Kuenringer

Kuenringer

Die Kuenringer (auch „Chuenringe(r)“) waren ein österreichisches Ministerialengeschlecht. Die erstmalige urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1132.

Konrad III. (Mitte) mit Leopold IV. von Bayern (links) und Hadmar I. von Kuenring, „Bärenhaut“ fol. 8v, Federzeichnung 14. Jahrhundert

Nachdem Azzo von Gobatsburg, der aus Sachsen oder dem Rheinland (Trier) stammende Gründer der Familie, im 11. Jahrhundert im Gefolge eines Sohnes des Markgraf Leopold I. in das heutige Niederösterreich gekommen war, erwarb die Familie im 12. und 13. Jahrhundert im Waldviertel, Weinviertel und der Wachau Besitzungen. Sie waren wesentlich an der wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung des Landes beteiligt. So gründete Hadmar I. 1137 das Stift Zwettl und erbaute die Stammburg Kühnring in der heutigen Marktgemeinde Burgschleinitz-Kühnring. Auch in Wullersdorf gab es im 12. Jahrhundert eine Kuenringerburg und Schöngrabern war zur Bauzeit der romanischen Kirche im Besitz der Kuenringer. [1]

Im 13. Jahrhundert stellten sie sich an die Spitze der Aufständischen gegen den Babenberger Herzog Friedrich II.. Sie waren maßgeblich an der Einsetzung von Ottokar Přemysl beteiligt und waren später in Opposition zum Habsburger Albrecht I.

Die Kuenringer starben 1594 aus. Als Erben der Kuenringer gelten die Liechtensteiner, deren Wappen einen Bestandteil als „Wappen der Chuenringe“ darstellt.

In der Sage leben die „Hunde von Kuenring“, wie sie sich selbst nannten, fort als unerbittliche Raubritter, doch ist das eine verzerrende spätere Darstellung.

Inhaltsverzeichnis

Genealogie

Literatur

  • Karl Brunner: Die Herkunft der Kuenringer. In: Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung. Band 86, 1978, S. 291ff.
  • Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich. Neue Folge 46/47, Kuenringer-Forschung, Wien 1980/81, S. 1–39
  • Die Kuenringer. Das Werden des Landes Niederösterreich. Niederösterreichische Landesausstellung. Stift Zwettl. 16. Mai–26. Oktober 1981. Wien (1+2)1981.
  • Herwig Wolfram: Die Kuenringer-Ausstellung im Stift Zwettl (16. Mai–26. Oktober 1981). In: Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung. Band 98, 1990, S. 301ff.
  • Heide DienstKuenring. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 13, Duncker & Humblot, Berlin 1982, S. 224 f.
  • Heinrich Ritter von ZeißbergKuenring, Herren von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 17, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 298–302.

Einzelnachweis

  1. Rupert Feuchtmüller: Schöngrabern - Die steinerne Bibel Verlag Herold Wien/München 1979, 2.Auflage 1980, ISBN 3-7008-0167-X, Seite 9

Weblinks

Galerie


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kuenringer —   [ kyːn ], aus Sachsen stammendes österreichisches Ministerialengeschlecht im Nordwesten des Waldviertels, gründete u. a. Zwettl (Burgstadt und Stift), Weitra und Gmünd (Niederösterreich). Die Kuenringer stiegen im 13. Jahrhundert zu… …   Universal-Lexikon

  • Azzo (Kuenringer) — Azzo von Gobatsburg (Lebensdaten sind nicht bekannt) gilt als Stammvater der Kuenringer. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1059. Der Beiname „von Gobatsburg“ taucht das erste Mal 1074 auf. Einer Sage nach soll Azzo dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Bärenhaut — Ausschnitt aus fol. 8v der „Bärenhaut“: König Konrad III., Herzog Leopold von Bayern, Hadmar I. von Kuenring Das Stifterbuch des Klosters Zwettl, genannt Bärenhaut, lateinisch Liber fundatorum zwetlensis monasterii, ist eine Handschrift, die zu… …   Deutsch Wikipedia

  • Kuenring — Die Kuenringer (auch „Chuenringe(r)“) waren ein österreichisches Ministerialengeschlecht. Die erstmalige urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1132. Konrad II. (Mitte) mit Leopold IV. von Bayern (links) und Hadmar I. von Kuenring,… …   Deutsch Wikipedia

  • Rosengärtlein — p3 Burgruine Aggstein Burgruine Aggstein Entstehungszeit: vor 1181 …   Deutsch Wikipedia

  • Ruine Aggstein — p3 Burgruine Aggstein Burgruine Aggstein Entstehungszeit: vor 1181 …   Deutsch Wikipedia

  • Burgruine Aggstein — p3 Burgruine Aggstein Burgruine Aggstein Entstehungszeit: vor 1181 …   Deutsch Wikipedia

  • Kulturlandschaft Wachau — Dürnstein Weißenkirchen …   Deutsch Wikipedia

  • Azzo von Gobatsburg — mit drei Knappen. Detail aus dem Kuenringer Stammbaum, fol. 8r der Zwettler „Bärenhaut“ Azzo von Gobatsburg († um 1100)[1] gilt als Stammvater der Kuenringer. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1059. Der Beiname „von Gobatsburg“… …   Deutsch Wikipedia

  • Ebersdorf (Gemeinde Atzenbrugg) — Wappen Karte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”