Korykos

Korykos
Festung Korykos

Korykos (Κώρυκος; auch Korikos, Corycos oder Gorigos) war eine antike Stadt an der Küste Kilikiens, neben dem heutigen türkischen Ferienort Kızkalesi gelegen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Inselburg Kızkalesı

Korykos wird zuerst 197 v. Chr. erwähnt, als Antiochos III. Kilikien eroberte. 67 v. Chr. rettete Pompeius die Stadt vor einem Piratenüberfall und gliederte sie ins römische Reich ein. In der Spätantike war die Stadt nach dem Ausweis der vielen Inschriften und Bauten (über zehn Kirchen) von überregionaler Bedeutung.

Unter der byzantinischen Herrschaft wurde zu Beginn des 12. Jahrhunderts die Festung von Korykos erheblich ausgebaut und um eine Burg auf einer vorgelagerten kleinen Insel ergänzt. Sie wurde später von den Herrschern von Kleinarmenien deutlich ausgebaut, die hierfür die Ruinen der antiken Stadt verwendeten. 1482 wurde Korykos von den Osmanen eingenommen und verfiel mit der Zeit. Die Inselfestung wurde später Kızkalesı (deutsch Mädchenburg) genannt. Der Sage nach hielt hier ein König hier seine Tochter gefangen, da ihr der Tod durch einen Schlangenbiss vorausgesagt worden war. Heute wird die ganze Region unter dem Namen Kızkalesi vermarktet.

Sehenswürdigkeiten

Von der bedeutenden Hafenstadt sind heute ausgedehnte Ruinen mit mehreren Kirchen und eine Nekropole zu sehen. Vollständig erhalten haben sich die Land- und die Inselburg.

In der Nähe des Ortes Narlıkuyu, etwa sieben Kilometer westlich von Korykos, befinden sich die sogenannten Korykischen Grotten (heute Cennet ve Cehennem), wo nach der griechischen Mythologie das Ungeheuer Typhon gehaust hat. Im Dorf Narlıkuyu ist ein römisches Fußbodenmosaik mit einer Darstellung der drei Grazien zu besichtigen. Etwa acht Kilometer östlich liegt die antike Stadt Kanytelleis. Bei Kızkalesi liegen in der Teufelsschlucht (Şeytan deresi) die römischen Felsengräber namens Adamkayalar.

Berühmte Bürger

Literatur

  • Ernst Herzfeld; Samuel Guyer: Meriamlik und Korykos. Zwei christliche Ruinenstädte des Rauhen Kilikiens, Monumenta Asiae minoris antiqua 2, Manchester 1930.
  • Alois Machatschek: Die Nekropolen und Grabmäler im Gebiet von Elaiussa Sebaste und Korykos im rauhen Kilikien, Wien 1967.
36.46527777777834.154166666667

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Korykos [1] — Korykos (a. Geogr.), 1) steiler u. hoher Berg an der Küste Lydiens u. Vorgebirg, Korykeion, j. Karaka; die Umwohner desselben, Korykäer, waren als Seeräuber berüchtigt u. hatten hier den Hafenplatz Korykos; 2) Stadt an der Küste von Cicilia… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Korykos [2] — Korykos (gr. Aut.), großer lederner, mit Feigenkörnern, Mehl od. Sand gefüllter Sack, der im Gymnasium von der Decke herabhing u. den die Athleten zur Übung mit den Händen umfaßten u. schwangen (Korykovolĭa) …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Korykos [1] — Korykos (griech.), in den griechischen Gymnasien ein mit Sand u. dgl. gefüllter Sack, der an einem Strick bis zur Bauchhöhe des Übenden herabhing und, mit Brust oder Händen in Schwingung versetzt, zurückgestoßen wurde …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Korykos [2] — Korykos (jetzt Kastell Korgos), Stadt im alten Kilikien, zwischen den Mündungen des Lamos und Kalykadnos, merkwürdig durch die 20 Stadien entfernte, 1890 wieder aufgefundene korykische (Tropfstein ) Höhle, das Gefängnis des Typhon …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Korykos — Korykos,   Ruinenstätte in der Südtürkei, westlich von Adana zwischen Silifke und Mersin mit Resten aus antiker, frühchristlicher und mittelalterlicher Zeit. Von der mittelalterlichen armenischen Landburg (12. Jahrhundert) sind Doppelmauer mit… …   Universal-Lexikon

  • Korykos (Begriffsklärung) — Korykos (griechisch κώρυκος) bezeichnet: Korykos, eine antike Stadt in Kilikien, heute Kızkalesi Korykos (Lykien), eine antike Stadt in Lykien, zwischen Olympos und Phaselis in der Antike die Nordwestspitze von Kreta, heute Kap Gramvousa ein Berg …   Deutsch Wikipedia

  • Korykos Hotel — (Кызкалеси,Турция) Категория отеля: 3 звездочный отель Адрес: Akdeniz Mah. Bahce Sok. No 5 Erd …   Каталог отелей

  • Hethum von Korykos — Hethum überreicht sein Werk Papst Clemens V. (MS Paris, Nationalbibliothek, Nouv. acqu. franç. 1255, Anf. 15. Jh.) Hethum von Korykos (* 1230/45; † nicht vor 1309), auch Hayt(h)on von Korykos, Hayton von Lampron, französisch Héthoum de Korikos,… …   Deutsch Wikipedia

  • Oschin von Korykos — († 26. Februar 1329 in Sis) war Herr von Korykos und von 1320 bis 1329 Regent des Armenischen Königreichs von Kilikien für den minderjährigen König Leon V.. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehen und Nachkommen 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Leo V. (Armenien) — König Leon V. mit Höflingen, Miniatur von Sarkis Pitzak, 1331 Leon V. (armenisch Լեիոն Դ, translit. Levon IV;[1] * 1309; † 28. August 1341) war der letzte König des Armenischen Königreichs von Kilikien aus der Dynastie der Hethumiden. Er… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”