Kloster Daphni

Kloster Daphni
Mosaik in der Kirche von Daphni, Szene: Christus Pantokrator

Das Kloster Daphni oder Dafni bei Athen (griechisch Μονή Δαφνίου Moní Dafníou) gehört zusammen mit Hosios Lukas bei Delphi und Nea Moni auf Chios zu den drei wichtigsten griechischen Sakralbauten des 11. Jahrhunderts. Es ist vor allem berühmt für seine Mosaiken und wurde 1990 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Das Kloster Daphni befindet sich 11 km westlich des Stadtzentrums von Athen an einem niedrigen Pass durch das Egaleo-Gebirge bei dem zur Gemeinde Chaidari gehörenden Vorort Dafni.

Name und Antike Vorgeschichte

Der Name Daphni (altgriechisch daphnē δάφνη) bedeutet ‚Lorbeer‘, die heilige Pflanze des Gottes Apollon. Man vermutet, dass an der Stelle des heutigen Klosters früher ein antikes Heiligtum dieses antiken Gottes der Weissagung und Dichtkunst stand.

Erste christliche Kirche und Kloster der Franken

Im 5. Jahrhundert wurde an diesem Ort eine frühchristliche Kirche erbaut, die 1080 durch die heutige Anlage ersetzt wurde. 1206 wurde sie in der Folge des Vierten Kreuzzugs von den Franken, die Athen erobert hatten, von dem fränkischen Otto de la Roche, Großherr von Theben und Athen, dem Zisterzienserorden übergeben, genauer Mönchen des Klosters Bellevaux, das sein Urgroßvater in der Franche-Comté gegründet hatte. Dies war Teil des Vorhabens von Otto, ein lateinisches Kirchensystem in seiner Herrschaft einzuführen - und nebenbei sein Familienkloster. Die Zisterzienser blieben bis 1458.

Näher zur zisterziensischen Periode siehe HauptartikelZisterzienserkloster Daphni.

Orthodoxes Kloster vom Beginn der osmanischen Herrschaft bis zur Griechischen Revolution

Seit dem Beginn der türkischen Besetzung Athens 1458 war das Kloster wieder von orthodoxen Mönchen bewohnt, welche bis 1821 große Beiträge zum nationalen Befreiungskampf leisteten. Das Kloster Daphni verfiel jedoch und wurde 1821 noch unter Osmanischer Verwaltung aufgelöst.

Im 19. Jahrhundert beherbergte die Anlage für kurze Zeit ein Sanatorium.

Die Klosteranlage heute

  • Die Klosteranlage wurde 1990 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen.
  • Die Klosteranlage wurde bei einem Erdbeben im Jahr 1999 schwer beschädigt. Zurzeit wird das Kloster wegen dieser Schäden renoviert. Seit 15. Oktober 2008 ist zumindest der Klosterhof wieder zugänglich.
  • Beim Kloster findet alljährlich im Herbst ein bei Touristen beliebtes Weinfest statt, wo der süße Mavrodafni verkostet werden kann.

Die Mosaiken des Meisters von Daphni

Daphni.jpg

In der Kunsthistorik sind der Schöpfer der Mosaiken von Daphni und seine Werkstatt als Meister von Daphni bekannt. Die Darstellungen eines vom Weltenherrscher Christus Pantokrator regierten himmlischen und irdischen Kosmos gelten als eines der bedeutendsten Werke byzantinischer Kunst, ein Beispiel des Kunstschaffens in einem “Goldenen Zeitalter” griechisch-byzantinischer Kunst im 11. Jahrhundert.


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