Angelica Bellonata Facius

Angelica Bellonata Facius
Medaille 1854 zum 50-jährigen Jubiläum des segensreichen Wirkens seiner Tochter Maria Pawlowna in Sachsen-Weimar-Eisenach von Angelica Facius

Angelica Bellonata Facius (* 13. August 1806 in Weimar; † 17. April 1887 in Weimar) war eine deutsche Bildhauerin, Medailleurin und Gemmenschneiderin.

Leben

Sie war die Tochter von Friedrich Wilhelm Facius, den sie in ihren Fähigkeiten weit übertraf. Sie war eine Schülerin Christian Daniel Rauchs in Berlin und war stark geprägt vom Kreis um Goethe in Weimar. Nach fünfjähriger Lehrzeit beim Vater, der durch den Besuch der von Goethe geförderten Fürstlichen freien Zeichenschule in Weimar begleitet wurde, erhielt sie weiteren Unterricht bei Peter Kaufmann, dem Weimarer Hofbildhauer. 1825 wurde sie Goethe vorgestellt, der ihre weitere künstlerische Entwicklung förderte. Ihr ungewöhnliches Talent verschaffte ihr die Förderung weiterer namhafter Persönlichkeiten, wie Leonhard Posch, Gottfried Schadow und des bekannten Medailleurs Daniel Friedrich Loos. Angelica Facius gehört zu den bedeutendsten deutschen Bildhauerinnen der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts, sie gehörte zur führenden Berliner Bildhauerschule.

Zu ihren besten Schnitten gehören das Bildnis des Großherzogs Karl August von Weimar in einem Karneol, die Medaille zur Feier des Jubelfestes des Großherzogs Karl August von Weimar (1825) und die unter Rauchs Leitung vollendete Medaille auf den Tod dieses Fürsten. Ebenso ausgezeichnet sind ihre Porträts in Gemmenart und ihre Büsten in Gips, Siegel und Basreliefs. Sie schuf zahlreiche Skulpturen.

Literatur

  • Allgemeines Künstlerlexikon Band XXXVI, 2003, S. 159
  • Claude Keisch und Roland März: Deutsche bildende Künstlerinnen von der Goethezeit bis zur Gegenwart. Berlin: National-Galerie 1975
  • Peter Bloch u.a. (Hrsg.): Ethos und Pathos, die Berliner Bildhauerschule 1786 - 1914. Berlin: Dt. Verein für Kunstwiss. 1990
  • Eva Wipplinger: Medaillenkünstlerinnen in Deutschland. Kreativität in Geschichte und Gegenwart. Halle 1992
  • Ulrike Müller (Hrsg.): Frauenpersönlichkeiten der Weimarer Klassik: der Umgang hier scheint mir sehr angenehm und gar nicht kostspielig . Weimar 1998, 2003.
  • Bärbel Kovalevski (Hrsg.): Zwischen Ideal und Wirklichkeit. Künstlerinnen der Goethe-Zeit zwischen 1750 und 1850. Ostfildern-Ruit 1999

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