Kurt Goldammer

Kurt Goldammer (* 20. Januar 1916 in Berlin; † 7. Februar 1997 in Amöneburg bei Marburg) war Religionswissenschaftler und Paracelsus-Forscher.

Wirken

Kurt Goldammer war ein bedeutender Erforscher von Leben, Werk und Wirkung des Arztes, Philosophen und Theologen Paracelsus. Er studierte von 1935 bis 1939 evangelische Theologie, Kunstgeschichte und Archäologie, allgemeine Religionsgeschichte und Philosophie in Leipzig, Marburg, Tübingen und Zürich. Promotion bei Friedrich Heiler 1939, Habilitation 1946. Seit 1953 war Kurt Goldammer Editionsleiter und Vorsitzender der Paracelsus-Kommission für die Gesamtausgabe der theologischen und religionsphilosophischen Werke.

Mit Rudolf Otto, Friedrich Heiler, Gustav Mensching zählt Goldammer zu den bedeutenden deutschen Religionswissenschaftlern des 20. Jahrhunderts. Neben wichtigen Arbeiten zur Symbolik und Kunst sowie zur antiken Religiosität, richtete sich sein religionswissenschaftliches Interesse vor allem auf systematische, phänomenologische und methodologische Fragen.

1988 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt.

Werke (Auswahl)

• Das religiöse Denken des Paracelsus. In Paracelsus (1493–1541): „keines andern Knecht“, hrsg. von Heinz Dopsch, Kurt Goldammer, und Peter F. Kramml, 195–200. Salzburg: Verlag Anton Pustet, 1993.
• Aufgaben der Paracelsusforschung. In Parerga Paracelsica: Paracelsus in Vergangenheit und Gegenwart, hrsg. von Joachim Telle, 1–26. Heidelberger Studien zur Naturkunde der frühen Neuzeit, hrsg. von Wolf-Dieter Müller-Jahncke und Joachim Telle, Nr. 3. Stuttgart: Franz Steiner, 1991.
• Der göttliche Magier und die Magierin Natur: Religion, Naturmagie und die Anfänge der Naturwissenschaft vom Spätmittelalter bis zur Renaissance, mit Beiträgen zum Magie-Verständnis des Paracelsus. Kosmosophie, Nr. 5. Stuttgart: F. Steiner, 1991.
• Bemerkungen zur Struktur des Kosmos und der Materie bei Paracelsus. In seinem Paracelsus in neuen Horizonten. Salzburger Beiträge zur Paracelsus-Forschung, Nr. 24. Wien: Verband der wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs, 1986.
• Paracelsus in neuen Horizonten: Gesammelte Aufsätze. Salzburger Beiträge zur Paracelsusforschung, Nr. 24. Wien: Verband der Wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs, 1986.
• Zur philosophischen und religiösen Sinngebung von Heilung und Heilmittel bei Paracelsus, in: Perspektiven der Pharmaziegeschichte, hrsg. von Peter Dilg u.a., Graz 1983.
• Paracelsus, Osiander and Theological Paracelsism in the Middle of the 16th Century. In Science, Medicine, and Society in the Renaissance: Essays to Honor Walter Pagel, hrsg. von Allen G. Debus, Bd. 1, 105–20. New York: Science History Publications, 1972.
• Die Formenwelt des Religiösen. Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 1960.
• Lichtsymbolik in philosophischer Weltanschauung, Mystik und Theosophie vom fünfzehnten bis zum siebzehnten Jahrhundert. Studium generale. Zeitschrift für interdisziplinäre Studien 13 (1960): 670–82.
• Die geistlichen Lehrer des Theophrastus Paracelsus: Zu Hohenheims Bildungserlebnis und zur geistigen Welt seiner Jugend. Carinthia I. Geschichtliche und volkskundliche Beiträge zur Heimatkunde Kärntens 147 (1957): 525–59.
• Friedensidee und Toleranzgedanke bei Paracelsus und den Spiritualisten, pt. 1: Paracelsus. Archiv für Reformationsgeschichte 46 (1955): 20–46.
• Die bischöflichen Lehrer des Paracelsus. Sudhoffs Archiv 37 (1953): 234–45.
• Paracelsus: Natur und Offenbarung. Heilkunde und Geisteswelt, no. 5. Hannover: Theodor Oppermann Verlag, 1953. Paracelsische Eschatologie. Zum Verständnis der Anthropologie und Kosmologie Hohenheims. 2. Theil. Der Reich-Gottes-Glaube: Die vita-beata-Idee und die esschatologische Geschichtsanschauung. Nova Acta Paracelsica 6 (1952): 68–102.
• Aus den Anfängen des evangelischen Missionsdenkens. Kirche, Amt und Mission bei Paracelsus. Evangelische Missionszeitschrift 4 (1943): 42–71.

Weblinks

• Literatur von und über Kurt Goldammer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

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