- Kloster Santa María la Real de Las Huelgas
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Das königliche Kloster Santa María la Real de Las Huelgas ist eine Zisterzienserinnenabtei und liegt 1,5 Kilometer westlich der Stadt Burgos an der Avenida del Monasterio de las Huelgas.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der kastilische König Alfons VIII. (regierte 1158-1214) und seine Ehefrau Eleonore Plantagenet gründeten 1187 in der Nähe von Burgos an der Stelle, an der sich bis dahin eine königliche Lustresidenz befunden hatte, die Abtei Santa María la Real, besser bekannt als Las Huelgas Reales (übersetzt etwa: königliches Freizeitdomizil).
Der 1186-1189 amtierende Abt Wilhelm II. von Cîteaux (auch unter seinem französischen Namen Guillaume II. de la Prée bekannt) gab im September des Jahres 1187 seine Zustimmung zur Gründung des Nonnenklosters, wobei er festlegte, dass die Nonnen selbst einen oder zwei Äbte aus regionalen männlichen Zisterzienserabteien zu ihren Visitatoren wählen durften. Eleonora, die Tochter der Eleonore von Aquitanien (die sich in die Abtei Fontevrault zurückgezogen hatte) und des englischen Königs Heinrich II., hatte wesentlichen Anteil daran, diese bevorzugte Behandlung des Klosters durchzusetzen (andere Nonnenklöster konnten sich ihre Visitatoren nicht aussuchen).
Die ersten Nonnen kamen aus der Abtei Tulebras in Navarra, die 1157 gegründet worden war, erste Äbtissin war Doña Misol. Alfons VIII. sah seine Gründung als Haupt einer Kongregation, in die die anderen kastilischen Zisterzienserinnen eingebunden werden sollten.
Das Kloster Las Huelgas wurde von seinen Gründern reich beschenkt, es erhielt 49 Güter, darunter das Hospital del Rey in unmittelbarer Nähe. Darüber hinaus wurde es 1199 zur Begräbnisstätte der königlichen Familie erklärt. Die Abtei besaß ein umfangreiches Herrschaftsgebiet, in dem sie die weltliche und geistliche Jurisdiktion ausübte und quasi unabhängig von den Bischöfen von Burgos agierte.
Machtfülle und Reichtum des Klosters führten auch dazu, dass mit der Zeit eine wichtige Bibliothek entstand. Die Abtei besitzt unter anderem ein Lektionar aus dem Skriptorium der nahe gelegenen Zisterzienserabtei San Pedro de Cardeña, eine Bibel aus dem Jahr 1181, einen Kommentar zu Apokalypse des Beatus von Liébana aus dem Jahr 1220 sowie eine Abschrift der Benediktinerregel aus dem Jahr 1246.
Die Arbeiten am Kloster begannen noch im Jahr 1187 und wurden in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts abgeschlossen.
Das Kloster beherbergt auch heute einen Konvent von Zisterzienserinnen. Das bauliche Ensemble ist ein nationales Kunstdenkmal.
Die Kirche
Das äußere der Kirche weist die klaren Linien der Kunst der Zisterzienser auf. Im Inneren ist sie durch eine Abtrennung zwischen den Bereichen der Gläubigen und der Nonnen in zwei Teile geteilt. Diese wird auf der Seite des Kirchenschiffs durch eine Kreuzabnahme aus dem 13. Jahrhundert überragt. In der zentralen Kapelle hinter dem großen Altar befindet sich ein Barock-Retabel aus dem Jahr 1665, auf dem die Himmelfahrt Marias von Statuen der Heiligen Benedikt von Nursia und Bernhard von Clairvaux sowie des Gründerpaares umrahmt wird. Über der Verbindung mit dem Zentralschiff stellt ein Bild aus dem Jahr 1594 die Schlacht bei Las Navas de Tolosa (16. Juli 1212) dar, in der Alfons VIII. kämpfte, ein Werk von Jeronimo und Pedro Ruiz de Camargo.
Von der vergoldeten Kanzel aus getriebenem Eisen (1560) kann der Prediger sich auf beiden Seiten der Abtrennung verständlich machen, sowohl bei den Gläubigen im Querschiff und im Chor, als auch bei den Nonnen, die im Chorgestühl des Längsschiffs saßen.
Das zentrale Kirchenschiff, das von zwei Seitenschiffen begleitet wird (das Katharinen-Schiffim Norden und das Johannes-Schiff im Süden, beherbergt den Doppelsarkophag für Alfons VIII. und Eleonore, die beide im Jahr 1214 starben. Hier sowie an den Seiten fanden auch viele weitere Sarkophage Platz, wie zum Beispiel im Katharinen-Schiff der des Infanten Ferdinand de la Cerda, des Sohnes des Königs Alfons X., der im Jahr 1275 starb.
Vom Johannes-Schiff aus, in dem sich der Sarkophag der Maria von Aragon befindet, Nonne in Las Huelgas und Tochter des Königs Ferdinand der Katholische (regierte 1474-1516), kann man durch zwei Tore in das gotische Kloster gelangen.
Das Kloster San Fernando
Das gotische Kloster San Fernando stammt aus dem 13. bis 15. Jahrhundert. Hier existieren Fragmente von Stuckarbeiten im Mudéjar-Stil in den Galeriegewölben aus den Jahren 1230 bis 1260
Das romanische Kloster
Das romanische Kloster stammt – wie die Auferstehungskapelle an seiner Nordostecke im Mudéjar Stil – aus den Jahren 1180 bis 1190 und befindet sich südlich vom gotischen. Hier verleihen doppelte Säulenreihen mit stilvoll ausgearbeiteten Kapitellen dem Kloster Eleganz. Man durchquert anschließend mehrere Säle des Palastes Alfons’ X. in maurischer Dekoration.
Die Kapelle des Heiligen Jakobus
Im Osten des Klosters hat sich etwas abseits in der Kapelle des Heiligen Jakobus eine Decke aus dem Ende des 13. Jahrhunderts erhalten, deren Farbigkeit und deren Stuckfriese original sind.
Das Museum für mittelalterliche Stoffe
Das Museum ist in einem Saal untergebracht, der sich zum Kloster hin öffnet. Die Stoffe und der Putz, die in dem ehemaligen Kornspeicher gezeigt werden, sind Belege für die königliche Kleidung im Kastilien des 13. Jahrhunderts. Die Kleidungsstücke (Tunika, Pelze und Umhänge) wurden in den Gräbern gefunden. Die kostbarsten stammen aus dem Grab Ferdinando de la Cerdas, das von den Soldaten Napoleons im Jahr 1809 nicht geschändet wurde.
Der Kapitelsaal
Der Kapitelsaal öffnet sich auf die östliche Galerie und beherbergt den „Pendòn“, eine Trophäe aus der Schlacht von Las Navas des Tolosa. Er stammt aus dem Zelt von Miramamolin al-Nasir, dem besiegten almohadischen Feldherrn.
42.3361-3.7202Koordinaten: 42° 20′ 10″ N, 3° 43′ 13″ W
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