- Kreiseltheodolit
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Ein Kreiseltheodolit ist ein spezielles Vermessungsgerät für den Tunnel- und Bergbau.
Er stellt einen genauen Theodoliten dar, in den ein Kreiselinstrument zur absoluten Richtungsbestimmung integriert ist. Dieser Kreisel und seine Aufhängung befinden sich unter der Alhidade des Theodoliten, im Gegensatz zu den kleineren Aufsetzkreiseln für die Ingenieurvermessung.
Der im Unterbau montierte Kreisel – der wie alle Gyroskope ein empfindliches, feinmechanisches Gerät ist – hat damit einen geringeren Bodenabstand als die übrigen Messeinheiten, was zur Verringerung mechanischer Störungen (Stöße, Schwingungen etc.) beiträgt. Diese Bauweise bringt mit sich, dass die meisten Kreiseltheodolite eine etwas "bulliges" Form haben.
Die Genauigkeit der Richtungsmessung – die sich ebenso auf geografisch Nord bezieht wie ein astronomisch gemessenes Azimut – beträgt (je nach Aufwand bei den Meßreihen) etwa 1 bis 3 mGon (3 bis 10 Winkelsekunden). Prinzipiell ließe sich die Genauigkeit noch steigern, doch ist der Markt für solche Instrumente relativ klein, was auch mit anderen Weiterentwicklungen der Unter-Tage-Messtechnik und überirdischen GPS-Netzen zu tun hat.
Die Technik, die z. B. im automatischen Vermessungskreisel Gyromat oder in leichten Messplattformen für die Trägheitsnavigation verwirklicht ist, würde eine Messgenauigkeit bis knapp unter 1″ ermöglichen. Zu den europäischen und amerikanischen Herstellern von Kreiseltheodoliten zähl(t)en u. a. die Firmen Askania (Berlin), MOM (Budapest) und einige in optisch-feinmechanischen Konzernen aufgegangene Spezialfirmen.
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