Kościoł Chrześcijan Baptystów

Kościoł Chrześcijan Baptystów
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Basisdaten
Offizieller Name:
Kościoł Chrześcijan
Baptystów w Rzeczypospolitej Polskiej
Geistliche Leitung: Vorsitzender: Gustaw Cieślar
Stellvertreter: Ireneusz Dawidowicz
Mitgliedschaft: Baptistischer Weltbund,
Europäisch-Baptistische Föderation,
Ökumenischer Weltrat der Kirchen
Örtliche Gemeinden: 85
Gemeindeglieder: ca. 4700 Getaufte (ohne Kinder,
Angehörige und Freunde)
Anschrift: Kościoł Chrześcijan Baptystów
w Rzeczypospolitej Polskiej
,
ul. Waliców, PL 00-865 Warszawa
Ausbildungsstätte für
Pastoren und Pastorinnen:
u.a.: Biblisch-Theologisches Seminar Breslau
Offizielle Website: [1]

Die Geschichte der Baptisten in Polen reicht in das Jahr 1844 zurück. Der überwiegende Teil der polnischen Baptistengemeinden ist heute im Christlich-Baptistischen Bund der Polnischen Republik (polnisch: Kościoł Chrześcijan Baptystów w Rzeczypospolitej Polskiej) zusammengeschlossen. Neben diesem Bund existiert eine kleine Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Baptisten.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nur wenige Jahre nach der Gründung der ersten kontinentaleuropäischen Baptistengemeinde durch Johann Gerhard Oncken begannen Sendboten der jungen Freikirche mit einer umfangreichen Missionstätigkeit in Ost- und Westpreußen sowie in Polen. Erste baptistische Taufen lassen sich hier bereits für das Jahr 1844 nachweisen. Am 28. und 29. November 1858 tauften der Volksschullehrer Gottfried Alf und der Baptistenmissionar Wilhelm Weist insgesamt 25 Personen in der Nähe von Elbing / Westpreussen (heute: Elbląg). Hieraus entwickelte sich drei Jahre später – am 4. August 1861 – eine selbständige Gemeinde. Nur wenige Wochen später kam es zur Gründung einer zweiten Gemeinde in Kicin. Hier waren es Mennoniten, die unter dem Einfluss von Alf sich der baptistischen Lehre zugewandt hatten. Die Kiciner Baptisten wirkten erstmals unter der polnischen Bevölkerung, die erste polnischsprachige Gemeinde entstand 1872 in Zelow. Im Jahr 1922 verbanden sich die slawischen Baptisten auf einer Konferenz zu einer nationalen Vereinigung. Sechs Jahre später (1928) formierten sich die deutschsprachigen Baptisten zum Bund der Baptisten deutscher Zunge in Polen. Beide Bünde existierten nebeneinander bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges.

Während der Besatzung Polens durch deutsche Truppen verbanden sich die deutschsprachigen Baptisten mit dem 1942 aus Baptisten und zwei weiteren freikirchlichen Gemeinschaften gegründeten Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden. Die polnischsprachigen Baptisten bildeten mit anderen bekenntnisverwandten Gemeinden einen polnischen Freikirchenbund, von dem sie sich allerdings 1947 wieder trennten. Seit diesem Zeitpunkt gehören die meisten polnischen Baptisten zur Kościoł Chrześcijan Baptystów w Rzeczypospolitej Polskiej.

Statistik

Im Jahr 2006 gehörten zum polnischen Baptistenbund ca. 4700 Mitglieder, die sich in 79 Ortsgemeinden versammeln.

Organisation

Baptistenkapelle in Posen

Die autonomen Ortsgemeinden sind in folgenden Regionalverbänden zusammengeschlossen:

  • Okręg Śląski
  • Okręg Lubelski
  • Okręg Gdański
  • Okręg Białostocki
  • Okręg Centralny
  • Okręg Mazurski
  • Okręg Południowy
  • Okręg Dolnośląski
  • Okręg Pomorski

Diese Regionalverbände entsenden jeweils einen Vertreter in den sogenannten Bundesrat der Baptisten. Dieser bildet das Leitungsgremium dieser Freikirche und wählt für jeweils vier Jahre aus seiner Mitte das vierköpfige Präsidium des Rates.

Die Pastoren der polnischen Baptisten werden an dem 1990 gegründeten Biblisch-theologischen Seminar in Breslau ausgebildet. Seit 2000 wird diese kirchliche Hochschule auch von anderen bekenntnisverwandten Freikirchen mitgetragen.

Internationale Beziehungen und Ökumene

Baptistenkapelle in Lodz

Der polnische Baptistenbund gehört zur Europäisch-Baptistischen Föderation und über sie zum Baptistischen Weltbund. Er ist Mitglied des Ökumenischen Rates der Kirchen. Viele Gemeindemitglieder arbeiten im Rahmen der Evangelischen Allianz mit Christen anderer protestantischer Denominationen zusammen.

Literatur

  • Kupsch, Eduard: Die Geschichte der Baptisten in Polen. 1852-1932, 1932
  • Robert L. Kluttig: Geschichte der deutschen Baptisten in Polen 1858–1945, Winnipeg, Manitoba 1973.
  • Albert W. Wardin (Hrsg.): Baptists around the world: a comprehensive handbook. Nashville, Tennessee 1995, ISBN 0-8054-1076-7.
  • Albert W. Wardin: Gottfried F. Alf: pioneer of the Baptist movement in Poland. Nashville, Tennessee 2003, ISBN 1578430216.

Weblinks


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