- Konye-Urgench
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Köneürgenç (= türkisierte Form des ursprünglich persischen کهنهگرگانج bzw. کهنهاورگانج - Kohna Gūrgāndsch/Kohna Ūrgāndsch, "Alt-Gūrgāndsch/"Alt-Ūrgāndsch"; früher russisch Kunja-Urgentsch) ist eine Stadt in Turkmenistan mit 31.565 Einwohnern (Stand 1. Januar 2005) am Fluss Amudarja und war die alte Hauptstadt von Choresmien. Sie liegt am Rande der Wüste Karakum, 500 Kilometer nördlich von Aşgabat.
Die Stadt wurde 2005 zu Welterbe der UNESCO erklärt.
Geschichte
Köneürgenç wurde schon im 1. Jahrhundert n. Chr. als bedeutendes Handelszentrum erwähnt. Seit 1077 Hauptstadt des historischen Reiches Choresm, war sie eine der bedeutendsten Städte des Orients der vormongolischen Zeit.
Hier lebten weit über die Grenzen Mittelasiens hinaus bekannte Gelehrte und Philosophen, so der Arzt ibn Sina (980-1037), der in Europa unter dem Namen Avicenna bekannt wurde, und der bedeutende Enzyklopädist Al-Biruni (973-1048).
Im Jahre 1221 sammelte Dschingis Khan seine Truppen zwischen Samarqand und Buchara und bereitete die Belagerung der Hauptstadt des einst so mächtigen Choresm-Reiches vor. Das gut befestigte Köneürgenç hielt dem Ansturm der Mongolen jedoch stand. Wie zeitgenössische Autoren berichten ließ Dschingis Khan daraufhin den Amudarja umleiten und zwang so die nun wasserlose Stadt zur Übergabe.
Sie wurde von den mongolischen Kriegern geplündert; danach ließ Dschingis Khan den Damm, der den Amudarja absperrte, wieder einreißen. Die angestauten Wasser des mächtigen Stromes zerstörten das, was von der schwer heimgesuchten Stadt übriggeblieben war, vollends.
1388 eroberte Timur Lenk Köneürgenç. Die Hauptstadt des Landes wurde dabei wieder zerstört, was auch das Ende des choresmischen Reiches bedeutete. Anfang des 16. Jahrhunderts entstand das Khanat Chiwa, der Nachfolgestaat Choresms. Die Hauptstadt des Landes, Köneürgenç, wurde Anfang des 17. Jahrhunderts aufgegeben, da der Amudarja seinen Lauf geändert hatte.
Im Jahre 1873 wurde das Gebiet von Russland unterworfen. Die im 19. Jahrhundert wieder aufgebaute Stadt gehört seit 1924 zu Turkmenistan.
Sehenswürdigkeiten
In Köneürgenç befindet sich mit dem 62 Meter hohen Kutlut-Timur-Minarett aus dem 14. Jahrhundert das höchste Minarett Zentralasiens.
Sehenswert sind auch die in den verschiedenen Jahrhunderten entstandenen Mausoleen sowie die besonders beeindruckende Grabmoschee einer Sufi-Dynastie.
Weblinks
- Eintrag in der Welterbeliste der UNESCO auf Englisch und auf Französisch
42.32527777777859.1575Koordinaten: 42° 20′ N, 59° 9′ O
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