Knorke

Knorke

Knorke ist ein Wort der Umgangssprache und bedeutet so viel wie gut, ausgezeichnet, zufrieden, ähnlich dem heutigen Gebrauch von "cool".

Der etymologische Ursprung des Wortes ist ungeklärt. Möglicherweise steht es mit dem Ausdruck Knocke in Verbindung, der so viel bedeuten soll wie „eine Handvoll (und damit zufrieden)“. Das Wort ist seit 1916 in Berlin nachgewiesen[1] und wurde rasch zum beliebten Modewort, auch im Zeitungsjournalismus, im Kabarett (z. B. Claire Waldoff, die in manchen Quellen auch als Schöpferin des Wortes bezeichnet wird) sowie in der Kunst (z. B. Heinrich Zille) und der Literatur (z. B. Alfred Döblin, Erich Kästner). Laut Kurt Tucholsky galt es bereits im Herbst 1924 als veraltet, erfreute sich seitdem jedoch immer wieder phasenweise größerer Beliebtheit.

Knorke gehört seit den 1930er Jahren auch zum Sprachgebrauch der norddeutschen Jugend. Altkanzler Helmut Schmidt, geboren und aufgewachsen in Hamburg, sprach 2010 in einer Sendung mit Sandra Maischberger über Wörter seiner Kindheit – unter anderem „Knorke“. In einem Radio-Interview bei WDR5 im Oktober 2011 äußerte er dazu seine Vermutung, der Begriff könne populär geworden sein durch ein beliebtes Nilpferd im Berliner Zoo namens „Knorke“[2].

Knorke ist heute weit über den Berliner Sprachraum hinaus bekannt. Die Rock-Band Knorkator hatte das Wort abgewandelt zu ihrem Bandnamen gemacht. Durch ihre Teilnahme an der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest 2000 hat sie zur überregionalen Verbreitung beigetragen.

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: knorke – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Adolf Storfer, Wörter und ihre Schicksale, Berlin 1935, S. 215 ff.
  2. WDR 5 Tischgespräch mit Gabriele Gillen, als Podcast nachhörbar

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