Kloster San Martino al Cimino

Kloster San Martino al Cimino
Zisterzienserabtei San Martino al Cimino
Lage Italien
Region Latium
Provinz Viterbo
Koordinaten: 42° 22′ N, 12° 8′ O42.367512.128055555556Koordinaten: 42° 22′ 3″ N, 12° 7′ 41″ O
Ordnungsnummer
nach Janauschek
317
Patrozinium Hl. Martin
Gründungsjahr 1150/1207
Jahr der Auflösung/
Aufhebung
1564
Mutterkloster Kloster Saint-Sulpice
Primarabtei Kloster Pontigny
Tochterklöster

keine

Das Kloster San Martino al Cimino ist eine ehemalige Zisterzienserabtei im Latium, Italien. Es liegt im Ortsteil San Martino al Cimino der Stadt Viterbo in der gleichnamigen Provinz, rund 6 km südlich des Zentrums von Viterbo, am Nordrand der Monti Cimini, an der Pilgerstraße Via Francigena.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Kirche San Martino auf dem Monte Farfa wird erstmals im Jahr 838 anlässlich ihrer Schenkung an den Abt von Farfa genannt. Um die Kirche entwickelte sich ein kleiner Benediktinerkonvent, der bald an die Stelle des späteren Klosters verlegt wurde. Das Kloster wurde im Jahr 1145 von Papst Eugen III. dem Zisterzienserorden übergeben, dessen Kloster Saint-Sulpice im französischen Département Ain 1150 einen Gründungskonvent entsandte. Als der Gründungsversuch misslang, erfolgte 1207 die Unterstellung unter die Primarabtei Pontigny, deren Filiation auch Saint-Sulpice angehörte. Pontigny entsandte noch im selben Jahr einen neuen Konvent unter dem Abt Pietro. Mit Ausstattungen durch Papst Innozenz II. wurde der Wiederaufbau des Klosters in Angriff genommen, der sich aber bis zum Ende des Jahrhunderts hinzog. 1225 wurde die (wohl noch unfertige) Kirche geweiht. Die Güter des eingegangenen Klosters Santa Maria di Sala gingen 1257 auf das Kloster San Martino al Cimino über. Spätestens 1305 war der Klosterbau vollendet. Um 1320 wurde das Kloster von Silvestro Gatti, dem Herrn von Viterbo, geplündert. 1329 kehrten einige Mönche zurück. Jedoch wurde das Kloster 1445 in Kommende gegeben, die zunächst nur bis 1452 dauerte. Allerdings fiel es schon 1461 wieder in Kommende und Kommendatarabt wurde der spätere Papst Pius III.. 1564 wurde es dem Kapitel von St. Peter im Vatikan inkorporiert, bei dem es bis 1645 blieb, als es Donna Olimpia Maidalchini Pamphilij, die Schwägerin des Papsts Innozenz X., erhielt. In der Folge wurde das Kloster restauriert und die zwei Fassadentürme der Kirche sowie ein Palast wurden errichtet. Seit 1936 trägt der Bischof von Viterbo den Abtstitel von San Martino.

Anlage und Bauten

Die im 17. Jahrhundert teilweise erneuerte Kirche in Form eines lateinischen Kreuzes wurde wohl am Anfang des 13. Jahrhunderts begonnen. Zunächst wurden der Chor und das nördliche Querschiff errichtet. Das Langhaus ist dreischiffig mit vier quadratischen Jochen im Mittelschiff und acht rechteckigen Jochen in den Seitenschiffen. Das Querschiff ist dreijochig mit vier rechteckigen Kapellen, von denen je zwei das (in der Zisterzienserarchitektur in Italien einmalige) fünfeckig geschlossene Presbyterium einfassen. Die Kirche ist überwiegend kreuzrippengewölbt. Von dem kleinen Dachreiter über der Vierung sind nur die Fundamentbögen erhalten. Die Fassade wurde im 17. Jahrhundert von zwei Türmen flankiert, wohl auch, um sie zu stabilisieren. Sie weist neben einem gotischen Fenster auch das Portal auf. Von den nördlich (links) von der Kirche gelegenen Gebäuden der Klausur haben sich nach dem Bau des Palasts im Wesentlichen nur der dreijochige kreuzgratgewölbte Kapitelsaal, das zweischiffige Refektorium und Reste des Kreuzgangs erhalten.

Literatur

  • Balduino Gustavo Bedini: Breve prospetto delle Abazie Cistercensi d'Italia. Dalla fondazione di Citeaux (1098) alla metà del secolo decimoquarto. Casamari, Rom 1964, S. 55–57.

Weblinks


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