Komantschen

Komantschen
Comanche
Frau der Comanchen mit Baby, Edward Curtis, 1927
Häuptling Quanah Parker
Porträt des Penateka-Comanche Asa Havi bzw. Milky Way, 1872

Die Comanche (auch Komantschen; Eigenbezeichnung: Nömöne oder Nemene = Menschen) gehören zum Shoshone-Zweig der uto-aztekischen Sprachfamilie.

Die Vorfahren der Comanche stammten aus der Ostkalifornischen Wüste. Gegen 500 n. Chr. drangen sie langsam über das Große Becken in die Great Plains vor und waren wahrscheinlich Träger der Cottonwood- (500 n. Chr.) und Desert-Traditionen (1000 n. Chr.).

Nach der Übernahme des Pferdes ab 1650 n. Chr. verdrängten die Comanche die bis dahin dominierenden Apachen aus den Plains. Die Comanche beanspruchten das Gebiet zwischen dem Oberlauf des Arkansas in Oklahoma und den mittleren und östlichen Prärien von Texas.

Die Comanche bestanden aus einer Reihe von Stämmen, von denen die wichtigsten die Ditskana, Kewatsana, Kotsai, Kotsoteka, Kwahadi, Motsai, Nokono, Pagatsu, Penateka, Pohoi, Tanima, Tenawa, Yamparika und die Widyu waren.

Die Comanche waren gefürchtete Krieger und es gelang ihnen, den Vormarsch der Spanier zu stoppen und sie sogar aus ihren Präriegebieten zu vertreiben. Ihre Raubzüge führten sie bis tief nach Mexiko in die heutigen mexikanischen Bundesstaaten Chihuahua, Durango und Zacatecas.

Zum Schutz speziell der von deutschen Einwanderern in Texas gegründeten bzw. noch zu gründenden Siedlungen schloss der Deutsche John O. Meusebach (1812-1897), Generalsekretär des „Mainzer Adelsvereins“, im Frühjahr 1847 mit dem Comanchen-Häuptling Santa Anna einen Friedensvertrag, der niemals gebrochen wurde und dessen Jahrestag deshalb noch heute von den Nachkommen beider Parteien - von deutschstämmigen Siedlern und von Comanchen - gemeinsam im Rahmen eines Volksfestes gefeiert wird.

Am 25. August 1868 schränkte ein Friedensvertrag mit den USA das Gebiet der Comanche ein. Am 2. Juni 1875 kapitulierte Kwahadi-Häuptling Quanah Parker endgültig vor der US-Armee und musste die Verbringung seines Stammes in ein Reservat bei Fort Sill in Oklahoma akzeptieren.

Heute sprechen nur noch etwa 800 bis 900 der 6000 Comanche die eigene Sprache.

Siehe auch: Indianer Nordamerikas, Liste nordamerikanischer Indianerstämme

Inhaltsverzeichnis

Gruppen der Comanche (Numunu)

  • Hanitaibo (= "Corn People", deutsch: "Mais-Menschen")
  • Kuhtsutuuka (meistens Kotsoteka) (= "Buffalo Eaters", deutsch: "Büffelesser")
  • Kwahare (meistens Kwahadi/Quahada) (= "Antilope Eaters", deutsch: "Antilopenesser")
  • Kwahihuu ki (= "Black Shade People", deutsch: "Menschen des schwarzen Schattens")
  • Kware/Kwaaru Nuu (= "Loud Speaking People", deutsch: "Laut sprechende Menschen")
  • Nokoninuu (meistens Nokoni)(= "They Travel Around", deutsch: "Die Herumreisenden")
  • Noyuhkanuu (auch Noyukanuu) (= "Wanderers", deutsch: "Wanderer")
  • Pekwi Tuhka (= "Fish Eaters", deutsch: "Fischesser")
  • Penatuka Nuu (meistens Penateka, auch Penanuu, Pihnaatuka) (= "Honey Eaters"/"Honigesser", auch als "Quick Striking"/"Schnell zuschlagend" bekannt)
  • Pikaatamu (= "Buckskin Sewing People", deutsch: "Menschen, die Bockhaut nähen")
  • Saria Tuhka (auch Sata Teichas) (= "Dog Eaters", deutsch: "Hundeesser")
  • Tanimuu (meistens Tanima) (= "Liver Eaters", deutsch: "Leberesser")
  • Yaparuhka (meistens Yamparika, auch Yapai Nuu, Yapuruhka) (= "Root Eaters", deutsch: "Wurzelesser")

Es ist umstritten, ob Nokoninuu und Noyuhkanuu wirklich zwei autonome Gruppen bezeichnen oder nur Abwandlungen des Namens einer Gruppe sind.

Weitere kleinere Gruppen:

  • Ohnonuu (auch Ohnununuu, Onahununuu)
  • Tutsanoo Yehku
  • Wianuu (auch Wianu)

Literatur

  • T. R. Fehrenbach: Comanchen. Fackelträger-Verlag Schmidt-Küster Hannover, 1975. (Originaltitel: Comanches, Verlag Alfred A. Knopf Inc. erschienen 1974)

Siehe auch

Liste nordamerikanischer Indianerstämme

Weblinks


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