- Kopfstücke
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Herbert Hufnagl (* 13. Februar 1945 in Judenburg; † 14. Oktober 2005 in Wien) war ein österreichischer Journalist, vor allem Kolumnist.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Aufgewachsen in Judenburg und Wien, wo er die Handelsakademie mit der Matura abschloss, kam Hufnagl 1968 in die Lokalredaktion der österreichischen Tageszeitung Kurier. Ab 1977 schrieb er in der Kolumne Watschenmann satirische und zeitkritische Texte. Zwischen 1980 und 1988 leitete er die Kulturredaktion. Hufnagl bezahlte sein entschiedenes Engagement für Thomas Bernhard und dessen Werk mit dem Verlust der Leiterfunktion. Sozusagen als Entschädigung erhielt er die tägliche Kommentarrubrik "Kopfstücke" zugeteilt, aus der er im doppelten Sinn das Beste gemacht hat, weshalb sie sein Ansehen und seinen Ruhm begründet hat.
Übrigens hat Herbert Hufnagl besonderen Wert darauf gelegt, dass der Titel "Kopfstücke" nicht das meint, was landläufig Dachtel, Watschn bzw. Ohrfeige genannt wird, sondern vielmehr "Stücke aus dem Kopf", Denkleistungen.
Von 1988 bis September 2005 wurde seine Kolumne Kopfstücke täglich gedruckt, insgesamt erschien sie mehr als fünftausend Mal. In diesen Realsatiren setzte er sich mit skurrilen und erstaunlichen Begebenheiten des Alltags und vor allem des österreichischen Beamtentums auseinander, die in allen Fällen auf reale Begebenheiten zurückzuführen sind. Dabei wollte er nach eigenen Worten die Leser zum Schmunzeln und Kopfschütteln bringen. Sein Lieblingswort war "Stempelgebrechen", österreichisches Beamtendeutsch für das Fehlen einer Stempelmarke auf einem Ansuchen oder einer Eingabe. Zahlreiche seiner Kunstwörter und Abkürzungen, wie "Aushecker", "Hättiwari", "ULP" ("Unsere liebe Post"), oder "UHBP" ("Unser Herr Bundespräsident") sind mittlerweile Teil der österreichischen Alltagssprache.
Eine Auslese seiner über 5.000 Kopfstücke wurde auch in vier Büchern und auf einer Audio-CD zusammengefasst und von Hufnagl selbst auf verschiedenen Bühnen vorgetragen (z. B. 2000/2001 unter dem Titel Land der Koffer).
Herbert Hufnagl starb am 14. Oktober 2005 infolge eines langjährigen Krebsleidens an Organversagen.
Bücher und Buchbeiträge
- Literatur von und über Herbert Hufnagl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kopfstücke. Seine besten Kolumen (1991).
- Vorwort für Karl Weidingers "Postreport". Poststücke (1993).
- Kopfstücke. Aus dem Land der Zwerge. (1994).
- Vorwort zu Dieter Zehentmayrs Gezeichnet fürs Leben. Karikaturen 1991-1996 (1997).
- Gartenzwerge - irgendwo da draußen im Grünen (1999).
- Kopfstücke. Realsatiren aus Österreich (2002).
- Kopfstücke. 1988-2005 (2006). Mit einem Vorwort (Nachruf) von Alfred Dorfer.
Audio-CD
- Herbert Hufnagl: Kopfstücke. Live-Mitschnitt aus dem "Kabarett Niedermair" (2000)
Weblinks
- Liebeserklärung an "meine" Zeitung Autobiographischer Beitrag von Herbert Hufnagl
- Herbert Hufnagl (60) verstorben Nachruf (ORF)
- Kopfschüttelbilanz. Der Unsinn im Kleinen Biographisches
- "Kurier"-Kolumnist Herbert Hufnagl gestorben Weiterer Nachruf des (ORF)
- Mit sanfter Bosheit. Erinnerungen an "Kopfstücke"-Autor Herbert Hufnagl. Nachruf (Wiener Zeitung)
- Poststücke. Hufnagls Vorwort für Karl Weidingers "Postreport" (1993)
- Die Stunde, da wir nichts voneinander wussten Nachruf von Karl Weidinger
- Entzugstherapie für Hufnagl-Süchtige Aviso: Kopfstücke-Buch und Audio-CD
Personendaten NAME Hufnagl, Herbert KURZBESCHREIBUNG österreichischer Journalist und Kolumnist GEBURTSDATUM 13. Februar 1945 GEBURTSORT Judenburg STERBEDATUM 14. Oktober 2005 STERBEORT Wien
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