Koh-i-Noor

Koh-i-Noor
Koh-i-Noor-Kopie in der alten Form
Koh-i-Noor-Kopie in der neuen Form
Jean-Baptiste Taverniers Zeichnung des Koh-i-Noor

Der Koh-i-Noor („Berg des Lichts“, persischكوه نور‎ [kuh-ə-nuːr]) ist ein knapp 110-karätiger Diamant (22 g), der heute Teil der britischen Kronjuwelen ist. Der Stein ist einer der bekanntesten Diamanten der Welt, obwohl es heute bei weitem größere und wertvollere Diamanten gibt.

Inhaltsverzeichnis

Legende

Angeblich ist der Koh-i-Noor derjenige noch existierende Diamant, dessen Verbleib am längsten nachverfolgt werden kann. Der älteste Mythos ist angeblich über 5000 Jahre alt, als ein großes Juwel in einem Sanskrit-Epos erwähnt wurde. Auch Hindu-Götter zankten, der indischen Mythologie nach, um ein großes Juwel. Ob der Koh-i-Noor einer dieser alten Steine ist, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen. Es wird vermutet, dass sein Ursprung im alten indischen Diamantenabbaugebiet von Kollur im Distrikt Guntur bei Golkonda zu suchen ist.

Geschichte

Der Stein wurde erstmals 1304 erwähnt, als ihn der Sultan Ala ud-Din Khalji dem Raja von Malwa (Indien) entwendete. Anschließend schmückte der Stein das Auge des Pfauen im damals weltberühmten prachtvollen Pfauenthron in Delhi. Bei der Eroberung Delhis 1739 fiel er in die Hände von Nadir Schah von Persien. Die Legende erzählt, dass eine Haremsdame dem Eroberer verriet, dass der Diamant im Turban des Moguls versteckt war. Daraufhin schlug der Schah dem Mogul bei einer Feier vor, Turbane zu tauschen. Diese Geste wurde als Symbol ewiger Freundschaft und Brüderlichkeit gewertet und eine Ablehnung wäre einem Affront gleichgekommen. Als der Schah den Diamanten aus dem Stoff wickelte, soll er vor Freude Koh-i-Noor gerufen haben.

1747 wurde der persische Schah ermordet und der Koh-i-Noor wanderte in die Schatzkammer von Punjab. Als der Staat 1849 von Britisch-Indien annektiert wurde, ging das Kleinod als Entschädigung für die Sikh-Kriege in den Besitz der Britischen Ostindien-Kompanie über.

1850 wurde der Stein der britischen Königin Victoria zum 250. Gründungsjubiläum der Britischen Ostindien-Kompanie überreicht, die sich damit alle Rechte über den Handel mit Indien und den Gewürzinseln sicherte. Königin Victoria ließ den Koh-i-Noor neu schleifen, nachdem Verwunderung über sein mangelndes Feuer laut wurde. So wurde der vormals 186-karätige Diamant auf seine heutige Größe von 108,93 Karat (21.786 g) gebracht.

Zur Krönung von Königin Mary 1911 wurde der Koh-i-Noor als zentraler Stein der Krone verwendet und schließlich 1937 in die Krone von Königin Elizabeth, der späteren Königinmutter, übernommen.

Der Koh-i-Noor kann gemeinsam mit den britischen Kronjuwelen im Tower von London besichtigt werden.

Siehe auch

Literatur

  • Littich, Franz: Historische Diamanten und ihre Geschichte. Stuttgart 1982.

Weblinks


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