Krofdorf-Gleiberg

Krofdorf-Gleiberg
Krofdorf-Gleiberg
Gemeinde Wettenberg
Koordinaten: 50° 37′ N, 8° 38′ O50.62267538.6342283231Koordinaten: 50° 37′ 22″ N, 8° 38′ 3″ O
Höhe: 231 m ü. NN
Fläche: 25,17 km²
Einwohner: 5.000
Eingemeindung: 1977
Postleitzahl: 35435
Vorwahl: 0641
Krofdorf-Gleiberg: Ansicht von Gießen, von SO (ca. 31. Mai 2004)

Krofdorf-Gleiberg hat ca. 5.000 Einwohner und gehört zur Gemeinde Wettenberg im Landkreis Gießen. Die Ortslage erstreckt sich über Nord- und Osthang des Gleibergs nach Norden bis fast an den Südrand des Krofdorfer Forstes. Im Osten fließt der Gleibach (Kattenbach), im Westen der Fohnbach (Kropbach) am Ort vorbei. Die Siedlungsfläche beträgt ca. 130 ha.

Inhaltsverzeichnis

Geschichtliches

Am 15. Dezember 774 wurde Krofdorf erstmals im Lorscher Codex erwähnt. Die Grafen von Gleiberg, die zeitweise die Untergrafschaft Ruchesloh besaßen, bauten auf den gleichnamigen Berg eine Burg, die Burg Gleiberg, die heute noch als eine imposante Ruine vorhanden ist. Die Burg Vetzberg, deren Ruine nur etwa 2 km entfernt auf einem Basaltkegel steht, war eine Vogtsburg („Voigtsburg“ = „Vetzberg“) der Gleiberger Grafen.

Früher bestand Krofdorf-Gleiberg aus zwei verschiedenen Dörfern. Die heutige Grenze ist die Kinzenbacherstraße.

Natur

Naturräumlich befindet sich der Ort am Übergangsbereich zwischen Gladenbacher Bergland und Gießener Becken. Die Höhenlage erstreckt sich von 155m bis 350m ü. NN. Die Jahresmitteltemperatur beträgt 7,5-8,5°C, der mittlere Jahresniederschlag etwa 650mm. Neben einer reich strukturierten landwirtschaftlichen Nutzung um die Ortslage wird die Gemarkung von einem hohen Waldanteil (Krofdorfer Forst und Launsbacher Wald) geprägt. Ein Kleinod ist das Naturschutzgebiet Holzwäldchen, das durch Entnahme von Bodenmaterial zum Bau des Autobahndammes der A480 entstand. Das 9 Hektar große Schutzgebiet befindet sich südlich der Ortslage und ist für verschiedene Vogel-, Amphibien- und Insektenarten bedeutsam. Aus Artenschutzsicht herausragend ist der hohe Mehlschwalbenbestand (2006: über 400 Brutpaare, 2007: 350 Brutpaare), der intensiven Schutzbemühungen und dem Bau des Schwalbenhauses zu verdanken ist.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

„Golden Oldies“, 2009
  • Die Burg Gleiberg zieht viele Besucher an. Von ihr aus hat man einen Blick bis zum Westerwald im Westen, über das hessische Hinterland im Norden, den Vogelsberg im Osten und in die Wetterau im Süden. Auf der Burg Gleiberg werden diverse Veranstaltungen ausgetragen, die Gastronomie ist überregional bekannt.
  • Alljährlich findet das Festival "Golden Oldies" in Krofdorf-Gleiberg am letzten Juliwochenende statt, das über 70000 Besucher aus ganz Europa anzieht: Es spielen 50 Bands auf 10 Bühnen, vornehmlich mit Musik aus den 50er und 60er Jahren. Über 1000 Automobile vergangener Dekaden sind zu bestaunen. Ferner gibt es einen Petticoat- Wettbewerb und einen großen 50er Jahre Markt mit Originalware aus der Zeit.
  • Die Burschenschaft Frohsinn 1928 Krofdorf-Gleiberg richtet alljährlich eine Kirmes aus.

Infrastruktur

  • Krofdorf-Gleiberg verfügt über eine vielfältige und moderne Infrastruktur: In Krofdorf gibt es eine Einkaufsstraße mit Geschäften, die den täglichen Bedarf abdecken.
  • Die direkte Anbindung an den Gießener Ring macht Krofdorf-Gleiberg zu einem attraktiven Wohn- und Gewerbegebiet.
  • In Krofdorf-Gleiberg befindet sich die Gemeindeverwaltung der Gemeinde Wettenberg.

Wirtschaft

Krofdorf Gleiberg verfügt über zwei, an dem Süd- bzw. Nordrand des Ortsgebietes angeschlossene Gewerbegebiete. Ansässige Unternehmen sind unter anderem:

  • Schunk Sonosystems GmbH
  • Schunk Bahn- und Industrietechnik GmbH
  • CONTI Sanitärarmaturen GmbH
  • Kopas Verpackungsmaschinen GmbH
  • Elan Schaltelemente GmbH & Co. KG
  • PVA Tepla AG
  • plusvalue GmbH - Agentur für Digitales Marketing
  • ibo Beratung und Training GmbH
  • ibo Software GmbH

Persönlichkeiten

Literatur

  • Dehio: Hessen. München 1982, S. 341f
  • Gemeinde Wettenberg (Hrsg.): Historischer Bildband Wettenberg. 1991
  • Gleibergverein (Hrsg.): Der Gleiberg in Natur und Geschichte. 1929
  • Jürgen Leib: Krofdorf-Gleiberg zwischen Tradition und Fortschritt. Heimatbuch zur 1200-Jahrfeier der Gemeinde Krofdorf-Gleiberg. Gießen 1974
  • Jürgen Leib: Burg und “Thal” Gleiberg. Bilder aus einer tausendjährigen Geschichte. Krofdorf-Gleiberg 1978
  • Deutscher Bund für Vogelschutz - Arbeitskreis Wettenberg: Schützenswerte Lebensräume in Wettenberg. 1989.

Weblinks


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