Kurt Heinrich Debus

Kurt Heinrich Debus
NASA-Photo von Dr. Kurt H. Debus als Direktor des Kennedy Space Centers (1962 bis1974)

Kurt Heinrich Debus (* 29. November 1908 in Frankfurt am Main; † 10. Oktober 1983 in Cocoa Beach, Florida) war ein deutscher Raketenpionier. Von 1944 bis Februar 1945 war er Betriebsleiter des Prüfstands VII in Peenemünde, zwischen Juli 1962 und November 1974 war er Direktor des Kennedy Space Centers.

Inhaltsverzeichnis

Biographie

Kurt Debus begann 1929 ein Studium der Elektrotechnik an der Technischen Hochschule Darmstadt, wo er 1930 Mitglied der Burschenschaft Markomannia - später Rheno-Markomannia - wurde. 1935 erwarb er sein Diplom in Elektrotechnik. 1939 promovierte er im Fach Elektrotechnik an der TH Darmstadt und arbeitete dann als Wissenschaftlicher Mitarbeiter weiter an der TH. 1940 trat Debus der SS bei[1].

Ab 1939 hatte Wernher von Braun mehrfach ohne Erfolg versucht, Debus für die Arbeit an der V2 in Peenemünde zu gewinnen. Vor die Wahl gestellt, Soldat zu werden oder nach Peenemünde zu gehen, entschied er sich für Letzteres und arbeitete ab August 1943 als Entwicklungsingenieur bei der Heeresversuchsanstalt Peenemünde an der V2-Rakete. Zuletzt war er dort Betriebsleiter des Prüfstands VII.

Debus kam 1945 zusammen mit einer Gruppe von Ingenieuren und Wissenschaftlern um Wernher von Braun in die USA. Bis 1950, also fünf Jahre lang, arbeitete die Gruppe in Fort Bliss (Texas) und zog dann auf das Redstone Arsenal in Huntsville (Alabama).

Von 1952 bis 1960 arbeitete Kurt Debus bei der US-Armee in der ballistischen Agentur des Flugzündunglabors. Als solcher war er in Cape Canaveral Air Force Station, wo er den Abschuss des ersten ballistischen Flugkörpers „Armee Redstone“ überwachte. Aus dem Redstone-Programm entstand unter seiner maßgeblicher Beteiligung das Mercury-Redstone-Programm, Vorläufer des Apollo-Programms.

Debus wurde 1962 Direktor des Start Operation Centers und schließlich Direktor des John F. Kennedy Space Centers. Während dieser Zeit war er verantwortlich für die Starts des Apollo-Programms einschließlich der sechs Mondlandungen (Apollo 11 bis Apollo 17; Apollo 13 wurde vorzeitig abgebrochen). Unter seiner Leitung gelangen u.a. die folgenden Missionen:

1961 Alan Shepard ist der erste Amerikaner im Weltall,
1962 John Glenn umrundet als erster Amerikaner die Erde im Weltall,
1969 Neil Armstrong betritt als erster Mensch den Mond,
1973 das Weltraumlabor Skylab wird in seinen Orbit gebracht.

1974 zog er sich von der Position als Direktor des Space Centers zurück. In den Jahren 1975 bis 1980 war er Vorsitzender des Aufsichtsrates der OTRAG.

Ehrungen

Nach Kurt H. Debus wurde der Mondkrater Debus auf der Mondrückseite benannt.

Einzelnachweise

  1. Die Operaton "Paperclip", Martin Koch, Berliner Zeitung

Quelle

Weblinks


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