Pfarrkirche. Da seine Mutter eine priesterliche Ausbildung nicht finanzieren konnte, wurde er 16-jährig zunächst Bäckerlehrling in Znaim. Nach Abschluss der Lehre gelang es ihm, eine Stelle im Prämonstratenserstift Klosterbruck zu bekommen, wodurch er die dortige Klosterschule besuchen konnte. Während dieser Zeit pilgerte er bereits dreimal nach Rom und begab sich in Eremitage.
1780 kam er als Bäcker nach Wien. Im Rahmen einer weiteren Wallfahrt nach Rom im Jahr 1783 nahm er als Eremit mit dem Einverständnis von Barnabà Chiaramonti, dem Bischof von Tivoli und späteren Papst Pius VII., den Namen Klemens Maria an und führte ihn seitdem bis zu seinem Tod.
Nach der Rückkehr nach Wien konnte er schließlich das Theologiestudium an der Universität Wien beginnen, wo er 1784 seinen Freund Thaddäus Hübl kennenlernte, mit dem er in Rom die Bekanntschaft des Redemptoristenordens machte. Die beiden traten ein und wurden am 29. März 1785 in Alatri (Süditalien) zu Priestern geweiht, um dann für den Aufbau einer Niederlassung ins Reich gesandt zu werden.
Aufgrund der Maßnahmen des Kaisers Joseph II. stellte sich dieses Unterfangen als äußerst schwierig heraus, woraufhin sie sich ins Königreich Polen begaben, wo ihnen 1787 auf Anfrage des Nuntius die Pfarre St. Benno in Warschau von König Stanislaus Poniatowski zur Verfügung gestellt wurde.
Hofbauer gründete dort mit seinen Ordensbrüdern im Laufe der Zeit eine Schule für arme Kinder, eine Handarbeitsschule für Mädchen und ein Waisenhaus. In der Kirche wurden fremdsprachige Messen gelesen. 1807 starb Thaddäus Hübl an Typhus, und als nur ein Jahr später, 1808, die Redemptoristen auf Befehl Napoleons von dort vertrieben wurden, kehrte Hofbauer in seine Heimat Wien zurück.
Als Kaplan und Rektor bei den Ursulinen untergekommen, beschäftigte er sich mit der religiösen Erneuerung in Wien. In der Sankt Ursula Kirche wurde er durch seine Predigten so bekannt, dass ihm der Beiname Apostel von Wien gegeben wurde. Er wurde von der Polizei bespitzelt, weil er als Gegner der Aufklärung galt. Zu dieser Zeit pflegte er intensiven Kontakt zu deutschen Romantikern wie Clemens Brentano, Joseph von Eichendorff und Friedrich von Schlegel.
Klemens Maria Hofbauer verstarb 69-jährig in seinem Zimmer.
Bestattung
Hofbauers Leichnam wurde auf dem Romantiker-Friedhof von Maria Enzersdorf bei Mödling beigesetzt. Dass die Redemptoristen am 19. April 1820 durch Kaiser Franz I. wieder zugelassen wurden, und die Kirche Maria am Gestade an die Kongregation übergeben wurde, konnte er knapp nicht mehr erleben. Am 4. November 1862 wurden seine sterblichen Überreste in diese Kirche überführt. Sein Grab zierte zunächst eine Grabplatte (1859–1862) von Josef Gasser. 1987 schuf der Bildhauer Oskar Höfinger ein marmornen Reliquienaltar, der ein Reliquiar mit den sterblichen Überresten Hofbauers enthält. Die Grabplatte von 1862 wurde damals in unmittelbarer Nähe an der Wand stehend aufgestellt.
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Grabplatte von Josef Gasser, 1859–1862, Kirche Maria am Gestade, Wien
Verehrung
Papst Leo XIII. sprach ihn am 29. Jänner 1888 selig, am 20. Mai 1909 wurde er von Pius X. heilig gesprochen. Seit 1914 ist er Landespatron von Wien.
1894 wurde der Clemens-Hofbauer-Platz in Wien-Hernals nach ihm benannt.
In Happurg (Kuratie Pommelsbrunn, Großraum Nürnberg) ist ihm eine katholische Kirche geweiht. In dieser Ortschaft fanden viele Heimatvertriebene aus Böhmen und Mähren nach dem Zweiten Weltkrieg ein neues Zuhause und weihten ihre neue katholische Kirche dem Hl. Klemens Maria Hofbauer. Die Kirche wurde 1972 eingeweiht.
Gedenktag
- Katholisch: 15. März Nicht gebotener Gedenktag im Regionalkalender für das deutsche Sprachgebiet. In Erinnerung an seine Herkunft als Bäcker wird zum Gedenktag bei manchen Messfeierlichkeiten Gebäck geweiht.
Literatur
- Franz Heinrich Reusch: Hofbauer, Klemens Maria. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 12, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 565–567.
- Friedrich Wilhelm Bautz: Hofbauer, Clemens Maria. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Hamm 1990, ISBN 3-88309-032-8, Sp. 943-946.
Weblinks
<Lang> Commons: Klemens Maria Hofbauer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Klemens Maria Hofbauer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Klemens Maria Hofbauer (Jubiläums-Homepage zum 250. Geburtstag, hrsg. von den Redemptoristen Wien)
- Klemens Maria Hofbauer. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
- „Der Apostel Warschaus und Wiens“ – Der Kirchenhistoriker Rudolf Grulich über den völkerverbindenden Heiligen aus Taßwitz
- Biographie Hofbauers von J. J. Hansen komplett online
Kategorien:- Heiliger (19. Jahrhundert)
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