Kurt Wegener

Kurt Wegener
Kurt Wegener (1908)

Kurt Wegener (* 3. April 1878 in Berlin; † 29. Februar 1964 in München) war ein deutscher Polarforscher und Meteorologe.

Er entstammte einer Theologenfamilie. Nach dem Studium der Naturwissenschaften in Innsbruck, Kiel und Berlin wurde er, wie auch später sein jüngerer Bruder Alfred, Assistent am Königlich-Preußischen Aeronautischen Observatorium Lindenberg bei Berlin. Die beiden Brüder wollten Polarforschung betreiben.

1904 bis 1907 erforschte er die Atmosphäre durch Ballonfahrten. Vom 5. bis 7. April 1906 unternahm er mit seinem Bruder einen 52stündigen Weltrekorddauerflug im Freiballon.[1] Danach war er am Samoa-Observatorium und schloss sich 1912-13 einer Spitzbergen-Expedition an. Anschließend war er an der Meteorologischen Zentralstation von Elsaß-Lothringen in Straßburg. 1919 wurde er Abteilungsleiter an der Deutschen Seewarte in Hamburg. 1922 ließ er sich nach Berlin versetzen, wo ihm, als begeisterten Flieger, vom dortigen Wetterdienst die Durchführung der ersten meteorologischen Höhenflüge angeboten wurde. Danach war er einige Jahre in Südamerika.

1930/31 berief man ihn als meteorologischen Berater der Zentralstelle für Wetterflug ins Reichsverkehrsministerium.

In Grönland führte er die Expedition seines Bruders nach dessen Tod im November 1930 zu Ende und übernahm anschließend dessen Professur an der Universität Graz.

Nach seiner Pensionierung führte er Strahlungsmessungen in Südamerika durch. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er bei seiner Schwägerin Else in München.

Werke

  • Vom Fliegen, R. Oldenbourg, München 1923
  • Wissenschaftliche Ergebnisse der Deutschen Grönland-Expedition Alfred Wegeners; 7 Bände
  • Die Physik der Erde. Eine Einführung in verständlicher Darstellung, Barth, Leipzig 1934
  • Die Grundlagen des Segelflugs, Akademische Verlagsgesellschaft, Leipzig 1935

Einzelnachweise

  1. Kurt Wegener: Das meteorologische Ergebnis der 52stündigen Ballonfahrt vom 5. bis 7. April 1906. In: Meteorol. Zeitschrift 23, 1906, S. 289–293

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