- Krar
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Die Krar ist ein in Äthiopien und Eritrea verbreitetes Zupfinstrument mit fünf bis acht Saiten, das zu den kastenförmigen Leiern gehört.
Ein mit Schaf- oder Ziegenhaut bespannter Resonanzkörper aus Holz wird von einer Brücke überragt, an der die Saiten aus Darm oder Metall befestigt sind. Männer und Frauen begleiten sich damit zu allen Arten von weltlichen Liedern. Man stellt sich das Instrument aufs Knie und zupft die pentatonisch gestimmten Saiten mit dem Zeigefinger oder einem Plektron. Die Krar wird traditionell hauptsächlich zur Begleitung von historischen Preisliedern oder ironischen Moritaten in Tej bets – Gaststätten, in denen Tej (Honigwein) ausgeschenkt wird – gespielt. Als Resonanzkörper kann gelegentlich auch ein runder Tontopf dienen.
In der Volksmythologie gilt die Krar als vom Teufel gemachtes Gegenstück zur „göttlichen“ Beganna. Der Name erinnert an die Wörter makrer (spannen), yakarara (etwas Gespanntes) und kara (Schnur).
Eine moderne Krar kann ähnlich einer E-Gitarre oder einer Violine auch mit Tonabnehmern ausgerüstet und elektrisch verstärkt werden.
Ähnliche Leiern sind unter dem Namen Tanbura im Sudan, Jemen, Oman und in Ägypten bekannt, wo sie in der Begleitmusik von Zar-Heilungsritualen eingesetzt werden.
Literatur
- Ulrich Wegner Afrikanische Saiteninstrumente (mit Musikkassette). Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz, Berlin 1984, S. 100, ISBN 3-88609-117-1
Weblinks
Commons: Krar – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Lauteninstrument
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